TSV 1860: Krstajic (35) soll kommen, Schroth (34) muss gehen

„Jetzt geht’s los!“ Wie Sportdirektor Miki Stevic und Trainer Ewald Lienen die Zukunft der Löwen planen.
MÜNCHEN Als Miki Stevic als Letzter aus den Katakomben der Allianz Arena trat, war er kreidebleich. Der 1860-Manager sah müde aus, und er war sich dessen auch bewusst. „Ich bin so etwas von leer“, schnaufte Stevic (39) nach dem 1:1 gegen Alemannia Aachen und der Rettung am vorletzten Spieltag. Abstiegsangst ist halt nervenzehrend. Stevic: „Schlimmer als für mich ist es für unsere Fans. Die haben das bereits zum dritten Mal in fünf Jahren erlebt.“
Geht es nach Stevic, soll das nicht wieder vorkommen. Ab sofort, das verheißt er, beginnt ein anderes Zeitalter. „Jetzt geht’s los!“, sagte Stevic. Und damit meinte er, dass er beim TSV 1860 Planungen verwirklichen will, die ein solches Gezitter unnötig machen. Der Sportdirektor tat zwar noch recht geheimnisvoll. Doch er ließ durchblicken, dass es personell einen Schnitt geben soll im Kader. Und dass neue Stars verpflichtet werden. Ein Umbruch eben.
Es gilt schließlich, das Ziel des Präsidiums zu erreichen: 2010, im Jahr des 150-jährigen Bestehens, soll auch der Bundesliga-Aufstieg gefeiert werden. Dem neuen Trainer gefällt diese Vorgabe. „Man muss sich im Leben hohe Ziele setzen“, sagte Ewald Lienen, schmunzelnd: „Es ist logisch, dass ein Klub wie 1860 das Ziel haben muss, in die Beletage aufzusteigen. Wir müssen eine Mannschaft aufbauen, die stark ist.“
TSV 1860: Schalke-Routinier Krstajic soll kommen
Als erster möglicher, namhafter Neuzugang gilt Mladen Krstajic (35), der Abwehr-Routinier vom FC Schalke04. Dessen Vertrag läuft am Saisonende aus. Der Serbe, ein Landsmann von Stevic, soll zwar ein Angebot aus der Bundesliga haben. Doch nach AZ-Informationen darf sich der TSV 1860 berechtigte Hoffnungen machen, dass Krstajic nach München wechselt.
Gleichzeitig gilt es bei 1860, den bestehenden Kader zu verringern. Trainer Lienen sagt deshalb: „Es ist ganz gut, dass ich jetzt schon da bin. So kann ich die Spieler besser kennen lernen.“ Und erkennen, wer den Ansprüchen nicht (mehr) gerecht wird – und wer sie erfüllt. So haben Markus Thorandt und Torhüter Michael Hofmann bereits die Zusage, dass ihre Verträge verlängert werden. Auch Linksverteidiger Michael Schick haben die Chefs signalisiert, dass sie ihn gern behalten würden.
Einer von jenen, mit denen nicht mehr geplant wird, ist Markus Schroth (34). Der Angreifer, der 2007 aus Nürnberg geholt wurde und seither kein einziges Mal für 1860 aufgelaufen ist, erhält keinen neuen Vertrag. Letzte Woche hat sich Schroth, der nach dem Abschied von Uwe Wolf auch die Rolle des Trainer-Assistenten verloren hat, erneut am Knie operieren lassen. Am Sonntag kam er auf Krücken ins Stadion. Für ihn war es das letzte Heimspiel als 1860-Profi.
O. Griss, B. Breyer