TSV 1860: Haching-Boss Schwabl reagiert auf den Hobsch-Wechsel zu den Löwen – und schnappt sich Ex-Sechzger Lars Bender

München - Wenn lang ersehnte Wünsche endlich wahr werden: Patrick Hobsch postete am Donnerstagnachmittag zwei Fotos bei Instagram: eines, das ihn als kleinen, knuffigen Jungen im Löwen-Trikot zeigt – und eines als brandneuen Neuzugang der Löwen im aktuellen Trikot. Sechzigs neue Sturm-Hoffnung ist da! Am Donnerstag ist der inzwischen 29-jährige Torjäger bei den Sechzgern am Vereinsgelände aufgeschlagen – nach einem Vierteljahrhundert hat Sechzig wieder einen Hobsch.
Seit Freitag ist nun alles fix: Patrick Hobsch wird ein Löwe – so wie einst Papa Bernd. Unter der Überschrift "Familientradition wird fortgeführt" verkündete der TSV 1860 die Verpflichtung des Stürmers von der SpVgg Unterhaching. Der passende Kommentar von "Hobschi" unter die Bilder 1860-Fan und Löwen-Profi Hobsch: "Weil es beim Fußball doch vor allem darum gehen sollte, sich Träume zu erfüllen."
Neuzugang Patrick Hobsch erbt beim TSV 1860 die Rückennummer von Papa Bernd
"Der torgefährliche Mittelstürmer wird mit der Rückennummer 34 auflaufen, die bereits sein Vater, Bernd Hobsch, in den Bundesliga-Spielzeiten 1997/98 und 1998/99 bei den Löwen getragen hat", schrieb der TSV über Papa und Sohnemann Hobsch.

Der 13-malige Torschütze der gerade beendeten Saison mit Aufsteiger Haching freut sich auf die Herausforderung Sechzig: "Für den TSV 1860 München auflaufen zu dürfen, die Rückennummer, die mein Vater hier in der 1. Bundesliga getragen hat, zu erhalten und damit quasi in seine Fußstapfen zu treten, ist natürlich etwas ganz Besonderes."
Ob der große Name des Papas, der zwischen Januar 1998 und Mai 1999 in 40 Bundesligaspielen 18 Tore und zwei Assists lieferte, ein Rucksack für ihn ist? "Wichtiger ist, dass ich hier meinen eigenen Weg gehen möchte, meine eigenen Erfolge sammle und diesem großartigen Verein helfe, erfolgreich zu sein", stellte der gebürtige Bremer klar, der sich vor allem "auf 19 ausverkaufte Heimspiele und eine unfassbare Atmosphäre im Grünwalder Stadion" freue.
Unterhaching verliert Patrick Hobsch, schnappt sich aber Lars Bender
Sport-Geschäftsführer Christian Werner hat mit der Hobsch-Verpflichtung den bisher klangvollsten Namen der laufenden Transferperiode von Haching nach Giesing geholt. "Patrick Hobsch habe ich schon lange auf der Wunschliste für das neue Löwenrudel", sagte Werner, der Hobsch sportlich wie charakterlich in den höchsten Tonen lobte: "Patrick bringt alles mit, was es braucht, um beim TSV 1860 München erfolgreich zu sein. Er ist nicht nur torgefährlich, sondern bringt auch eine sehr positive Einstellung mit. Patrick wird auf und neben dem Platz ein sehr wichtiger Spieler für uns sein."
Und was sagt Manni Schwabl zu dem Deal, den er als Haching-Boss gewiss nicht gutheißen kann? Der frühere Bundesligastar und jetzige Präsident von Sechzig-Rivale Unterhaching musste Hobsch ablösefrei ziehen lassen, die Rot-Blauen gaben zuletzt allerdings die Verpflichtung von Ex-Löwe Lars Bender als U17-Trainer bekannt. Wenn man so will: Sechzig schnappte Haching Hobsch, Haching schnappte sich Bender.
Manfred Schwabl über Hobsch-Abgang: "Wir können ihn nicht übergebührlich bezahlen"
"Für mich geht's da nicht um wegschnappen", sagt Schwabl der AZ: "Wir haben um den Hobschi gekämpft, aber wir können ihn auch nicht übergebührlich bezahlen. Und man weiß ja auch, dass sein Vater bei Sechzig gespielt hat und es sein Traum war, auch mal für die Löwen aufzulaufen. Von daher ist es schade, dass er geht, aber man darf dem Jungen nicht böse oder beleidigt sein." Ehrbare Worte des Haching-Machers. Für Hobsch ist der Wechsel zu 1860 trotz klammer Kassen beider Klubs mit einem nun fünfstelligen Monatsgehalt ein deutlicher Sprung nach vorne.
Die Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Lars Bender als Nachwuchstrainer dürfte dagegen vielen Löwen nicht schmecken, schließlich, war es wohl nicht nur der Traum von Ex-Geschäftsführer Günther Gorenzel, dass die Bender-Zwillinge nochmal für 1860 auflaufen oder zumindest ein Amt übernehmen.
Schwabl freut sich über Bender-Verpflichtung: "Das spricht auch für den Hachinger Weg"
Nach der geplatzten Rückkehr des Duos als Spieler hat sich Lars für Haching entschieden, was wiederum Schwabl sehr glücklich stimmt und für Sechzig noch Zwillingsbruder Sven bieten würde, der allerdings als Co-Trainer bei Borussia Dortmund auch ziemlich gut verortet ist: "Ich glaube, dass die Benders auch mit 1860 im Gespräch waren. Das ist eine sehr gute Geschichte und ein großes Ausrufezeichen für uns, dass so ein toller, bodenständiger Ex-Profi zu uns kommt. Das spricht auch für den Hachinger Weg, den wir mit unserer Nachwuchsarbeit gehen wollen."
Doch damit zurück zu Hobsch: Im Fan-Lager der Hachinger scheint wohl der eine oder andere Spruch gekommen zu sein, denn Hobsch junior entschuldigte sich fast für seinen Abgang nach drei Jahren: "Ich kann den Unmut vieler Fans über meinen Wechsel zu den Löwen natürlich verstehen, ... aber wer mich kennt, weiß, dass es schon immer ein großer Traum von mir war, doch nochmal dort zu spielen, um in die Fußstapfen meines Papas zu treten."
Ex-Sturm-Kollege Mathias Fetsch, einst auch mal ein Löwe, schrieb dazu: "Hätte mir keinen besseren Sturmpartner wünschen können. Einige Schlachten geschlagen und viele Abwehrreihen zum Verzweifeln gebracht. Du wirst mir fehlen, mein Freund!"