TSV 1860 enttäuscht im Toto-Pokal: Jetzt bloß nicht ins Straucheln geraten!

München - Das oberste Saisonziel war der Toto-Pokal für den TSV 1860 sicher nicht – dennoch wirkte Trainer Michael Köllner nach der enttäuschenden Darbietung seiner Mannschaft beim 0:1 gegen den FV Illertissen am Dienstagabend einigermaßen zerknirscht. Es war mehr als nachvollziehbar.
Die bayerischen Schwaben hatten ihre vergangenen drei Ligaspiele verloren und dabei insgesamt 13 Treffer kassiert. Nach dem Absturz auf Platz 17 wurde in der Nacht vor dem Spiel auch noch Coach Marco Konrad entlassen. Für ihn rückte spontan Sven Ackermann, eigentlich Trainer der Landesliga-Mannschaft, auf die Bank. Ein taumelnder Gegner, der für den Tabellenzweiten der 3. Liga eigentlich kein großes Problem hätte darstellen sollen. Genau das tat er aber.
1860-Trainer Michael Köllner: "Wir sind verdient ausgeschieden"
Insbesondere in der ersten Halbzeit ließen die Löwen die nötige Spannung vermissen und ließen sich von einer mutig aufspielenden Mannschaft des FVI immer wieder überrumpeln. Dass es zur Halbzeit nur 0:1 stand, war vor allem Verdienst von Marco Hiller, der gleich mehrere gute Chancen der Hausherren vereitelte. Nach dem Seitenwechsel übernahm Sechzig zwar die Kontrolle über die Partie und schnürte den Regionalligisten in der eigenen Hälfte ein. Im Tor brachten die sonst so offensivstarken Löwen den Ball aber nicht unter.
"Der Torwart von Illertissen hat gut gehalten, die Mannschaft gut verteidigt. Wenn du aber kein Tor schießt, scheidest du verdient aus dem Wettbewerb aus", meinte Köllner nach der Partie. Das Aus sei "bitter", denn eigentlich "hätten wir schon weiterkommen wollen". Neben den im Toto-Pokal eher überschaubaren Prämien entgeht Sechzig auch die Möglichkeit, sich über den Titelgewinn für den DFB-Pokal im kommenden Jahr zu qualifizieren.
Der TSV 1860 hat sich in der 3. Liga ein gemütliches Polster erarbeitet
Das wollen die Löwen aber ohnehin über die Liga schaffen. Anders als in den vergangenen Jahren aber nicht als Tabellenvierter in der Endabrechnung, sondern als Aufsteiger. Die Rückkehr in die 2. Bundesliga ist das erklärte Ziel der Münchner, das in dieser Saison über allem steht.
Aktuell sieht es gut aus: Nach dem Umbruch im Sommer haben die Löwen das erste Viertel der Spielzeit erfolgreich bestritten und sind aktuell Tabellenzweiter, der Vorsprung auf die Nicht-Aufstiegsplätze beträgt sechs Punkte. Die Ausgangsposition könnte also kaum besser sein, gewonnen ist aber noch lange nichts.
TSV 1860: Am Samstag startet die zweite Etappe der Aufstiegs-Mission
Nach dem Ausscheiden in beiden Pokalwettbewerben können die Sechzger ihren Fokus nun voll und ganz auf die Liga richten – und das wird auch nötig sein. Am kommenden Samstag startet bei Borussia Dortmund II (14 Uhr/Magenta Sport und im AZ-Liveticker) die zweite große Etappe bei der Mission Aufstieg.
Bis zur langen Winterpause, die wegen der Weltmeisterschaft in Katar bereits Mitte November beginnt und bis in den Januar andauert, stehen acht Spiele an. Mit Ingolstadt, Saarbrücken und Wiesbaden stehen gleich mehrere unangenehme Aufgaben an. Wollen die Löwen auf einem Platz an der Sonne überwintern, sollten sie jetzt bloß nicht ins Straucheln geraten.
Genau das mahnte auch Köllner am Dienstagabend an. "Jetzt müssen wir das Spiel abhaken. Am Samstag geht es gegen Dortmund. Da müssen wir schauen, dass wir gut auf den Platz kommen und in der Liga unseren Weg weitergehen", meinte der Oberpfälzer.