TSV 1860: Lex und der letzte Anlauf zum Löwen-Aufstieg

"Wir nehmen nochmal Anlauf in der Konstellation und wenn es nicht funktioniert, werden sicher Veränderungen kommen", meint Sechzigs Kapitän über die neue Saison – und das eine ganz große Ziel.
Matthias Eicher
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Fordert keine Spielführer- oder Stammplatzgarantie: Stefan Lex gilt als bodenständiger und sympathischer Löwe.
Fordert keine Spielführer- oder Stammplatzgarantie: Stefan Lex gilt als bodenständiger und sympathischer Löwe. © IMAGO/kolbert-press

München - Stefan Lex steckte in einem Zwiespalt. Den Mannschaftsbus der Löwen nach Waldkirchen nehmen oder heim nach Eitting zu seiner Frau, die das zweite Kind erwartet? "Gestern wäre Termin gewesen", sagte der Kapitän am Samstag, "aber es steht zur Not ein Auto bereit!"

Spielführer Lex und der TSV 1860 unternehmen mit dem Testspielauftakt beim TSV Waldkirchen nach zwei vierten Plätzen in Folge den nächsten Versuch, die Dritte Liga nach einer möglichst zielführenden Vorbereitung am Ende in Richtung Zweitklassigkeit zu verlassen.

TSV 1860: Lex' finale Aufstiegschance

Für den 32-Jährigen gibt es nach mehr oder weniger verhaltenen Worten in den Vorjahren nun nur eine Antwort: "Die Vorfreude ist groß und auch der Ansporn, nachdem wir es letzte Saison ja wieder knapp verpasst haben. Es ist das klare Ziel des Vereins und auch von uns als Mannschaft, diesmal von Anfang an vorne dabei zu sein!"

Keine Last der Favoritenrolle. Vielmehr soll die nächste, finale Chance auf den Aufstieg endlich genutzt werden. "Für viele hier ist es – letzte Chance klingt drastisch –, aber Fakt ist, wir nehmen noch mal Anlauf in der Konstellation und wenn es nicht funktioniert, werden dann sicher Veränderungen kommen."

Stefan Lex: Kein lockeres Auslaufen auf der letzten Ehrenrunde

Veränderungen, die Trainer Michael Köllner, aber nicht zuletzt auch Lex selbst, der sein anvisiertes Karriereende nach der Spielzeit 2022/23 nochmal bestätigte, betreffen: "Ich gehe fest davon aus, dass es dabei bleibt", sagte der Außenstürmer: "Ich hab' gesagt: Ich will noch mal mit 1860 aufsteigen – und das können wir ja hinbekommen in der Saison." Dies sei für ihn kein Hemmschuh und schon gar kein lockeres Auslaufen auf seiner letzten Ehrenrunde.

Im Gegenteil, so Lex: "Ich kann jetzt erst recht Vollgas geben und mich durchbeißen, weil ich weiß: Es ist die letzte Sommervorbereitung. Da kann ich es genießen und sagen: 'Das ziehst du jetzt noch einmal gescheit durch!' Es ist ein positiver Ansporn."

Im letzten Halbjahr hatte Lex die Löwen als Kapitän zu einer starken Aufholjagd geführt, den ganz großen Wurf jedoch verpasst. Kein Wunder, dass er eine neue Herangehensweise gutheißt. "Letztes Jahr war's gut, dass nicht so viel gemacht wurde, da hatten wir einen starken Kern", meinte Lex. Mit seiner eigenen Bilanz von sieben Toren und bärenstarken 17 Assists sei er zufrieden, wenngleich er "immer maximal performen" wolle und daher mit der manchmal mangelnden Kaltschnäuzigkeit haderte.

Sei's drum, nun der finale Anlauf. "Jetzt, nachdem wir zum zweiten Mal gescheitert sind, musste wahrscheinlich mehr Veränderung her. Wir haben zehn Neue, die wissen gar nicht, was letztes Jahr gelaufen ist – das ist ein ganz anderer Start."

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Kleiner Scherz am Rande: Über die Neu-Löwen wie Jesper Verlaat, Albion Vrenezi, Martin Kobylanski und Co. wolle sich Lex noch nicht äußern, doch immerhin sei der "Deppen-Check" negativ ausgefallen. "Wir kennen uns erst einen Tag, da müsste ich lügen, wenn ich jetzt schon mehr sagen würde. Wenn ich jetzt schon gemerkt hätte, dass einer ein Depp ist, dann müsste er schon ein richtiger Depp sein", meinte der Kapitän krachend wie lachend. Wichtig sei, dass man einmal mehr ein funktionierendes Löwenrudel hinbekomme.

Lex selbst könnte die Vielzahl der Verstärkungen ebenfalls zu spüren bekommen. "Ich bin kein Feind der Rotation, wenn Alternativen da sind", meinte Lex: "Das hätte auch letzte Saison schon nicht geschadet, wenn ich das ein oder andere Mal nach 60 Minuten hätte rausgehen können."

Interessant: Selbst an seiner Kapitänsbinde hängt der Stürmer nicht: "Es ist mir ehrlich gesagt gar nicht so wichtig, das Kapitänsamt zu behalten." Es sei zwar eine Ehre, doch bei einem anderen Spielführer werde er "nicht oben in der Geschäftsstelle rumschreien".

Viel wichtiger ist, dass am Saisonende der Löwe brüllt – und vor allem bald ein kleiner, gesunder Lexi.

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6 Kommentare
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  • Heinrich H. am 20.06.2022 09:00 Uhr / Bewertung:

    Wir haben mit Sicherheit keine Favoritenrolle, sondern gehören zu den 6 - 8 Vereinen, die auf Grund ihrer Stärke, ganz vorne Mitmischen k ö n n e n.....!!!!!! Ich hoffe natürlich das wir unter den ersten Zwei dabei sind......!!!!!!!

  • Peterauslaim am 20.06.2022 10:16 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Heinrich H.

    Baust du schon wieder mal vor, falls es dieses Jahr wieder nichts wird. Wenn wir heuer nicht Favorit sind, dann wohl nie mehr.

  • Kaiser Jannick am 20.06.2022 15:43 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Peterauslaim

    Was sind dann die Absteiger Dresden, Aue, Ingolstadt, wenn wir Deiner Meinung nach DER Favorit sind?

    Was ist mit Saarbrücken, den Baracklern, Osnabrück, Wiesbaden? Alles "Nasenbohrer" oder was?

    Die Sieben und wir dazu, ggf. noch die eine oder andere Mannschaft, die aktuell keiner auf dem Zettel hat, werden's ausmachen.

    Die Favoriten bestimmen sich aus dem o.g. Kreis.

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