TSV 1860 gegen VfR Aalen: Daniel Bierofkas Ruhe-Gebot für die Löwen

Vor dem wichtigen Spiel in Aalen schotten sich die Löwen ab und trainieren geheim. "Wir müssen an der Defensive arbeiten", sagt Sechzig-Coach Daniel Bierofka.
von  Matthias Eicher
Nachdenklich: Bierofka (kl. Bild) und die Löwen-Profis.
Nachdenklich: Bierofka (kl. Bild) und die Löwen-Profis. © Rauchensteiner, sampics/Augenklick, AZ

München – Würde ein (Drittliga)-Fußballspiel nur 85 Minuten dauern, wäre der TSV 1860 spitze. In der Realität liegen die Löwen nach einem durch mehrere späte Gegentore mittelprächtigen Auftakt auf Rang zwölf im Tabellen-Mittelfeld. Geht auch der Auswärts-Auftritt beim VfR Aalen in die Hose, drohen die Sechzger vorerst in den Tabellenkeller zu rutschen. Ein Szenario, das Trainer Daniel Bierofka unbedingt verhindern möchte – und daher die Schotten dichtmacht.

Nicht nur das Freitags-Abschlusstraining findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, schon am Donnerstag schwitzten die Löwen im Vorfeld des Auftritts in Aalen am Samstag (14 Uhr Telekom Sport und AZ-Liveticker) hinter verschlossenen Türen. Spielergespräche? Nicht möglich. Stattdessen volle Konzentration auf Aalen, ließen die Sechzger auf AZ-Nachfrage ausrichten. Auch ein Indiz dafür, welche Art von Aufeinandertreffen da ansteht: eines der wichtigeren Sorte.

Daniel Bierofka: Müssen Ruhe bewahren

Der Chef sprach dann doch – und zwar mit dem Gegner. "Entscheidend ist, dass wir auch dann die Ruhe bewahren, wenn es einmal nicht optimal läuft. Denn gerade hier in München, mit diesem medialen Umfeld, dieser Erwartungshaltung muss man die Ruhe bewahren und den begonnenen Prozess fortführen", sagte Bierofka im Interview auf der Webseite des VfR Aalen. Das erklärte Motto vor der Auswärtsfahrt nach Aalen: Ruhe vor dem Richtungsweiser!

Man ist sich ja soweit einig an der Grünwalder Straße: Die bisherigen Liga-Auftritte verliefen vielversprechend. Der 5:1-Kantersieg gegen die Sportfreunde Lotte sowieso, phasenweise auch die Auftritte beim 1. FC Kaiserslautern (0:1), beim VfL Osnabrück (2:2) und gegen den KFC Uerdingen (0:1) – bis, ja bis der Sch(l)uss jeweils doch nach hinten losging, respektive gleich mehrmals hinein ins Löwen-Tor. Bierofka dazu: "Natürlich sind die Spieler nach solchen Ergebnissen nicht erfreut." Es gebe "sehr viele Sachen, die wir gut gemacht haben", denn Sechzig spiele "gut nach vorne" und habe "viele Torchancen". Zu feilen gelte es an der Verteidigung: "Wir müssen an der Defensive arbeiten, im Verteidigen konstanter werden und weniger zulassen."

Konditions- und Kraftprobleme? Löwen winken ab

Sportchef Günther Gorenzel wies auf dem Weg zum Aalen-Dreier ein Konditions- oder Kraftproblem von sich und den Sechzgern. "Wir haben kein Kraftproblem, sondern müssen den Ball länger in den eigenen Reihen halten und das Spiel ökonomischer gestalten. Dann wird die Kraft bis zum Schluss reichen."

Sie reicht also doch nicht derzeit? Laut Gorenzel müssen die Sechzger aufgrund ihres kräfteraubenden Spiels mit aggressivem Pressing und schnellem Umschalten lernen, sich nicht zu sehr zu verausgaben. Das sei laut dem Österreicher auch der Schwerpunkt der geheimen Löwen-Einheiten.

Routinier Jan Mauersberger, zuletzt im Toto-Pokal im Gegensatz zu Liga (Stammplatzverlust) und dem 1:3 im DFB-Pokal gegen Holstein Kiel (Sperre) wieder im Einsatz, attestierte 1860 die nötige Fitness für das "kraftintensive" Spiel unter Bierofka.

Seine Punkte-Ansage für den Richtungsweiser? "Am liebsten drei mit nach München nehmen." Gut wär’s für die Löwen, denn dann würde auch ohne Abschottung wieder etwas Ruhe einkehren.

Lesen Sie hier: Dank TSV 1860: VfR Aalen winkt Rekordkulisse

Ex-Löwe Kutschera: Viel Lob für seinen Keeper Riedl

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.