TSV 1860: Efkan Bekiroglu über Ziele, Schwächen und Trainer Bierofka

München - Der TSV 1860 hat einen neuen Spielmacher: Efkan Bekiroglu. Die Löwen holten den 22-jährigen Zehner vom FC Augsburg II nun endlich an die Grünwalder Straße, nachdem der Deutsch-Türke bereits im Winter zu 1860 kommen wollte, der FCA allerdings noch einen Riegel vorgeschoben hatte.
"Ich will versuchen, in Timo Gebharts Fußstapfen zu steigen", erklärte Bekiroglu am Dienstag, als er sich der Presse vorstellte. Bekiroglu sprach über ...
...seinen Wechsel im zweiten Anlauf: "Ich bin überglücklich. Ich wollte ja schon im Winter zu Sechzig kommen, aber da hat mich Augsburg nicht gehen lassen. Die Zweite Mannschaft war auch ein bisschen im Abstiegskampf. Ich habe d ann auch nicht rumgzickt und hab' es durchgezogen. Ich war auch ein halbes Jahr bei den Profis, Manuel Baum hat mich zwei Mal in den Kader genommen. Ich habe aber in der Reserve gespielt. Es hat leider nicht gereicht für Bundesliga. Jetzt bin ich hier und will hier Erfolg haben."
Efkan Bekiroglu: Jürgen Jung sortierte mich aus
... seine verpasste Chance in Sechzigs U12: "Damals bin ich aussortiert worden, das war genau vor zehn Jahren. Felix Weber war damals dabei. Herr Jung war auch da und hat mir das gesagt. Zurückblickend kann ich das voll verstehen. Ich bin nicht nachtragend, ich war damals zwölf und nicht nicht reif genug. Ich bin früher nach Augsburg gependelt von Karlsfeld aus."
... Sechzigs Auswärts-Spiel in Augsburg (2:3): "Man hat eine besondere Atmosphäre gespürt im Stadion. Ich persönlich hatte so etwas noch nie, das gibt es in Augsburg nicht. Da war alles komplett blau! Augsburg-Fans waren zwar auch da, aber das war schon krass."
... seinen Doppelpack gegen 1860: "Ich hoffe, das ist nach meinen ersten beiden Toren vergessen." (lacht)
Von Dachau über Augsburg zurück zum TSV 1860
... seine Stärken: "Ganz klar am Ball, offensiv zum Tor. Ich liefere gerne Assists und mach' Tore. Meine Lieblingsposition ist ganz klar die Zehn. Ich denke ich bin auch technisch ganz gut, obwohl ich nicht so eine gute Ausbildung genossen habe. Bei mir war es ein bisschen anders: Ich habe beim ASV Dachau gespielt, bei Fürstenfeldbruck, Phoenix München und Unterföhring, bevor ich zu Augsburg gewechselt bin. Ich bin ein Straßenfußballer, habe dort gelernt, mich durchzusetzen."
... seine Schwächen: "Ich denke, ich muss mich erst an die Dritte Liga gewöhnen. An der körperlichen Fitness kann man immer arbeiten. Man hat schon gemerkt: Die Qualität des Trainings ist eine andere. Daniel Bierofka achtet sehr auf die Details."
Wechsel zu Hansa Rostock geplatzt
... Angebote: "Es gab schon einige Angebote von mehreren Vereinen. Mit Hansa Rostock war ich schon sehr weit, aber es hat nicht geklappt. Es gab auch Angebote von Zweitligisten, aber es ist nie konkret geworden. Ich glaube, bei Sechzig kann man auch Zweite Liga spielen. Ich bin ja erstmal hier ein paar Jahre und hoffe, dass wir irgendwann Zweite Liga spielen."
... sein Dasein als Deutsch-Türke: "Meine Eltern kommen aus der Türkei, aber sind schon lange hier und ich bin in Dachau geboren. Ich fühle mich Deutsch, auch Türkisch - das ist mir gar nicht so wichtig."
... seine Zuneigung zum TSV 1860: "Ich habe Sechzig schon immer angeschaut, weil ich in der Familia große Sechzig-Fans habe, vor allem meinen Cousin. Rote gab es Nullkommanull!"
... Trainer Daniel Bierofka: "Der Coach fordert von den Jungs, dass sie uns helfen und das machen sie auch: Sascha Mölders, Felix Weber von hinten, auch die anderen. Der Coach achtet sehr auf Details. Ich habe schon viel von Bierofkas Leidenschaft gehört. Noch ist er ein bisschen ruhiger, ich weiß es nicht. In der Pause in Freising wurde er schon ein bisschen lauter (lacht). Aber zurecht, Kritik gehört dazu."
Die (Neu-)Löwen in Aktion: Bilder vom Kantersieg
... seine Ziele: "Ich will mich in der Mannschaft etablieren, meine Einsätze sammeln und Stamspieler werden. Meinen Kritikern beweisen und zeigen, dass ich es in der Dritten Liga kann. Es gibt immer Leute, die es einem nicht zutrauen. Ich will es auch mir selbst beweisen."
... das Niveau bei den Löwen: "Das Niveau ist top hier. Ich bin die Intensität gewohnt im Training, aber Sechzigs Training hat schon Bundesliga-Niveau."
... Augsburgs Tim Rieder: "Es ist kein Geheimnis, dass er einer meiner besten Kumpel ist. Wir reden jeden Tag, über alles Mögliche und auch über die Löwen. Aber er muss selbst wissen, ob er kommt – ich bin nicht sein Berater. Ich würde natürlich gerne mit ihm zusammenspielen."
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