TSV 1860: Macht's jetzt Magath?

MÜNCHEN Genau zehn Jahre ist es her, da gelang Felix Magath als bisher einzigem deutschen Trainer ein Kunststück: das Double zu wiederholen. 2004 und 2005 gewann er mit dem FC Bayern jeweils Meisterschaft und DFB-Pokal. Jetzt könnte es den Trainer, Manager und Meister des Medizinballs ein paar hundert Meter weiter verschlagen. Und eine Liga tiefer: an die Grünwalder Straße zum TSV 1860.
Schon im Winter war der Überraschungs-Meister mit Wolfsburg von 2009, der zuletzt (erfolglos) als Retter bei Premier-League-Klub FC Fulham installiert und nach dem Abstieg gefeuert wurde, ein Thema bei den Löwen. Doch damals klappte es nicht. Jetzt könnte Magath doch kommen. Wie die „Bild“ berichtet, stehe Sportchef Gerhard Poschner kurz vor der Entlassung – und Magath habe sein Einverständnis für ein Engagement bei den Löwen bereits gegeben.
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„Er wohnt in München, kennt den deutschen Markt und wäre genau der Richtige, um den Scherbenhaufen zusammenzukehren“, sagt Kult-Trainer Karsten Wettberg zur AZ. Allerdings könnte diese Personalie eine große Tragweite haben. Kommt Magath als Sportdirektor? Oder Trainer und Sportchef zugleich? Die AZ mit den wichtigsten Antworten – mit oder ohne Magath.
Wie könnte ein Szenario mit Felix Magath aussehen?
Magath könnte als Sportdirektor oder – wie schon bei mehreren Klubs praktiziert – als Teammanager zusätzlich auf dem Trainerposten arbeiten. Fliegt der umstrittene Sportchef Gerhard Poschner, wäre der Weg zumindest dort frei für Magath. Poschner hat nach der Katastrophen-Saison wenig Kredit bei den Fans, auch Löwen-Legenden poltern gegen den 45-Jährigen: „Er müsste selbst wissen, was er zu tun hat“, sagt Kult-Verteidiger Thomas Miller der AZ, Trainerlegende Werner Lorant grantelt: „Poschner hatte seine Zeit. Was ist dabei rausgekommen? Gar nix. Der muss weg!“ Noor Basha, Statthalter von Investor Hasan Ismaik, hält dagegen nach wie vor zu Poschner.
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Was passiert dann mit Trainer Torsten Fröhling?
Magath wäre ohne Frage eine große Lösung. So groß, dass Fröhling eventuell weichen müsste, obwohl er die Löwen vor dem Absturz in die Drittklassigkeit bewahrt hat. Laut Miller müsse man aber weiter auf den Feuerwehrmann bauen: „Er hat den Verein gerettet, er muss bleiben!“ Der Ex-Löwe schlägt folgende Lösung vor: „Fröhling ist sehr bodenständig, er könnte die tägliche Arbeit auf dem Trainingsplatz übernehmen und Magath im Hintergrund als Manager wirken.“ Wird Fröhling das Bauernopfer, müsste er zurück zur U21 oder den Verein verlassen.
Was bedeutet das für die Mannschaft?
Die Zeit rinnt den Löwen durch die Hände. Durch die Relegation war die Liga-Zugehörigkeit schon viel zu lange ungewiss. Für die Kaderplanung jetzt entscheidend: Wer plant? Mit welchen Mitteln? Die besten Spieler verweilen üblicherweise auch nicht bis zur Schließung des Transferfensters auf dem Markt. Meisterlöwe Peter Grosser fordert: „Der Verein muss endlich Farbe bekennen. Egal, in welche Richtung: Er muss Ja oder Nein zu Poschner sagen!“ Raufen sich die Löwen irgendwie zusammen, könnte der Sportchef auch noch eine Chance bekommen. Die allerletzte