TSV 1860 München: Deshalb schöpfen die Löwen Hoffnung

Immer noch ist keine endgültige Entscheidung über die Zukunft der Löwen gefallen. Doch Vizepräsident Sitzberger sagt der AZ: "Wir sind zuversichtlich, dass es bald positive Nachrichten gibt!"
Matthias Eicher |
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"Die Spieler wollen wissen: Wie geht es bei euch weiter?", sagt 1860-Trainer Daniel Bierofka über die mögliche Insolvenz.
sampics/Augenklick "Die Spieler wollen wissen: Wie geht es bei euch weiter?", sagt 1860-Trainer Daniel Bierofka über die mögliche Insolvenz.

München - Sieben Tage noch. Eine Woche bis zum Saisonauftakt der Regionalliga Bayern. Bis der FC Memmingen den zwei Ligen tiefer gestürzten TSV 1860 empfängt. Die 5000 Tickets waren in Windeseile vergriffen. Windeseile – die bräuchte es auch in Sechzigs Machtkämpfen, die über eine Zukunft zwischen gesichertem Fortbestand, finanziell ungesunden Dahindarben und einer drohenden Insolvenz entscheiden. Endlich zeigt sich aber in zuvor festgefahrenen Verhandlungen ein Hoffnungsschimmer.

"Wir sind zuversichtlich, dass es bald positive Nachrichten gibt", erklärte Vizepräsident Hans Sitzberger der AZ und ergänzte auf die Frage nach der konkreten Zukunft: "Eine gute, mit der jeder leben kann: Sechzig, die Fans, Gesellschafter und Sponsoren." Konkret klingt anders, Sitzberger wolle aber nicht gegen die Verschwiegenheitsvereinbarung verstoßen. Und doch liefert seine Aussage Nährstoff für diverse Themen.

Die AZ zeigt, wo es bei den Löwen hakt – und wo eine Lösung in Sicht ist.

Hasan Ismaiks Darlehen

Die Stundung der Darlehen (acht Millionen, d. Red.), quasi Voraussetzung der Abwendung einer Insolvenz, war gestern noch immer nicht unterschrieben. Wie der AZ aus dem Umfeld Ismaiks bestätigt wurde, soll dieser am heutigen Donnerstag seinen Füller zücken. Ismaik betonte zuletzt, dass dies nur eine "Formalie" sei. Und scheint sich seine nach wie vor mächtige Position gerne zunutze zu machen. Auch im Falle der gut zwei Millionen, die Neu-Geschäftsführer Markus Fauser für eine positive Fortführungsprognose fehlen: Er unterschreibe erst, wenn man das komplette Budget finalisiert habe, so Ismaik zur SZ. Ob es ein Umdenken gab, weil wohl kein Sponsor der Welt in ein insolvenzbedrohtes Unternehmen investiert?

Gerhard Meys Einstieg

Webasto-Boss Gerhard Mey hat sich kürzlich als möglicher Neu-Geldgeber hervorgetan. "Herr Mey ist ein solventer, zuverlässiger Geschäftsmann, den wir gerne als Partner an unserer Seite sehen würden", erklärte Interimspräsident Robert Reisinger der SZ, was nebst Lob auch als Kritik an Ismaik verstanden werden kann. Der Münchner Millionär hatte allerdings bereits erklärt, dass er nicht einfach ein Darlehen geben werde. Ob Mey (als Privatmann) durch eine Kapitalerhöhung einsteigen oder doch Ismaiks Anteile erwerben könnte, ist weiter ungewiss.

Unterstützung des Hauptsponsors

Der neue Vertrag mit "Die Bayerische" ist noch nicht unterzeichnet, obwohl am Samstag in Bodenmais die Trikot-Präsentation stattfinden soll. Die Versicherung könnte den fehlenden Millionenbetrag ausgleichen, sie hatte Ismaik jedoch mit der Forderung zweier Aufsichtsratssitze – quasi im Gegenzug – verärgert.

Die AZ weiß: Andere Sicherheiten würden dem Unternehmen im Falle einer Unterschrift Ismaiks genügen, um finanziell in Vorleistung zu gehen. Nach Ismaiks Wutausbruch scheint auch ein (erzwungener) Ausstieg des Unternehmens denkbar. In diesem Fall müsste der Fehlbetrag allerdings von Ismaik, Mey oder einem anderen Geldgeber kommen.

Stadionfrage

Die Allianz beharrt als Namensgeber der Arena auf ihren Rechten und soll eine nicht verhandelbare Summe von drei Millionen fordern, wie der Merkur schreibt. Prompt kamen Gerüchte über einen Verbleib in Fröttmaning auf. Nach AZ-Informationen liegen eine Einigung und die Rückkehr in Grünwalder Stadion allerdings nicht mehr fern.

Spielerkader

Wie Trainer Bierofka der AZ erklärte, ließ sich Torjäger Karl-Heinz Lappe von einer Insolvenz abschrecken. "Die Spieler wollen wissen: Wie schaut’s aus, wie geht es bei euch weiter? Ich hoffe, dass demnächst Klarheit herrscht. Dann wird es für mich einfacher, Spieler zu überzeugen." Der österreichische Stürmer Mario Petter sagte ebenfalls ab: "Es hat ihm wohl zu lange gedauert." Bierofka, der noch einige andere Angreifer im Auge habe, ironisch: "Vielleicht müssen wir einen Stürmer schnitzen."

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