TSV 1860: Mit Neuzugang Merveille Biankadi gegen den Bayern-Fluch

München - Der Countdown läuft. Zwei Tage noch, dann steigt zum Re-Start der Dritten Liga nach der Winterpause ein echter Kracher. Samstag, 14 Uhr, Grünwalder Stadion: Rot gegen Blau. Der FC Bayern empfängt 1860 - die zweite Mannschaft der großen Bayern wohlgemerkt. Für einen Neu-Löwen rieselt die Zeit ebenfalls durch die Sanduhr: Die Zeit bis zum Debüt mit dem Löwen auf der Brust.
Einziger Neuzugang bei den Löwen: Stürmer Biankadi
Merveille Biankadi, Leih-Stürmer von Zweitligist 1. FC Heidenheim, ist bisher der einzige Winter-Neuzugang der Sechzger. Umso spannender die Frage: Wann wird der 25-Jährige erstmals auflaufen? Wird Cheftrainer Michael Köllner das stürmende Weihnachtspräsent im Derby gegen die "kleinen Bayern" ins kalte Wasser werfen?
"Das ist das wichtigste Spiel des Jahres, für die Fans und den Verein. Das ist auch intern ein Thema bei uns. Es ist kein normales Spiel, auch wenn es vor leeren Rängen stattfindet", sagte FCB-Abwehrspieler und Ex-Löwe Maximilian Welzmüller bei "fcbayern.com" und erinnert an zwei aus Löwen-Sicht unschöne Ereignisse der Vorsaison: "Wir haben ein Derby gewonnen und das andere unentschieden gespielt, also die Münchner Stadtmeisterschaft geholt."
Merveille Biankadi besticht mit seiner Athletik
Das wollen die Sechzger schleunigst geraderücken - vielleicht schon mithilfe der neuen Verstärkung. Biankadi könnte helfen, den Bayern-Fluch (nur ein Punkt aus den letzten vier Duellen) zu beenden: Als gebürtiger Münchner und ehemaliger Jugendspieler der Roten dürfte der Deutsch-Kongolese auf einen Einsatz brennen.
Er scheint sich auch gut einzufügen: Wie die AZ aus dem Umfeld der Mannschaft erfuhr, soll Biankadi im Training mit seiner Athletik bestechen. Er gilt als Spieler, der die für einen Flügelstürmer grundlegende Schnelligkeit mit genau der guten Physis vereint, die ihm die nötige Durchschlagskraft verschafft.
Stefan Lex wahrscheinlich nicht fit bis zum Derby
Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel meinte über Biankadi: "Er ist mit seiner enormen Athletik und Tempo in der Offensive flexibel einsetzbar und wird daher unser Team bereichern." Ein Lautsprecher ist der Flügelflitzer übrigens ganz und gar nicht: Vielmehr wird er als zurückhaltender Mensch beschrieben.
Nicht nur bei Biankadi ist es ein Wettlauf mit der Zeit: Stefan Lex arbeitet nach muskulären Problemen, die ihn schon im letzten Duell des vergangenen Jahres gegen den SV Wehen Wiesbaden (2:2) zum Zuschauen zwangen, weiterhin an seinem Comeback.
Köllners Plan war es, den 31-Jährigen bis zum Derby fit zu bekommen, doch die Chancen schwinden: Seit Dienstag absolviert Lex zwar Teile des Mannschaftstrainings. sein Trainingsrückstand lässt sich aber wohl nicht mehr aufholen. Erst recht nicht nach dem plötzlichen Wintereinbruch, der 1860 auf den Kunstrasenplatz zwingt. Die Tendenz beim Erdinger: Köllner nominiert ihn maximal für seinen Kader, ein Startelfeinsatz kommt zu früh.
Wechselkontigent steigt von drei auf fünf
Damit steigen aber die Chancen, dass Biankadi gegen seinen Ex-Klub ran darf - ob von Beginn an, oder als Joker. Apropos Spielertausch: Der gestrige Beschluss einer außerordentlichen Managertagung, das Wechselkontingent ab der Rückrunde von drei auf fünf zu erhöhen, ist für die Sechzger und deren vergleichsweise kleines Team eher ein Nachteil: Die Konkurrenz ist teils auf allen Positionen doppelt gut besetzt. Umso wichtiger, dass der flexible Biankadi Köllners Handlungsspielraum erweitert vielleicht schlägt ja seine Löwen-Stunde schon gegen den Lokalrivalen.