TSV 1860 im Relegationscheck: Rauf! Die Form stimmt

Acht Spieltage stehen in der Dritten Liga noch an - und die Sechzger mischen wieder mit um die Aufstiegsränge. Zwar sind die direkten Fahrstuhlplätze ziemlich weit weg (sieben Punkte Rückstand auf den zweitplatzierten 1. FC Kaiserslautern). Doch der Relegationsplatz ist nun wieder drin! Die AZ macht den Relegationscheck.
Tabellensituation
Drei Punkte liegen die Löwen (49 Punkte) gerade einmal hinter dem Relegationsrang zurück, den der 1. FC Saarbrücken hält. Nur noch - zur Winterpause waren es sieben. Schönheitsfleck: Eintracht Braunschweig (51 Zähler) könnte mit einem Sieg im Nachholspiel beim VfL Osnabrück den Sechzger-Abstand zu Rang drei noch auf fünf Zähler vergrößern.
Restprogramm für 1860
Die Sechzger haben unter den Relegationskandidaten, also den Teams von Platz drei bis Rang sieben, den schwersten Endspurt. Ein Blick auf die Daten: Die ausstehenden Tabellengegner der Löwen stehen im Durchschnitt zwischen Rang 8 und 9. Saarbrücken, Mannheim und Osnabrück treffen auf Gegner, die im Schnitt zwischen dem zehnten und elften Tabellenplatz liegen - und damit aus der unteren Tabellenhälfte. Braunschweigs Kontrahenten liegen derzeit durchschnittlich sogar noch schlechter.
Doch die Löwen haben die Lage selbst in der Pranke: In drei der nächsten vier Partien trifft Sechzig auf direkte Konkurrenten. Am Sonntag treten die Löwen beim punktgleichen SV Waldhof Mannheim an, am 2. April haben sie dann Saarbrücken im Grünwalder zu Gast. Mitte April kommt dann auch noch Osnabrück - von den direkten Mitstreitern fehlt also nur Braunschweig im eigenen Restprogramm.
Ansonsten hat es Sechzig in den kommenden Wochen noch mit Spitzenreiter 1. FC Magdeburg (7. Mai), Schlusslicht TSV Havelse (30. April) sowie den Mittelfeldkindern SC Freiburg II (10. April), MSV Duisburg (23. April) zu tun. Zum Abschluss geht es gegen Borussia Dortmund II (14. Mai).
Löwen-Formkurve
Sechzig hat zuletzt vier Siege in Folge geholt - und mit zwölf Punkten aus den vergangenen fünf Partien die beste Formkurve der Relegationskandidaten. Die Konkurrenz: Braunschweig fuhr in dieser Phase zehn Punkte ein, patzte dabei aber ausgerechnet gegen Saarbrücken (neun Zähler). Mannheim hat aus den vorigen fünf Partien acht Punkte geholt wie auch Osnabrück.
Sechzigs Toptorjäger
Ein Bär als Löwen-Held - es könnte so kommen. Denn Marcel Bär hat bei jedem der vier Siege zuletzt getroffen. Mit 14 Saisontoren haben die Löwen den gefährlichsten Torjäger unter allen Platz-drei-Aspiranten. Saarbrückens Ex-Sechzger Adriano Grimaldi steht bei elf Treffern.
Ausfallende 1860-Spieler
Bei den Löwen ist im nächsten Spiel Stefan Lex, Topvorlagengeber und Kapitän, gesperrt - bitter in der wichtigen Begegnung. Doch auch bei den Kontrahenten sind zuletzt Leistungsträger ausgefallen: Saarbrücken zum Beispiel hat seit sieben Spielen ohne den verletzten Grimaldi auskommen müssen.
Türkgücü-Joker
Bleibt noch die Frage, was passiert, wenn beim insolvenzgeplagten Ligarivalen Türkgücü vor dem fünftletzten Spieltag am 16. April die Lichter ausgehen? Für die Löwen wäre dies ein Glücksfall. Denn dann würden, kurz gesagt, die bisherigen Spiele des Stadtrivalen aus der Liga-Wertung genommen.
Für die Löwen wäre das ein Trumpf im Aufstiegsrennen, denn aus beiden Derbys gingen sie mit nur einem Punkt (1:1 und 1:2) raus. Saarbrücken (sechs Punkte) schnitt wie Mannheim und Osnabrück (je vier) gegen Türkgücü klar besser ab. Auch Braunschweig, das erst eins der zwei Duelle bestritt und gewann, hat unsicher gewordene Zähler auf dem Konto. Der Türkgücü-Joker kann das Rennen um die Plätze also noch stark beeinflussen.