TSV 1860: Große Pläne trotz Millionen-Verlust

München - Die Löwen machen (mal wieder) Miese: Seit Freitag ist auf der Internetseite "bundesanzeiger.de" Sechzigs Bilanz des Geschäftsjahres 2018/19 zu finden. Kaum verwunderlich: Der TSV 1860 hat auch dieses Geschäftsjahr mit einem dicken Fehlbetrag abgeschlossen. Den Sechzgern fehlen bei gut 10,4 Millionen Umsatzerlösen satte 4,3 Millionen. Insgesamt steht bei den hochverschuldeten Giesingern ein Bilanzverlust von knapp 68,8 Millionen unter dem Strich.
Interessant: Die Löwen schildern in dem von Ex-Finanzboss Michael Scharold und Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel unterschriebenen Bericht Chancen, die Ertragslage zu verbessern: Dort werden neben höherer Erträge aus Vermarktung und Zuschauer-Einnahmen, Kostensenkungen der Betriebskosten des Grünwalder Stadions und des NLZ auch "eine verbesserte sportliche Platzierung bis hin zum Aufstieg in die 2. Bundesliga" sowie die Qualifikation für die erste Hauptrunde DFB-Pokal genannt – mindestens.
TSV 1860: Ismaik-Darlehen gibt Sicherheit
Nach Scharolds Rücktritt Ende Juni muss Nachfolger Marc-Nicolai Pfeifer in Abstimmung mit Gorenzel und Sechzigs Gesellschaftern versuchen, die verheerende Bilanz aufzubessern. Während die Corona-Krise die Finanznöte weiter verschärft, verleiht die Ausfallhaftung durch ein Darlehen von Investor Hasan Ismaik über maximal 6,3 Millionen 1860 immerhin ein Stück Sicherheit.
Große Sprünge kann Sechzig allerdings nicht machen, um sich für den lukrativen Zweitliga-Aufstieg zu rüsten: Aktuell stehen drei Millionen für den Spieleretat zur Verfügung.
Pfeifer hatte sich bei seinem Amtsantritt optimistisch gezeigt, die Finanzen des TSV besser in den Griff zu bekommen. Ohne Fremdmittel erscheint es allerdings schwierig bis nahezu unmöglich, in der dritthöchsten deutschen Spielklasse einen erfolgreichen Konsolidierungskurs zu fahren.
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