TSV 1860: "Haben das perfekte Konterspiel gezeigt" – Köllners Taktik gegen Würzburg geht auf

Der TSV 1860 siegt auch in Spiel zwei nach dem Aus von Kapitän Mölders: Beim 3:0 bei den Würzburger Kickers geht die Defensivtaktik von Trainer Köllner voll auf. Das Sturmduo Bär und Lex agiert glänzend.
Matthias Eicher
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Doppeltorschütze Marcel Bär (M.) feiert mit seinen Teamkollegen.
Doppeltorschütze Marcel Bär (M.) feiert mit seinen Teamkollegen. © imago images/Jan Huebner

Würzburg - Diese beiden Szenen waren so schön wie schnörkellos: Steilpass Semi Belkahia in den Strafraum, Hereingabe Stefan Lex, Abschluss Marcel Bär - und drin! Traumpass von Bär auf Lex, der umkurvt Torwart und Ex-Löwe Hendrik - und schon wieder drin!

TSV 1860: Mit drei Punkten in die Winterpause

Im letzten Spiel des Jahres 2021 hieß es für den TSV 1860 bei Zweitliga-Absteiger Würzburg: einigeln, die abstiegsbedrohten Unterfranken erstmal machen lassen - und eiskalt kontern. Hinspiel-Torschütze Bär, der schon bei seiner Drittliga-Premiere für Sechzig den Siegtreffer erzielt hatte, traf zur glücklichen Führung (33.). Sturmpartner Lex erhöhte direkt mit dem zweiten ernstzunehmenden Angriff der Blauen (38.). Die Entscheidung besorgten die beiden überragenden Torjäger wieder mit vertauschten Rollen - und Bär traf nach Vorarbeit von Lex zum 3:0-Endstand(71.).

Bärig gekontert, Löwen.

Köllner: "Haben das perfekte Konterspiel gezeigt"

"Genau das haben wir uns vorgenommen", sagte Trainer Michael Köllner nach dem Schlusspfiff des letzten Profifußball-Duells vor der Winterpause: "Obwohl Würzburg viel Ballbesitz hatte, wir haben das perfekte Konterspiel gezeigt." Auch in Spiel zwei nach dem Aus von Ex-Anführer Sascha Mölders zeigte sich: Mit Köllners funktionierender Taktik, der nächsten Systemumstellung (diesmal ein 3-4-1-2) und der Torgefahr des Duos Bär und Lex können die Löwen (vorerst) auch ganz gut ohne den Torschützenkönig der Vorsaison.

Sechzigs Cheftrainer, der auf Richard Neudecker verzichten musste, überraschte mit einer ungewöhnlichen Maßnahme: Der schlaksige Stoßstürmer Tim Linsbichler durfte sein Startelfdebüt feiern - aber nicht im Sturm, sondern auf der Zehn. Drüben fehlte der Ex-Sechzger Marvin Pourié (kurzfristig erkrankt). Vom Anpfiff weg entwickelte sich das Spiel zunächst ähnlich wie beim 2:0 der Sechzger in Dortmund: Die Köllner-Kicker agierten etwas zu passiv und die Hausherren hatten die erste gute Möglichkeit: Torhüter Marco Hiller musste den TSV prompt mit einer Glanzparade vor dem Rückstand bewahren (10.).

Aggressive Würzburger hatten allerdings auch in der Folge mehr vom Spiel, doch Abwehrchef Stephan Salger und Co. konnten die Kickers zumeist vorm Kasten fernhalten. Und wenn nicht, war Hiller zur Stelle: Kurz vor dem Seitenwechsel musste Sechzigs Schlussmann noch zwei brenzlige Situationen entschärfen.

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Würzburg machte das Spiel, 1860 konterte

Im zweiten Durchgang hatte 1860 mit dem Zwei-Tore-Vorsprung und einem Booster voller Selbstvertrauen keine Veranlassung, etwas an der defensiven Ausrichtung zu ändern: Würzburg machte das Spiel, Kapitän Lex und Co. konterten. Dabei stand Köllners Elf im Vergleich zu ihrer etwas wackligen ersten Hälfte nun souveräner. Der nächste gefährliche Konter fand - ausnahmsweise - nicht den Weg ins Ziel: Nach einer starken Aktion von Yannick Deichmann kam der letzte Pass nicht beim durchstartenden Linsbichler an (61.).

Zehn Minuten später war es - natürlich - wieder Sechzigs neues Traumduo, das den Deckel drauf machte. "Wir haben in den letzten beiden Spielen sehr konzentriert Fußball gespielt", lobte Köllner und verriet über das geplante Feierabend-Bierchen: "Auf der Heimfahrt werden wir jetzt ein schönes Hacker-Pschorr trinken." Unter dem Strich stehen der von Köllner erhoffte versöhnliche Jahresabschluss für ein ruhiges Weihnachtsfest der Blauen - und 29 Punkten auf der Haben-Seite: sieben weniger, als Eintracht Braunschweig und der SV Meppen mit je 36 Zählern auf den Rängen zwei und drei...

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12 Kommentare
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  • Benedikt am 21.12.2021 11:56 Uhr / Bewertung:

    Linsbichler war tatsächlich ein Totalausfall, noch dazu auf einer Position, die er nicht kann.
    Ja lieber Herr Köllner, haben Sie das nicht schon nach zwanzig Minuten gesehen? Ein Biancadi hätte viel mehr gebracht (oder ist der verletzt?), sogar ein Tallig. Man hat in einigen Szenen gesehen, dass
    Qualität vorhanden ist. Warum dann über weite Strecken so ein Gegurke?

  • Kaiser Jannick am 21.12.2021 15:58 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Benedikt

    Biankadi war noch angeschlagen, Neudecker hat Mandelentzündung.

    Linsbichler hat zwar ab und zu die Position gewechselt, war da aber verschenkt, da stimme ich zu. Er ist ein Mittelstürmer, sonst nichts. Das wird jetzt auch MK erkannt haben.

    Ich hätte mir auf Außen statt Biankadi eher Goden gewünscht, oder auf der Neudecker-Position mal wieder Tallig eine Chance gegeben, sich nach Mölders Weggang zu beweisen. Oder mal Mannhardt ins kalte Wasser zu werfen, im Kader war der ja.

    Die Minuten 1-25 waren nicht schön anzusehen, da waren wir viel zu passiv, das stimmt. Danach war es deutlich besser und endlich mal wurden Hochkaräter genützt.

    Das wird schon wieder!

  • indomito am 21.12.2021 07:07 Uhr / Bewertung:

    Wir haben mit 10 Mann ein einigermaßen gutes Spiel hingekriegt..... der Trainer hat Glück gehabt das sein Fehler ohne Folgen blieb.
    Der Linsbichler war ein Totalausfall auf einer Position der er nicht gewachsen ist.....falls er überhaupt für eine Position geeignet ist.

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