TSV 1860: Löwen-Fans sorgen für Sorgenfalten bei Regionalliga-Teams
München - Sie saßen im Vereinsheim zusammen, erzählt Franz Faber, "als die Sensation kam, dass der TSV 1860 in der Regionalliga spielen wird". Faber und seine Mitstreiter sind im positiven Stress. Der Aufstieg ihres FC Unterföhring in die Regionalliga Bayern bedeutet jede Menge Arbeit. Erst recht, da es gegen die Löwen geht.
"Wir spielen unsere Heimspiele in Heimstetten, mussten einen Ordner an Auflagen erfüllen", erzählt der FCU-Vorsitzende. Heimstetten hat ein Fassungsvermögen von 2.500 Zuschauern. Wo nur gegen die Sechzger spielen, lautet deshalb die Frage. Gegen die Löwen wolle man freilich möglichst viele Zuschauer unterbringen, "damit wir hohe Einnahmen generieren können. Dann überlegt man sich selbstverständlich, wo man in München noch spielen könnte", sagt er zu der Option Grünwalder Stadion.
Probleme auch in Garching
Er habe aber bislang weder mit der Stadt noch mit irgendjemandem aus Unterhaching, noch so eine Ausweichmöglichkeit, gesprochen. In den Sportpark passen 15.000 Zuschauer. Und damit mehr als ins Grünwalder, das 12.500 Fans Platz bietet. "Der Manni Schwabl soll nicht wirklich begeistert sein", erzählt Faber zu Anfragen bei den Unterhachingern. "Wenn es aber eine Möglichkeit für das Grünwalder gebe, würde ich das selbstverständlich in Betracht ziehen."
Auch der FC Pipinsried soll über diese Option nachdenken. "Das wird ja nicht nur für uns ein Problem sein, ob das Unterföhring ist, Pipinsried oder Buchbach. Die Buchbacher haben schon gesagt, dass sie 2.500 Karten verkaufen und fertig. Aber das wird bei uns im Oberbayerischen ja nicht gehen", erklärt indes Uwe Cygan vom VfR Garching. "Wir haben die Zulassung für knapp 3.000 Zuschauer und gar nicht den Platz für so viele Gästefans."
Die Garchinger diskutieren ebenfalls die Option Grünwalder, fragten aber bisher ebenfalls nicht bei der Stadt an. Ein Grund: Der Spielplan steht noch nicht. "Sollte eine Anfrage eingehen, wird das Referat für Bildung und Sport diese prüfen", erklärte Ulrich Lobinger, der Sachbearbeiter der Stadtverwaltung für das Grünwalder.
Es bleiben Sicherheitsbedenken
"Ich glaube nicht, dass die Gemeinde Unterhaching auch noch Regionalligisten bei sich spielen lässt", meint Cygan derweil zum möglichen Ausweichstadion Sportpark. Es gelte, Risiken abzuwägen. "Was käme an Mietkosten auf uns zu? Was kostet uns ein entsprechender Ordnungsdienst?", fragt er: "Klar ist, dass wir im U-Bahnbereich liegen. Den Fans ist egal, ob sie zu uns fahren oder ins Grünwalder." Er wolle nun abwarten, wie viele Anhänger Sechzig mobilisiere.
Den Auftakt machen die Löwen am 13. Juli beim FC Memmingen. "Wir haben früher in der Regionalliga Süd Spiele gegen Hessen Kassel oder den SSV Ulm gehabt, wissen als einer der wenigen, was auf uns zukommt", meint der Vorsitzende der Allgäuer, Armin Buchmann. "BFV und DFB erklären uns seit Jahren, dass wir uns auch mit dem Thema Sicherheit beschäftigen müssen. Jetzt sind wir froh, dass der Verband so vehement darauf hingewiesen hat, Gästeblöcke zu schaffen."
Sicherheitsbedenken bleiben. Alle haben die Ausschreitungen in der Arena vor Augen. Selbst beim Test der Löwen beim FC Eintracht München kam es zu einem Handgemenge zwischen Sechzig-Anhängern, vier Polizisten mussten eingreifen. Es bleiben weitere Herausforderungen, etwa einen Vorverkauf zu organisieren, sagt der Memminger Buchmann. Immerhin: Die Vorfreude überwiegt. "Unsere Spieler freuen sich sehr", sagt Wolfgang Schiller, der Vorstandsvorsitzende des FV Illertissen. "München, Grünwalder Stadion, gegen die Löwen vor vollem Haus."
Lesen Sie hier: Bierofka: "Zwei mögliche Neuzugänge stehen schon bereit"