TSV 1860 gegen Holstein Kiel im DFB-Pokal: Pikantes Duell mit Tim Walter

München - "Sie haben mit Tim Walter einen neuen Trainer, den wir vom FC Bayern II noch sehr gut kennen." Daniel Bierofka ist schon wieder fokussiert nach der kurzen Sommerpause der Löwen. Die neue Saison steht bevor, als Aufsteiger in die Dritte Liga, und die Spannung ist in Giesing enorm.
Ein ganzer Stadtteil, so groß wie eine Stadt selbst, fiebert dem entgegen, was da kommt. Auch der ersten Runde des DFB-Pokals (17. bis 20. August). Spät am Freitagabend waren die Lose gezogen worden. Und: Die Löwen bekamen mit Holstein Kiel einen Gegner zugelost, an den sie beste Erinnerungen haben.
2015 hielt der TSV 1860 in der Relegation gegen Kiel auf den letzten Drücker die 2. Liga. "Kiel war Dritter der 2. Liga und ist erst in der Relegation am VfL Wolfsburg gescheitert. Für mich war Kiel eine der spielerisch besten Mannschaften der 2. Liga, ein richtig schweres Los", meinte Bierofka zur Auslosung: "Ich denke aber, dass wir die Möglichkeit haben, sie in unserem Stadion vor Probleme zu stellen."
Sticheleien zwischen Bierofka und Walter
Im Grünwalder also, jenem Sehnsuchtsort, den Walter bestens kennt. Eine Saison lang trainierte er hier die zweite Mannschaft des FC Bayern, wurde hinter Sechzig Zweiter der Regionalliga. Er und Bierofka gelten nicht als allerbeste Freunde. Rund um das Derby Ende April hatte es verbale Sticheleien gegeben. Gefolgt von hitzigen Szenen während der Partie, als Walter Bierofka anschrie. Ein pikantes Duell also.
"Wir wollen unserem Erzrivalen zwei Niederlagen in einem Jahr zufügen. Das ist unser Anreiz. Es ist auf Deutsch gesagt schon scheiße, wenn ich gegen die Roten zweimal im Jahr verliere", hatte Walter vor dem Rückspiel auf der Facebookseite des FC Bayern Campus erklärt: "Ich glaube, da tröstet auch ein möglicher Aufstieg nicht drüber hinweg."
Bierofka blieb seinerzeit cool. "Dass Walter sowas sagt, ist sein gutes Recht. Aber mein gutes Recht ist, dass mich das nicht interessiert", meinte der 39-Jährige. "Das geht mir sonst wo vorbei." Dass sich die Sympathien Walters für die Löwen in Grenzen halten, ist kein Geheimnis. Und er hat nun einen Spieler, der den provokanten Fußball regelrecht lebt: Dominik Peitz. "Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit meinem Ex-Kollegen Peitz, auch wenn ich selber leider nicht mitspielen kann, weil ich gesperrt bin", sagte Jan Mauersberger.
Mit Peitz hatte er einst beim Karlsruher SC zusammengespielt, zu Zeiten, als in der 2. Liga fast Gesetz war, dass Peitz die meisten Gelben Karten bekommen würde. Die Gemengelage ist spannend. Siegt der Außenseiter? Felix Weber erklärte: "Wir wissen, dass in Giesing alles möglich ist."
Dann, wenn sich Bierofka und Walter wieder gegenüberstehen.