TSV 1860 mit zwei Niederlagen: Schlägt jetzt die Stunde der Ersatzspieler?

In den bisher vier Saisonspielen des TSV 1860 baute Trainer Maurizio Jacobacci zumeist auf dieselben Spieler in seiner Startelf. Doch einige Sechzger hoffen auf baldige Einsätze. Ein AZ-Check.
von  Matthias Eicher
Frustrierte Gesichter auf der Bank des TSV 1860: Wann bekommen die Ersatz-Löwen ihre Chance?
Frustrierte Gesichter auf der Bank des TSV 1860: Wann bekommen die Ersatz-Löwen ihre Chance? © IMAGO / MIS

München – Marco Hiller im Tor. Davor Kaan Kurt, Jesper Verlaat, Leroy Kwadwo und Fabian Greilinger in der Viererkette. Im Mittelfeld Niklas Tarnat und/oder Marlon Frey auf der Sechs, Morris Schröter, Manfred Starke, Albion Vrenezi und Julian Guttau davor.

Neu-Torjäger Joel Zwarts an vorderster Front. Das sind die Spieler, auf die Trainer Maurizio Jacobacci in den ersten Saisonspielen meist gesetzt – und gebaut – hat.

Maurizio Jacobacci über den TSV 1860: Eine Mannschaft, die "in der Breite gut aufgestellt ist"

Aber was ist mit dem Rest des Rudels? "Unsere Mannschaft hat schon gezeigt, welche Qualität sie hat", sagte Jacobacci. Er lobte dabei explizit alle: "Der Kader ist auch in der Breite gut aufgestellt." Einige Spieler sind sich ihrer Reservistenrolle bewusst, andere scharren längst mit den Hufen, pardon, als Löwen kratzen sie eher mit den Pfoten.

Und da wäre noch ein Akteur, der unter Jacobacci noch gar keine Rolle spielte, wochenlang nur um den Rasen herumschleichen konnte und nun aber wieder auf der Matte steht. Die AZ zeigt die Spezies der Löwen, die etwas in Vergessenheit geraten ist.

TSV 1860: Kilian Ludewig dicht an der Startelf, Phillipp Steinhart braucht noch Zeit

Kilian Ludewig: Der junge Rechtsverteidiger (23) kam mit ähnlichen Voraussetzungen wie Kurt, musste sich in allen vier Saisonspielen aber erstmal hinter dem Ex-Gladbacher anstellen. Im Trainingsspielchen am Mittwoch durfte er, nach der schwächsten Kurt-Leistung in Sandhausen (0:3), in der A-Elf auflaufen. Ob Jacobacci positionsgetreu tauscht?

Ernste Miene bei Kilian Ludewig: Für den Neuzugang läuft es beim TSV 1860 noch nicht rund.
Ernste Miene bei Kilian Ludewig: Für den Neuzugang läuft es beim TSV 1860 noch nicht rund. © IMAGO

Phillipp Steinhart: Sechzigs langjährige Linksverteidiger-Säule ist derzeit nach seiner Bänderverletzung noch im Aufbautraining. Junglöwen-Kraftpaket Fabian Greilinger lieferte anfangs gute Leistungen ab, zuletzt in Sandhausen "gelang" ihm ein mehr als kurioses Eigentor. Steinhart dürfte aber noch etwas Zeit brauchen, Greilinger darf also weiter bei Jacobacci gesetzt sein – vorerst.

TSV-1860-Sechser Tim Rieder wartet nach Verletzung auf den nächsten Einsatz

Tim Rieder: Sechzigs Sechser verletzte sich genau dann, als Jacobacci bei 1860 in den Startlöchern stand. Für den Trainer sei Rieder "ein wichtiger Spieler", der aber bei seiner Genesung gleich einen Rückschlag hinnehmen musste. Nun ist der 29-Jährige wieder ins Teamtraining eingestiegen – und brennt auf sein Comeback.

Tim Rieder muss sich nach seiner Verletzung zurück ins Team kämpfen.
Tim Rieder muss sich nach seiner Verletzung zurück ins Team kämpfen. © Augenklick/sampics

Seine Einsatzchancen in den kommenden Wochen stehen und fallen mit der Frage, ob Jacobacci (zuletzt im 4-2-3-1-System) in Zukunft mit einem oder zwei Sechsern plant. Auf längere Sicht dürfte sich der Routinier im Duell mit den Neulöwen Frey und Tarnat durchsetzen.

Joel Zwarts in der Spitze: Diese Spieler müssen sich beim TSV 1860 hinten anstellen

Tarsis Bonga: Der Hüne (1,97 Meter) behauptete bei seiner Vorstellung ja selbst, er könne Sechzigs Sturmproblem lösen. Jacobacci hatte eine andere Meinung, holte für die Spitze Joel Zwarts und auch auf Rechtsaußen muss sich Bonga hinter Morris Schröter anstellen. Zuletzt nicht mal im Kader. Das Hauptproblem, weshalb am schnellen und spielfreudigen Schröter wohl kein Vorbeikommen ist: Bongas Handlungsschnelligkeit. Der 26-Jährige wird weiter auf Joker-Chancen lauern müssen.

Wollte Sechzigs Sturmproblem lösen – bisher ohne Erfolg: Tarsis Bonga.
Wollte Sechzigs Sturmproblem lösen – bisher ohne Erfolg: Tarsis Bonga. © IMAGO / MIS

Fynn Lakenmacher und Valmir Sulejmani: Das Sturm-Duo hatte sich durchaus Startelf-Hoffnungen gemacht, jeder für sich: Bulle Lakenmacher als bester Torjäger der Vorsaison (acht Treffer), Sulejmani als flexibler Neuzugang mit Bundesligaerfahrung. Nun müssen sie sich aktuell beide hinter Zwarts einreihen – immerhin mit Einsätzen als Joker. 

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