TSV 1860: Ist Julian Weigl die Expresslösung für den Finanzengpass?

Julian Weigl ist beim BVB nur noch zweite Wahl. Einem französischen Medienbericht zufolge ist der Ex-Löwe nun bei PSG und Ex-Trainer Thomas Tuchel im Gespräch – wovon auch der TSV 1860 profitieren könnte.
von  Patrick Mayer
Von 2010 bis 2015 beim TSV 1860: Julian Weigl.
Von 2010 bis 2015 beim TSV 1860: Julian Weigl. © imago/DeFodi

München/Paris - "Ich denke, das war enorm wichtig, dass der Verein in der Zweiten Bundesliga bleibt." Julian Weigl war im Juni 2015 im Interview mit "goal.com" erleichtert, nachdem der TSV 1860 die Abstiegsrelegation gegen Holstein Kiel für sich entschieden hatte.

Weigl: Vom TSV 1860 zum BVB

Für den Bad Aiblinger ging es seinerzeit weiter zum BVB. Doch während der 23-jährige Mittelfeldspieler noch bei Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund ist, spielen die Löwen mittlerweile in der 3. Liga, nach einem Jahr in der Regionalliga Bayern.

Und: Wie Löwen-Boss Michael Scharold kürzlich in einem Pressetermin erklärte, müssen die stets klammen Sechzger in der kommenden Saison sparen – und wohl auch den Etat für die Profis kürzen.

Hier kommt recht unvermittelt Weigl ins Spiel. Wobei Spiel ein gutes Stichwort ist, weil der Oberbayer beim BVB fast gar nicht mehr spielt. Bislang kam er in nur drei von 16 Bundesliga-Partien zum Einsatz, davon nur einmal von Anfang an. Immerhin: Beim 3:2 gegen den FC Bayern durfte er eine Halbzeit lang ran.

Weigl unter Favre nur zweite Wahl

Doch in den vergangenen sechs Spielen war er unter Coach Lucien Favre wieder nur zweite Wahl, stand zwei Mal gar nicht im Kader oder wurde nicht eingewechselt. Kein Zweifel: Der Ex-Löwe kommt nicht so schnell am routinierteren Duo Axel Witsel und Thomas Delaney vorbei.

Wie die große französische Boulevardzeitung "Le Parisien" nun berichtet, interessiert sich Paris Saint-Germain nachdrücklich für eine Verpflichtung des zentralen Mittelfeldspielers. PSG-Coach ist mittlerweile Weigls Ex-Trainer aus Dortmunder Zeiten, Thomas Tuchel. PSG soll demnach eine Leihe bis zum Saisonende prüfen und, sollte sich der deutsche Nationalspieler beweisen, bereit sein, eine Ablöse von 20 Millionen Euro zu bezahlen. Es ist nicht das erste Mal, dass der BVB-Star ein Thema in der französischen Hauptstadt sein soll, so gilt Tuchel als großer Fan des technisch beschlagenen Oberbayern.

Käme es tatsächlich zu einem Transfer, würde auch der TSV 1860 profitieren – und zwar enorm. So wurde nach AZ-Informationen eine Klausel vereinbart, wonach der TSV 1860 bei einem Weiterverkauf zehn Prozent bekäme. Im genannten Rechenbeispiel wären das folglich zwei Millionen Euro.

TSV 1860 braucht dringend Geld

Geld, dass Sechzig dringend gebrauchen könnte. Gerade erst musste Geschäftsführer Michael Scharold 1,5 Millionen Euro aus einem Darlehen von Investor Hasan Ismaik abrufen, um die Finanzierung der aktuellen Saison zu gewährleisten. Für die kommende Spielzeit arbeitet Scharold energisch an weiteren Einnahmequellen.

Etwaige Weigl-Millionen kämen für die Planungssicherheit wohl aber (vorerst) zu spät. Denn: Das Lizenzierungsverfahren läuft bereits im Frühjahr.

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Wo der TSV 1860 den FC Bayern aussticht

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