Kleine Pannen am Wochenende trüben gute Laune beim 1860-Fanfest nicht
München - Einmal Löwe, immer Löwe. Oder wie es Sechzigs Geschäftsführer Oliver Mueller formulierte: "Wir sind ein Rudel. Das ist auf und neben dem Platz so." Damit beschrieb der (Mit-)Schöpfer der Löwenbiss-und-Rudelkraftpräsentation auch das sonntägliche Giesinger Motto. Obwohl Mueller seine morgendliche Eröffnungsrede beim Fan-Fest am Sonntag noch vor einem kleinen Rudel von 60 Fans hielt.
Trotzdem verströmte der 45-Jährige Stolz, den Frühaufstehern das neue "Sechzgerl" zu präsentieren. Das Maskottchen hat im Sommer eine Auffrischung bekommen, zeigte sich im neuen Look. "Es war lange außer Gefecht", sagte Mueller. "Jetzt ist es aber wieder da - mit Vollgas und Emotionen."
1860-Boss Werner betont: "Wir haben eine tolle, charakterstarke Mannschaft"
Ob das "Sechzgerl" in der neuen Saison auch wieder mehr zu jubeln hat? Garantieren wollte das Sport-Geschäftsführer Christian Werner, der seinerseits die Mannschaft auffrischte bzw. einmal einen kräftigen Windstoß durchjagte, nicht. "Ich bin froh, dass wir so viele tolle Spieler für uns begeistern konnten. Ich glaube, es wird eine interessante, aber natürlich intensive Runde", sagte der Kader-Bastler und lobte sich ein bisschen selbst: "Wir haben eine tolle, charakterstarke Mannschaft."
Eine, die am Freitag Muellers Leitmotiv manchmal etwas zu ernst nahm. Bei der Nullnummer gegen den First Vienna FC sorgten die Sechzger für gleich mehrere Rudelbildungen. "Spiele zwischen Österreich und Deutschland sind generell immer ein bisschen umkämpfter. Keiner möchte sich die Blöße geben", befand Trainer Argirios Giannikis.
1000 Fans strömen trotz Hitze an die Grünwalder Straße
Bis zum Fan-Fest hatte der Coach seine Spieler wieder besänftigt, von (unnötiger) Aggressivität war nichts zu sehen. Stattdessen erfüllten die Löwen dem Fan-Rudel, das mittlerweile auf rund 1000 Zuschauer angewachsen war, den ganzen Tag brav Selfie- und Autogrammwünsche. Bei der offiziellen Unterschriftsstunde mussten die Anhänger dafür ordentlich Zeit einplanen.
Die 400 Meter lange Schlange reichte - wie schon in den Jahren zuvor - einmal rund um den Parkplatz am Vereinsgelände. Besonders begehrt bei den Autogrammjägern: Na klar, Fanliebling Marco Hiller, der auch bei Vorstellung mit extra "Hiller-Hiller"-Rufen begrüßt wurde. Auch Wuschelkopf Jesper Verlaat und Neuzugang Patrick Hobsch schrieben sich die Finger wund. "Es ist für mich etwas ganz Besonderes. Ich bin froh, dass ich hier sein darf", sagte der Stürmer und Sohn von Ex-Löwe Bernd Hobsch und schob hinterher: "Wir haben eine gute Mannschaft und einiges vor."
TSV 1860 stellt drittes Trikot vor - kleine Panne zum Start
Für diese Mission haben die Münchner nun auch ein Ausweichtrikot. Dieses wollte der TSV 1860 den Fans vor Ort eigentlich als erstes präsentieren. "Wir werden wieder etwas traditioneller", hatte Mueller bereits geheimnisvoll angekündigt. Damit meinte der Geschäftsführer wohl vor allem, dass es keinerlei Muster enthält. Auch auf grelle Farben hat man verzichtet. Stattdessen dominiert schlichtes Weiß mit schwarzem Kragen und Absätzen an den Ärmeln.
Doch den Giesingern unterlief der nächste kleine Fauxpas. Nachdem am Freitag der neue kostenpflichtige Sechzig-Livestream rund 30 Minuten nur eine Fehlermeldung sendete, konnte man das Ausweichtrikot schon vor der Präsentation im Online-Shop in den Einkaufswagen legen. Es blieb nicht die einzige Programmänderung, denn ein geplanter Spaßkick gegen eine Mannschaft um YouTuber Diyar Ac fiel kurzerhand wegen der Hitze aus.
Dafür ließ Giannikis seine Spieler rund eine Stunde in der prallen Giesinger Mittagssonne trainieren. Wieder mit dabei: Youngster Tim Kloss, der in Wien noch krankheitsbedingt gefehlt hatte. "Wir müssen hart arbeiten, um eine Mannschaft zu werden, die Fußball spielt", erklärte der Trainer sehr allgemein.
Zwei Wochen Zeit hat Giannikis noch für taktische Feinarbeiten. Dann startet das Rudel gegen Saarbrücken in die neue Saison.