TSV 1860: Löwe Marco Hiller erklärt, wie er in Haching den Elfer hielt

Unterhaching - Die Sprechchöre hallten aus der Nordkurve in den Alpenbauer Sportpark. Rund 5.000 Löwen-Fans feierten unmittelbar nach dem 1:1 (0:0) bei der SpVgg Unterhaching Torwart Marco Hiller, obwohl die gesamte Sechzig-Mannschaft ihnen entgegenschritt. Die Fans sangen: "Marco Hiller, Marco Hiller, Marco Hiller."
Hiller von Löwen-Fans gefeiert
Eben jener Hiller hatte sich wahrlich eine Sonderbehandlung verdient. Die 79. Spielminute: Josef Welzmüller trat im S-Bahn-Derby zu einem (fragwürdigen) vermeintlich durch Sascha Mölders verschuldeten Foulelfmeter an.
Doch der Löwen-Keeper tauchte in die rechte Ecke ab, parierte stark. Weil der Ball jedoch nach vorne sprang, musste der 21-Jährige nachsetzen, wehrte auch den Nachschuss prächtig ab.
Eine Eins, eine Fünf: Noten für die unglücklichen Löwen
Instinkt? Vorahnung? Oder einfach nur gute Vorbereitung? "Beim ersten Schuss wurde mir von draußen vom Franz (Co-Trainer Hübl, d. Red.) ein Tipp gegeben (lacht). Beim Nachschuss schmeißt du dich irgendwie rein", meinte der Torhüter auf Nachfrage der AZ, ob er auf den Schützen speziell vorbereitet gewesen sei. Tipps vom Bierofka-Assistenten also, der den Hachinger Stamm-Schützen offensichtlich bestens studiert hatte.
Hiller: "Verdammt ärgerlich!"
Vorbereitet war Hiller indes nicht auf das Gegentor kurz vor Schluss - wie die gesamte Löwen-Defensive nicht. "Da war auf einmal ein Gewurschtel vor mir. Wir bekommen den Ball nicht geklärt, am Ende stochern sie ihn irgendwie rein", erzählte Hiller von den Momenten, die Punkte kosteten.
"Verdammt ärgerlich" sei das späte Gegentor gewesen, meinte er. "Wir müssen schauen, dass wir das abstellen. Entweder kommen wir schlecht aus der Halbzeit raus oder wir bekommen ein spätes Gegentor." Er selbst kam stark aus der Halbzeit, zeichnete sich mehrfach aus. Für drei Punkte statt einem Zähler reichte es letztlich nicht.