TSV 1860 im Trainingslager in Bad Wörishofen: Totale Abschottung

Im Trainingslager in Bad Wörishofen feilt 1860-Coach Pereira an der Abstimmung. Dabei stehen sowohl einzelne Spieler im Blickpunkt als auch die Taktik.
von  Patrick Mayer
Abschottung im Trainingslager in Bad Wörishofen: Dort im Allgäu bereiten sich die Löwen auf das Schicksalsspiel in Heidenheim vor.
Abschottung im Trainingslager in Bad Wörishofen: Dort im Allgäu bereiten sich die Löwen auf das Schicksalsspiel in Heidenheim vor. © P. Mayer

Bad Wörishofen - Wechselhaft war das Wetter im Unterallgäu am zweiten Tag des Löwen-Trainingslagers.

Allzu wechselhaft waren auch die Leistungen der Sechzger, weswegen der Absturz in die 3. Liga droht. Das Endspiel beim 1. FC Heidenheim ist nah.

Noch zwei Einheiten des TSV 1860

Nach AZ-Informationen stehen noch zwei Trainingseinheiten an, ehe es am Samstag direkt auf die Ostalb geht: eine am Freitagnachmittag, eine am Samstagmorgen. Die Löwen schotten sich richtig ab in Bad Wörishofen. Gitter am Trainingsgelände, dazu Security. Für Trainer Vitor Pereira geht es um vier Express-Lösungen:

Die Spritzigkeit seiner Spieler: Sie dient als Grundlage für die taktischen Feinheiten. Der Portugiese baute kurze Sprints ein. Es geht darum, die Explosivität zu schärfen. Die Löwen schafften es zuletzt kaum, im Eins-gegen-eins am Strafraum durchzubrechen.

Die Torgefahr von Christian Gytkjaer: Über Trainingsplatz Nummer zwei verteilt waren Stangenfiguren in den Rasen gerammt worden, die Gegenspieler simulierten. Pereira ließ offenbar Angriffsformationen und -situationen einstudieren. Dabei ist es um die Angreifer in vorderster Reihe gegangen, mit dem Ziel, Gytkjaer in der Box in Abschlussposition zu bringen.

Die Flankenbälle der Außenverteidiger: Zuletzt kam kein Druck von der Grundlinie. Die Platzverhältnisse in Bad Wörishofen sind ein Grund für das Trainingslager dort. "So einen Rasen gibt es nicht oft in Bayern", erklärte Axel Morel der AZ. Er hatte das Not-Trainingslager kurzerhand organisiert. Wie vom Löwen-Coach gewünscht, wurde der Rasen auf 2,7 Zentimeter gemäht, danach gewässert, "damit der Ball besser läuft. Auf diesem Rasen kommt kein Ball zum Stehen", schilderte Morel. Am Sonntag könnte Marnon Busch als verkappter Rechtsverteidiger in die Startelf zurückkehren. Liendl tiefstehend mit flachen Pässen in die Schnittstelle sowie unmittelbare Flanken von der Grundlinie würden Gytkjaer mehr Optionen geben.

Das Verständnis: Gegen Bochum ließ 1860 seinem Gegner zu viel Räume. Heidenheim wiederum spielt eine Soft-Version des "Kick and Rush": Nach gewonnenen Zweikämpfen wird der Ball auf direktem Weg nach vorne geschlagen. Wenn Sechzig die Ordnung verliert, kann das im engen Stadion dort böse Folgen haben. Pereira feilt deswegen an der Abstimmung – bis zur letzten Minute.

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