TSV 1860: Ironischer Michael Köllner über die Erwartungen - "Der Aufstieg ist eh klar"
München - Spitzenspiel zum Start: Der Aufstiegskampf für den mit Macht nach oben strebenden TSV 1860 beginnt in der Dritten Liga mit einer Standortbestimmung gegen Zweitliga-Absteiger Würzburger Kickers.
Der Gewinner steht für Löwen-Sportchef Günther Gorenzel dabei schon vor dem Anpfiff am Samstag (14 Uhr, BR Fernsehen, MagentaSport und im AZ-Liveticker) fest: Mit der Rückkehr der Fans in das Grünwalder Stadion sei "der wichtigste Sieg in dieser Saison schon errungen", sagte der 49 Jahre alte Österreicher voller Freude am Freitag: "Sie waren immer unser zwölfter, dreizehnter Mann."
3.736 Zuschauer dürfen ins Grünwalder Stadion
Und das sollen die aktuell zugelassenen 3.736 Zuschauer auch gegen die Kickers sein. Nach Platz acht und Rang vier in den vergangenen zwei Spielzeiten kann das Löwen-Ziel diesmal nur Aufstieg heißen. Trainer Michael Köllner weiß um den Erwartungsdruck, den er ketzerisch kommentierte. Es gebe nur die Diskussion, "wann schafft 1860 die 100 Punkte – der Aufstieg ist eh klar".
Der 51-Jährige richtet den Fokus persönlich erstmal auf den Start. "Druckvollen Fußball" will er von seinem Team sehen. Der 1860-Vorteil gerade zum Saisonstart könnte eine eingespielte Mannschaft sein. "Wir sind breiter aufgestellt als in der letzten Spielzeit. Wir können von der Bank echten Schwung bringen", betonte Gorenzel. Auch Köllner spricht von einer "guten Mannschaft", die er beisammen habe. Gorenzel äußerte "vollstes Vertrauen in die Qualität" der Mannschaft und des Trainerstabs. Eigentlich passt also alles.
Erste Standortbestimmung gegen Würzburg
Anführer und Ober-Löwe bleibt Sascha Mölders. Der Torschützenkönig der vergangenen Saison (22 Treffer) soll den deutschen Meister von 1966 in die 2. Liga schießen. "Unser großes Plus ist, dass wir die gesamte Mannschaft zusammenhalten konnten und uns punktuell verstärkt haben. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass wir nicht hoch wollen", erklärte der 36 Jahre alte ehemalige Bundesliga-Profi. Mölders warnte aber auch von der Unberechenbarkeit und Ausgeglichenheit der 3. Liga: "Es gibt viele gute Mannschaften. Es wird wieder brutal."
Womöglich schon gegen die Kickers, die nach dem Abstieg mit dem neuen Trainer Torsten Ziegner sofort wieder angreifen wollen. "Gegen einen Topfavoriten werden wir gleich sehen, wo wir stehen", sagte Ziegner. Die Würzburger treten mit dem drittjüngsten Kader an. Köllner äußerte dennoch Respekt: "Wir treffen auf eine Mannschaft, die versuchen wird, so schnell wie möglich in die 2. Liga zurückzukehren." Gorenzel kennt auch schon das Erfolgsrezept gegen die Unterfranken: "Entscheidend wird sein, dass wir von der ersten Minute mit hundertprozentiger Präsenz und als Team geschlossen auftreten."