TSV 1860 - Gegen Rostock nur Joker: Köllner und das Mölders-Manöver

Im Heimspiel des TSV 1860 gegen Hansa Rostock vertraut Trainer Michael Köllner nach zuletzt acht Veränderungen in der Startelf wieder den potenziellen A-Löwen - mit Ausnahme von Sascha Mölders, der wegen "taktischer Überlegungen" draußen bleiben muss.
von  Matthias Eicher
Verlässt er die Löwen? Sascha Mölders vom TSV 1860.
Verlässt er die Löwen? Sascha Mölders vom TSV 1860. © imago images / Sven Simon

München - Fragt man Löwen-Trainer Michael Köllner im Vorfeld eines Spiels des TSV 1860 nach seiner Startelf oder potenziellen Stamm-Löwen, handelt man sich in zuverlässiger Regelmäßigkeit eine Abfuhr ein. Der 50-Jährige will sich - verständlicherweise - bei der Aufstellung seiner Formation nicht in die Karten schauen lassen.

Zuletzt beim KFC Uerdingen überraschte er mit satten acht Änderungen in der Startelf. Eine Maßnahme, die sich bezahlt machte, denn: Dauer-Reservist Kristian Böhnlein glänzte mit seinem Traumtor zum 1:1-Ausgleich. Die beschlagenen, aber zuletzt stark strapazierten Stammkräfte Stefan Lex und Efkan Bekiroglu kamen stattdessen von der Bank und tüteten in der Schlussphase den wichtige Auswärts-Dreier ein. Für das Heimspiel gegen Hansa Rostock hatte Köllner etwas Neues ausgetüftelt: das Mölders-Manöver.

TSV 1860: Sascha Mölders nur Joker

In Uerdingen hatte der mit Abstand beste Torschütze und Scorer der Sechzger noch aufgrund einer Gelbsperre gefehlt. Im Heimspiel am Samstag gegen den FC Hansa Rostock kehrte der 35-Jährige allerdings nicht, wie zu erwarten war, sofort auf den Rasen zurück. Mölders musste sich mit der Jokerrolle begnügen, Prince Owusu durfte von Beginn an auflaufen.

Erst in der 63. Spielminute schlug schließlich die Stunde des Alpha-Löwen und Kapitän: Mölders wurde eingewechselt - und das, nachdem lange harmlose Rostocker durch Pascal Breier bereits in Führung gegangen waren. Köllner erklärte hinterher: "Das waren taktische Überlegungen. Es war geplant, dass wenn der Gegner müder wird, Sascha Mölders den Unterschied ausmachen kann." Doch er konnte es nicht.

TSV 1860: Prince Owusu bleibt blass

Mölders reihte sich neben dem blassen Owusu ein, doch 1860 musste sich nach dem 0:1 erst einmal den Kontern plötzlich forscher Gäste erwehren, die mit dem Selbstvertrauen der Führung im Rücken anrannten. Eine Szene hatte der Ex-Bundesligaspieler dann doch - und jagte in den Ball bei einem aussichtsreichen Freistoß in die Wolken (87.).

Experiment also misslungen? Die Frage, was mit Mölders in der Startelf geschehen wäre, ist selbstredend obsolet - Köllners Mölders-Manöver ist alles andere als geglückt. "Leider ist der Plan mit der Auswechslung nicht aufgegangen", musste auch der 50-Jährige nach Schlusspfiff eingestehen. Nachdem Owusu nicht die besten Argumente geliefert hat, Mölders den Rang abzulaufen, dürfte es am kommenden Dienstag bei Viktoria Köln (20.30 Uhr, "Magenta Sport" und im AZ-Liveticker) wieder heißen: Platzhirsch Mölders darf von Beginn an ran.

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