TSV 1860 gegen Dynamo Dresden: Bereit für die Feuertaufe?

München - Nein, Michael Köllner hatte sich nicht in der Farbe geirrt. Der Trainer des TSV 1860 saß mit einem schwarzen Löwen auf gelbem Hintergrund auf dem Pressepodest im Sechzger-Stüberl. Mit einem Grinsen im Gesicht, aber auch mit kämpferisch-funkelnden Augen. Alles recht passend zum ersten Kontrahenten der neuen Saison, denn er weiß: Das Warten hat ein Ende. Jetzt geht’s los – und zwar mit einem Kracher.
TSV-1860-Coach Köllner: "Wir freuen uns riesig auf den Auftakt-Kracher"
Der TSV 1860 muss zum Auftakt der Dritten Liga bei Zweitliga-Absteiger und Topfavorit Dynamo Dresden antreten. Am Samstag um 14 Uhr fällt der Startschuss des Duells der Weiß-Blauen mit den Schwarz-Gelben. "Wir freuen uns riesig auf den Auftakt-Kracher", sagte der 52-Jährige über das Kräftemessen im Rudolf-Harbig-Stadion.
Es ist das Duell zweier Teams, die ein und dasselbe Ziel haben: Aufstieg. "Jeder wird sagen: ‘Jetzt hat der Köllner Druck.’ Kann sein, aber den haben wir uns ja selber gemacht. "Erinnert euch mal daran, was los war, als ich im November 2019 hier angefangen habe. Jetzt zählen wir immer zum erweiterten Favoritenkreis. Das ist mir lieber, als wenn es gegen den Abstieg geht! Es ist ein Druck, der super ist, überragend!"
Ex-Löwe Manuel Schäffler bei Dynamo Dresden
Na, wenn die Dinge bei 1860 mal auch nach dem Schlusspfiff noch überragend sind: Schließlich erwartet die Giesinger im Dresdener Hexenkessel nicht nur eine (unerwünschte) Auswärtsfahrt zu Beginn, es geht auch noch gegen den Krösus der Liga. Köllner dazu: "Es wird aber eine heiße Kiste, nicht nur aufgrund der Temperaturen. Dresden gehört sicherlich zu den Favoriten in dieser Liga. Vorgestern konnten sie mit der Verpflichtung von Manuel Schäffler nochmals auf sich aufmerksam machen."
Richtig gehört, wer es noch nicht mitbekommen hat: Es handelt sich um Ex-Löwe Manuel Schäffler, der eben für 200.000 Euro Ablöse von Köllners Ex-Klub und Zweitligist 1. FC Nürnberg gekommen ist. "Wenn ein Verein einen so teuren Spieler holt und an meinen Ex-Verein auch noch Ablöse überweist, dann wird er auch sofort weiterhelfen können", meinte Köllner.
Sechszigs Stürmerfrage: Marcel Bär oder Fynn Lakenmacher?
Der TSV-Trainer fand es "interessant", da Dynamo mit Rückkehrer Stefan Kutschke eben erst einen ähnlichen Typen geholt hat. Der einstige Teamkamerad von 1860-Kapitän Stefan Lex kam von Absteiger FC Ingolstadt 04. Gut für Sechzig: Während Schäffler noch keine Bindung zum Team hat, hatte Kutschke kürzlich Corona. Die Hoffnungen ruhen dennoch auf dem Torjäger, der sich erst am Donnerstag wieder freitesten konnte.
Damit wären wir bei Sechzigs eigener Stürmerfrage: Marcel Bär oder Fynn Lakenmacher? "Cellos ist ein Fighter, ein Wettkampfspieler. Er wäre bereit, von Beginn an zu spielen. Wir wollen ihn in die Form bringen, dass er wieder Torschützenkönig werden kann", meinte Köllner, gab aber auch zu bedenken: "Fynn hat eine super Vorbereitung gespielt." Köllner scherzte, möglicherweise beide spielen zu lassen. Ergo: Er ließ sich nullkommanull in die Karten schauen: "Das Geheimnis wird am Samstag gelüftet!"
Auf die Frage, wie viele Fragezeichen eine Startelf noch hat, meinte er: "Acht oder neun." Nach Gelächter im Raum ergänzte er: "Nein, ernsthaft. Das liegt nicht daran, dass ich mit der ersten Elf nicht zufrieden bin. Aber wir haben sehr starke Spieler noch dahinter." Während Joseph Boyamba fehlt (siehe Meldung), dürften die Newcastle-Starter auch diesmal beginnen – und wohl Bär statt Lakenmacher. Ob sie bereit sind für Sechzigs Feuertaufe?