TSV 1860 München: Daniel Bierofka fordert von Gesellschaftern Planungssicherheit
München - Wenn Daniel Bierofka und Günther Gorenzel doch nur planen könnten. Trainer und Sportchef des TSV 1860 haben am Montag vor beiden Gesellschaftern der Löwen vorgesprochen. "Wir haben unser Konzept vorgestellt: ganz detailliert und wie wir uns vorstellen können, uns weiterzuentwickeln", erklärte Bierofka gestern.
Der 39-jährige Löwen-Trainer meinte die Sitzung, bei der neben Sechzigs Aufsichtsratsmitgliedern um den Vorsitzenden Yahya Ismaik auch das gesamte Präsidium um Robert Reisinger und Geschäftsführer Michael Scharold anwesend waren.
Daniel Bierofka: Löwen-Trainer will Planungen vorantreiben
Im Aufstiegsfall geht es dabei zusätzlich zum bisherigen Etat (rund drei Millionen Euro) nach AZ-Informationen auch um ein oder zwei Millionen Euro für weitere Verstärkungen. "Es gab aber noch keine Rückmeldung", so Bierofka.
Das Problem: Die Vertreter von Investor Hasan Ismaik (Bruder Yahya, Ex-Verwaltungsrat Saki Stimoniaris und Ex-Präsident Peter Cassalette) müssen sich erst mit dem Jordanier besprechen, ob dieser 1860 mit einem Sponsoring oder auf ähnlichen Wegen unterstützen wird. Eine weitere Verschuldungspolitik werde es unter Reisinger und Co. weiterhin nicht geben.
Der Spielball liegt bei Hasan Ismaik
Bierofka fordert angesichts der stockenden Planungen ein baldiges Signal: "Es muss eine Entscheidung fallen. Egal, in welche Richtung. Wir können ja nicht mit Spielern reden und hinterher sagen: Tut mir leid, jetzt haben wir das Geld nicht."
Auch die Auflösung der U21 steht weiter bevor. Mit Stürmer Felix Bachschmid hat bereits ein Junglöwe seinen Abschied besiegelt und wechselt zum SV Wacker Burghausen. Sollte 1860 ohne Fremdmittel planen müssen, werden nicht nur viele Spieler folgen - es wird auch keine weiteren Neuzugänge mehr geben.
Der Spielball liegt somit aktuell bei Ismaik und seinen Vertretern. Unterstützt der Finanzier die Giesinger nicht wie von den Vereinsbossen erhofft ohne Gegenleistung, bliebe den Löwen wohl "nur" ein durchschnittlicher Etat ohne allzugroße Ambitionen in der Dritten Liga, sollte man den Aufstieg überhaupt realisieren können.
Bierofka erhofft sich jedenfalls eine schnelle Klärung: "Es macht die Sache nicht einfacher. Das Warten ist für uns schwierig, weil wir nie wissen: Welches Budget haben wir genau? Womit können wir planen? Mit welchen Spielern können wir reden?"