TSV 1860: Mölders vs. Berzel – kein Sieger, kein Bierchen

München – Sechzig gegen Türkgücü, Sascha Mölders gegen Aaron Berzel: Das Münchner Drittliga-Derby am Samstag geriet schon im Vorfeld zum Privatduell des Alpha-Löwen gegen den ehemaligen Sechzger. "Wir sind Profis, auf dem Platz gönnt keiner dem anderen etwas. Wir kennen unsere Stärken und Schwächen ganz genau.", erklärte Berzel über seien Spezl Mölders: "Danach liegen wir uns in den Armen und werden ein Bierchen trinken. Unsere Freundschaft hält das aus." Der 35-Jährige konterte in der "Bild": "Ich zahle das Bier – wenn er verloren hat."
Beim 2:2 der Giesinger gegen den aufstrebenden Rivalen hatten beide Spieler ihre Finger - oder vielmehr Füße - im Spiel: Mölders setzte sich im Kopfballduell gegen Berzel durch und köpfte 1860 zum 2:1 in Front. Der vor der Saison vom TSV zur "türkischen Kraft" gewechselte Verteidiger wollte den beschriebenen Patzer nicht auf sich sitzen lassen - und leitete prompt den 2:2-Ausgleich durch Petar Sliskovic mit einem präzisen, weiten Ball auf Vorbereiter Sercan Sararer vor (70.). Auch sonst kochte Berzel Kumpel Mölders zumeist ab. Der Routinier (35) zeigte sich aufgrund des verpassten Dreiers nach Spielschluss angefressen und alles andere als zu Späßen aufgelegt.
Köllner lobt Mölders: "brutalen Job gemacht"
1860-Trainer Michael Köllner wollte sich nach Spielschluss nicht festlegen, welcher Spieler das Privatduell gewonnen habe. "Ach, am Ende steht es 2:2. Schwer zu sagen, wer das Duell für sich entschieden hat", erklärte der oberpfälzische Coach der Giesinger und fügt über seinen Schützling hinzu: "Es war auf jeden Fall wichtig für Sascha, dass er mal wieder getroffen hat. Aaron Berzel konnte am Ende das 2:1 auch nicht verhindern, obwohl er dran war. Das war ein toller, wuchtiger Kopfball." Zudem habe Mölders "gerade in Unterzahl" als 1860-Anführer einen "brutalen Job gemacht."
Für die beiden Klubs gabs in einem rassigen Derby-Fight eine Punkteteilung, mit der sich beide mehr als nur siegeswilligen Profis nicht zufrieden zeigten. Mölders und Berzel können sich aber wohl damit anfreunden, beide ein vernünftiges Spiel gemacht zu haben - was das angekündigte Bierchen anbelangt, konnte Mölders stecken lassen.