TSV 1860 München: Daniel Bierofka kämpft um Felix Uduokhai
Daniel Bierofka will die hochveranlagten Innenverteidiger Marin Pongracic und Felix Uduokhai nicht einfach ziehen lassen. Seine Gegenwehr gegen die Gesetze des Geschäfts scheint allerdings aussichtslos. Dabei gilt vor allem Uduokhai in Giesing als tief verwurzelt.
München - Es ist der sehnsüchtige Traum der Sozialromantiker unter den Fußball-Fans: Ein hochtalentierter Spieler sieht beim eigenen Klub nicht mehr die allerbeste Perspektive. Gleich mehrere höherklassige Vereine treten auf den Plan, bieten dem jungen Fußballer ein Gehalt, von dem er zuvor nicht zu träumen gewagt hätte. Doch die Verbindung zu Stadt, Heimatverein und Fans ist so groß, dass der Umworbene sich zu einem Verbleib entschließt.
1860-Fans hoffen auf Pongracic und Uduohkai
Auch in diesen des Chaos und der Konsolidierung hoffen die Löwen-Fans, dass zwei Youngster ihnen die Treue halten: Marin Pongracic und Felix Uduokhai. Ihr Verbleib gilt als beinahe ausgeschlossen, dennoch will Chefcoach Daniel Bierofka den Kampf um die Nachwuchsspieler, die viele Beobachter schon jetzt in der Bundesliga sehen, nicht aufgeben. Dabei sollen sich gleich mehrere Klubs aus besagter Bundesliga und der 2. Liga um sie bemühen.
Die "Bild" brachte Uduokhai mit dem FC Augsburg in Verbindung, nach AZ-Informationen holte sich ebenfalls der Hamburger SV Informationen zu Uduokhai ein. Aktuell stehen Pongracic und Uduohkai nicht auf dem Trainingsplatz. Beide seien im Sonderurlaub, erzählte Bierofka, hätten aber eben - im Gegensatz zu allen anderen Ex-Kollegen - einen Vertrag für die Regionalliga. "Wenn er zurückkommt, werden wir uns zusammensetzen und versuchen, eine Lösung zu finden", meinte Bierofka zu Uduokhai.
Wie einst Volland, Weigl und Bender
Gerade er gilt als Hoffnungsträger vieler Löwen-Fans, wie einst Spieler wie Kevin Volland, Julian Weigl oder Sven Bender. Der heute 19-Jährige kam vor neun Jahren von Erzegbirge Aue in die Jugend der Sechzger. Uduokhai gilt als höchst bodenständig, bescheiden und höflich. Bei Mitarbeitern und Anhängern gleichermaßen ist er wegen seiner Art außerordentlich beliebt. Ihm wird eine große emotionale Bindung zu Sechzig und München nachgesagt.
Während andere Profis das Trainingsgelände an der Grünwalder Straße überstürzt verließen oder erst gar nicht mehr auftauchten, soll Uduokhai schon während des Abstiegs zutiefst gelitten haben. So erzählen sie es sich an der Grünwalder Straße. Bei Sechzig wäre der hochgewachsene Abwehrmann (1,92 Meter) eine absolute Säule in den Zukunftsplanungen.
1860 hätte Chance auf hohe Ablöse
Andererseits könnten die Giesinger bei ihm - wie auch bei Pongracic - eine ordentliche Ablöse einstreichen, und diese in die Zukunftsplanung einfließen lassen. Die Löwen stehen mal wieder vor einer Grundsatzentscheidung: Zwei Riesen-Talente für Geld ziehen lassen, oder beharrlich bleiben. Die Sozialromantiker unter den Fans bangen mit.