TSV 1860: Lienen, der Schneeräumer
MÜNCHEN - Der Löwen-Trainer kümmert sich um alles: Ihn beschäftigt sogar, wie man den Trainingsplatz an der Grünwalder Straße frei bekommt. Felhi wieder da, Alfi kein Thema mehr.
Für Ewald Lienen ging's am Dienstagvormittag in die Verlängerung beim TSV 1860: Nicht, weil er nach der Laufeinheit in den Isarauen noch einige Gespräche mit seinen Profis führen musste, sondern weil ihm der schneebedeckte Trainingsplatz an der Grünwalder Straße Sorgen bereitet. "Wir wollen am Mittwoch zweimal trainieren", sagt der Löwen-Trainer vor dem Zweitliga-Hit in Karlsruhe (Sonntag, 13.30 Uhr), "und der Kunstrasenplatz ist für einige meiner Spieler Gift." Ausweichmöglichkeiten gibt es sonst keine. Der Münchner Winter bereitet Lienen erhebliche Kopfzerbrechen - trotz Rasenheizung. Die ist offenbar total überlastet. Um gute Bedingungen zu bekommen, kontaktierte Lienen am Dienstag nach dem Training umgehend 1860-Greenkeeper Helmut Rost. "Wir müssen den Platz freikriegen, brauchen gute Trainingsbedingungen." Räumkommando Lienen: So räumt er bei den Löwen den Schnee weg.
Während Radi Felhi am Dienstag das erste Mal nach seiner Afrika-Cup-Teilnahme mit Tunesien wieder mit dem TSV 1860 trainierte, war der bisherige Trainingsgast Alfi (er spielte früher mit Messi beim FC Barcelona in der Jugend) schon gar nicht mehr dabei. "Das ist kein Tema mehr"; sagt Lienen, "Alfi ist abgereist. Wenn wir einen Spieler dazu nehmen, dann muss er schon im Saft stehen." Alfi tat das offenbar nicht.
Und die Wahrscheinlichkeit, dass noch ein neuer Spieler dazu kommt, wird immer geringer, zumal am 31. Januar bereits die Transferliste wieder schließt. Auch intern stößt Lienen mit seinem Plan, Verstärkungen realisieren zu wollen, offenbar auf Widerstand. Lienen süffisant: "Die Tür bei Manfred Stoffers kriegen Miki Stevic und ich nicht so leicht eingerannt...." Oliver Griss