TSV 1860 München: Abstiegskampf-Finalspiel gegen Kaiserslautern

Vor dem Traditionsduell der Löwen in Lautern fordert Pereira: „Ich erwarte viel mehr Biss und Zweikampfstärke. Die Bilanz ist schlecht.
von  Matthias Eicher
Die Löwen treffen am Freitag auf Kaiserslautern.
Die Löwen treffen am Freitag auf Kaiserslautern. © Andreas Gebert/dpa/AZ

Vor dem Traditionsduell der Löwen in Lautern fordert Pereira: "Ich erwarte viel mehr Biss und Zweikampfstärke. Die Bilanz ist schlecht.

München - Meisterschaften. Finals. Dafür spielt man Fußball. Hatte Abdoulaye Ba bereits erklärt. "Ich will immer gewinnen – und auch Titel, denn ohne Titel bist du nichts", sagte der Abwehrchef am Donnerstag der AZ. Und auch sein Trainer sprach am selben Tag in größter Abstiegsgefahr – von der Meisterschale. "Ich hatte mal einen Präsidenten, der meinte: Wenn wir die nächsten zwei Spiele verlieren, sind wir in einer ganz schwierigen Situation", sagte Pereira über einen Saisonendspurt mit dem FC Porto: "Wir haben die Spiele gewonnen und sind Meister geworden."

1860 mitten im Abstiegskampf

Was das mit 1860 zu tun hat? Genauso verhalte es sich vor der Auswärtsfahrt am 29. Spieltag auf den Betzenberg. Der Tabellen-Zwölfte, nur mit einem Punkt Vorsprung auf Relegationsrang 16 und drei Zähler auf einen direkten Abstiegsplatz, ist schwer in Not. Pereira zieht allerdings, damals in Porto wie heute in Giesing, die Visualisierung des Erfolgs dem Worst-Case-Szenario vor: "Die gleiche Antwort gebe ich hier auch: nicht so viel spekulieren, lasst uns erstmal die nächsten Spiele spielen – und gewinnen", erklärte Pereira vor dem Abstiegsduell am Freitag (18.30 Uhr) beim Tabellen-Fünfzehnten 1. FC Kaiserslautern.

Klar ist: Das Aufeinandertreffen zweier Traditionsklubs in nahezu gleicher Ausgangslage ist ein Finale. "Natürlich", sagte Pereira knapp auf die Frage, ob Ivica Olic Recht habe mit seiner Einschätzung, jedes verbleibende Partie habe Endspielcharakter. Sechzig zu Gast bei Lautern, Endspiel Nummer eins von fünf bis Saisonende – das Finale auf dem Betzenberg.

Mehr Biss gefordert

Und so erkannte auch Pereira, dass es langsam eng wird: "Es ist für uns eine schwierige Lage, wir stecken mit vielen Mannschaften in diesem Kampf." Ein Kampf, der schon zuletzt für Nervenflattern sorgte. Er warnt daher: "Wir eine andere Einstellung als in der zweiten Halbzeit gegen Sandhausen. Ich erwarte viel mehr Biss und Zweikampfstärke. Wir dürfen nicht auseinanderbrechen, müssen mutig auftreten."

Keine leichte Aufgabe im Tollhaus Betzenberg, wo zudem Ba und Romuald Lacazette jeweils eine baldige Gelbsperre droht. Pereira dazu: "Die Spieler müssen bei jeder Atmosphäre bereit sein, ihre Leistung zu bringen. Wir arbeiten in unserer Karriere doch alle für große Spiele und nicht dafür, vor leeren Rängen zu spielen."

Eklatante Auswärtsschwäche

Zuletzt verhieß die höchste der Fußball-Hochburgen Deutschlands nichts Gutes: In elf Spielen konnte Sechzig bei fünf Remis und sechs Pleiten keine einzige Partie gewinnen – bis zur letzten Saison, als man mit einfachen Zweitliga-Mitteln (Flanke Michael Liendl, Kopfballtor Kai Bülow) einen umkämpften Dreier einfuhr.

Zurück zu den verbleibenden Löwen-Finals im Abstiegskampf. Was denn wäre, sollte Perira absteigen, wurde er gefragt. Bleibt er auch in der Dritten Liga? Dabei wich er nicht nur gekonnt der Frage aus, ob er dafür überhaupt einen Vertrag habe, sondern redete erneut lieber über die höchstmögliche, eingangs erwähnte Spielklasse: "Ich kam hierher mit dem Ziel Bundesliga. Das ist weiter mein Ziel. Ich gehe auch weiterhin auf die Straße und verstecke mich nicht." Muss er auch nicht, zumal ein Sieg in Lautern gute Chancen für die folgenden Endspiele verspräche. Müsste er sehr wohl, sollte er Sechzig trotz ambitionierter Träume in die Drittklassigkeit stürzen.

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