TSV 1860: Der Kane von Giesing – Doppelpacker Joel Zwarts lässt die Löwen träumen

Zweites Spiel, zweiter Sieg, Drittliga-Spitzenreiter – vor allem dank Doppelpacker Joel Zwarts. Sechzigs Neuzugang lässt die Löwen schon wieder ein bisserl träumen: "Ich weiß, dass es ein großer Verein ist."
von  Victoria Kunzmann
So einfach kann's gehen: Debüt-Doppelpacker Joel Zwarts weiß, wo offenbar zeimlich gut wo das Tor steht.
So einfach kann's gehen: Debüt-Doppelpacker Joel Zwarts weiß, wo offenbar zeimlich gut wo das Tor steht. © imago

München – Die Premier League ist das große Ziel von Joel Zwarts, dem neuen Stürmer der Löwen. Ein anderer, 100-Millionen-Mann Harry Kane, kam gerade aus der englischen Topliga und sucht ebenfalls sein Glück in München. Beide Vereine gaben für die Stürmer etwas mehr Geld aus als geplant.

Der FC Bayern sogar ein bisschen viel mehr, bei den Löwen soll es immerhin eine hohe sechsstellige Summe gewesen sein. Was beide Wunschstürmer noch eint: Sie sind erst seit ein paar Tagen in München und wirbeln schon mächtig auf.

Hoffnungsträger der Löwen: Neuzugang Joel Zwarts ist Giesings Kane

Beim 3:0 beim MSV Duisburg traf Neuzugang Zwarts gleich mal doppelt – und machte Sechzig zum Tabellenführer. Er ist Giesings Kane! Und spätestens seit dem Doppelpack der neue Hoffnungsträger der Löwen – mit dem es dann vielleicht doch endlich klappen soll mit dem Aufstieg? Geträumt wird freilich, wenn 1860 an der Tabellenspitze steht, auch am zweiten Spieltag. Und auch, wenn Spitzenplätze mit Vorsicht genossen werden sollen.

Der 24-jährige Niederländer zeigt aber mit einer erfrischenden Schlichtheit, wie Toreschießen funktionieren kann. Beim ersten Treffer schnappte sich noch Mittelfeldmann Manfred Starke vor Zwarts den Pass von Albion Vrenezi und netzte frei vor dem Kasten ein (32.).

Beim zweiten Tor machte es der Angreifer, der von Jahn Regensburg kam, dann selbst: Gedankenschnell schnappte er sich den Ball von Duisburgs Marvin Bakalorz etwa 20 Meter vor dem Tor, dribbelte an MSV-Torwart Vincent Müller vorbei (54.) und netzte cool ein. Beim 3:0 zeigte der fliegende Holländer seine Kopfballstärke. Einen Freistoß von Niklas Tarnat zirkelte er – sich höher als alle anderen schraubend – ins rechte obere Eck (86.). Matchwinner, direkt in seiner Debütpartie.

Maurizio Jacobacci über den neuen Stürmer: "Er hat sich für seinen Einsatz belohnt"

Hervorheben wollte Trainer Maurizio Jacobacci seinen vielversprechenden Stürmer nicht. "Er hat sich für seinen Einsatz belohnt", meinte der 60-Jährige nüchtern nach dem Spiel und lobte lieber die "grandiose Mannschaftsleistung". "Sie haben auch die schwierigen Momente, die sie gehabt haben, gut überstanden." 1860 hatte sich in der ersten Halbzeit schwergetan, kam selten klar vors gegnerische Tor – und nutzte eine Unaufmerksamkeit Duisburgs.

Den Vorsprung verwalten, war keine Option für Jacobacci und sein im Sommer neu gebildetes Löwenrudel. Zu groß war der Drang nachzulegen nach dem starken Auftakt vor zwei Wochen daheim gegen Waldhof Mannheim – noch ohne Zwarts. Der hatte erst drei Tage später unterschrieben – nachdem er eigentlich Jahn Regensburg verlassen wollte, um näher an der Heimat Niederlande zu sein. Das Heimweh hielt sich dann – zum Glück für die Löwen – in Grenzen, sonst wäre er wohl nicht noch weiter südlich in München gelandet. . .

Zwarts sieht noch Potenzial: "Wir können noch viel ruhiger am Ball sein"

Sei's drum, nun ist Zwarts hier – und muss die Sechzger erst noch kennenlernen. Als Magentasport ihn nach dem Spiel fragte, warum er sich für 1860 entschieden hat, verschaffte er sich mit einem "gute Frage" Zeit und meinte dann: "Ich weiß, dass es ein großer Verein ist, aber ich weiß noch nicht, wie groß." Groß genug für die Zweite Liga? Erst einmal gehe es um diese Saison – und da sieht er noch Potenzial: "Heute war nicht top", sagte er kritisch. "Wir können noch viel ruhiger am Ball sein." Für drei Tore hat es gereicht. Und für viel Freude auf Giesings Höhen.

Da kann dann auch das Fernziel Premier League gern noch ein bisserl warten. England sei "weit weg", sagte Zwarts. Schon am Dienstag geht es weiter gegen Lübeck (19 Uhr, Magentasport und im AZ-Liveticker).

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