TSV 1860 gegen Erzgebirge Aue haushoher Favorit: Gelingt die Wiedergutmachung?

München - Der Zweitliga-Absteiger kommt. Normalerweise würde diese Aussage vor einem Spieltag bei allen Teams in der Dritten Liga Alarmbereitschaft auslösen. Auch bei den Löwen. Doch diesmal sind die Vorzeichen für besagte Alarmbereitschaft eine andere.
Absteiger ist nämlich der FC Erzgebirge Aue, der in der neuen Spielklasse bisher ganz schön zu knabbern hat – denn aktuell steht Aue auf dem letzten Tabellenplatz. Beim TSV 1860 knabbert man im Gegenzug an der ersten Saisonniederlage. Schießen sich die Löwen am Freitag um 19 Uhr (live bei Magenta und im AZ-Liveticker) den Frust von der Seele?
Vorbereitungen auf strauchelnden 1860-Gegner aus dem Erzgebirge
Löwen-Coach Michael Köllner hatte richtig "Puls". Er sah am vergangenen Spieltag, wie sein Rudel das Spitzenspiel bei der SV Elversberg mit 1:4 vergeigte.

Inzwischen sollten sich Puls und Trainer aber wieder beruhigt haben. Köllner bringt in den Trainingseinheiten seine Mannen wieder auf Kurs und das ist gar nicht so einfach gegen einen strauchelnden Gegner. Positive Nachrichten gibt es indes aus dem Krankenlager.
Marius Willsch, Semi Belkahia und Niklas Lang trainieren wieder mit der Mannschaft. Auch Meris Skenderovic ist wieder auf dem Trainingsplatz, genauso wie Phillipp Steinhart. Für ihn kommt ein Einsatz gegen Aue aber wohl zu früh. "Phillipp ist schon wieder im Lauftraining. Wir hoffen, dass er spätestens nächste Woche ins Mannschaftstraining zurückkehrt", sagte Trainer Michael Köllner vor dem Duell mit den Kickern aus dem Erzgebirge.
Der Tabellenletzte trifft auf die Löwen
Der FC Erzgebirge Aue ist noch überhaupt nicht in der Dritten Liga angekommen. Mickrige drei Punkte stehen bislang auf dem Konto. Die rote Laterne leuchtet im Erzgebirge. Doch nicht nur diese lodert. Im letzten Spiel brannten bei einigen Fans zudem die Sicherungen durch.
Nach Abpfiff gegen den FSV Zwickau versuchten einige von ihnen auf das Spielfeld zu gelangen und bei Aue-Trainer Timo Rost mehr oder weniger freundlich nachfragen zu wollen, warum der FC denn soweit unten steht.

Ähnliche Töne bei 1860 und Aue
Der Coach konnte sich in Sicherheit bringen und erklärte nach dem Kick auf der Pressekonferenz: "Wir haben sehr ängstlich agiert, die Durchschlagskraft komplett vermissen lassen. Der Gegner war immer einen Schritt schneller."
Moment mal! Das hat man doch schon mal an einem anderen Ort gehört. Richtig! Und zwar rund 550 Kilometer weiter westlich in den Katakomben von der SV Elversberg. Jesper Verlaat wählte nach dem Abpfiff fast die identischen Worte. "Wir waren in jedem Zweikampf zu spät, jeder zweite Ball ging verloren."
Wem gelingt die Wiedergutmachung am Freitag?
Beide Teams haben am Freitag also die Chance auf Wiedergutmachung. Ein Sieg beim haushohen Favoriten würde die Fans im Erzgebirge zumindest kurzzeitig beruhigen und möglicherweise Timo Rost auch wieder sicherer im Sattel sitzen lassen.
Die Löwen hingegen wollen sich vor 15.000 Fans an der Grünwalder Straße den Frust von der Seele schießen. Gut vorbereitet werden sie jedenfalls von Coach Köllner – denn der hat nicht schon wieder Lust auf "Puls".