TSV-1860-Boss Peter Cassalette: "Wir sind ein schlafender Riese"
Auch vor dem Heimspiel gegen Greuther Fürth kämpfen die Sechzger mit einem Zuschauerschwund. In einem Interview erklärt Peter Cassalette das Riesen-Fanpotenzial – und nennt die Bedingung für eine Rückkehr vieler Anhänger.
München - 17.000 Zuschauer – so viele Anhänger erwarten die Löwen an diesem Freitagabend zum Rückrundenauftakt der 2. Liga gegen Greuther Fürth (18.30 Uhr, im AZ-Liveticker) in der Arena in Fröttmaning.
Dynamo Dresden hatte ein Heimspiel in München
Jetzt könnte man mit den kalten Temperaturen argumentieren. Doch der TSV 1860 hat vor dem nächsten Aufbruch in eine (hoffentlich) bessere Zukunft mit einem Zuschauerschwund zu kämpfen. In der Vorsaison waren es gegen die Franken 18.700 Fans.
Vor Wochen kamen im Kellerduell gegen Erzgebirge Aue nur etwas mehr als 13.000 Zuschauer – anschließend feierte Dynamo Dresden ein Heimspiel in München. Dennoch mahnt Präsident Peter Cassalette zur Geduld. Er glaubt offenbar fest daran, dass sich die Situation bald ändert.
Cassalette: "Wir brauchen die Fans"
„Wir brauchen die Fans logischerweise und gerade die Fans, die sich für Sechzig engagieren. Wir sehen das ja bei den Auswärtsspielen, da stehen sie uns ja extrem zur Seite“, meinte der Sechzig-Boss im Interview mit muenchen.tv. „Wenn wir in Nürnberg oder Stuttgart spielen, fahren immer Tausende von ihnen mit. Jeder Verein ist glücklich über solche Fans.“
Cassalette sieht das Fanpotenzial längst nicht ausgeschöpft und hofft auf Heimspiele vor vielen Tausenden Anhängern mehr. „Das ist ja nix Neues. Wir sind ja in der Hinsicht ein schlafender Riese, sag ich immer. Sobald sich ein durchgängiger Erfolg einstellen würde, würden auch die Leute wieder kommen“, erklärte er. „Bei uns ist immer alles ein wenig überschattet vom sportlichen Erfolg oder Misserfolg.“ Zuletzt war fast ausschließlich Misserfolg zu vermelden.
Lorant kritisierte mangelnde Stimmung bei 1860
Der Zuschauerrückgang ist für den Vereinschef daher eine logisch Konsequenz – und künftig abwendbar. Auch die Kritik des einstigen Erfolgstrainers Werner Lorant wollte Cassalette nicht gelten lassen. Der 68-Jährige hatte sich beklagt, dass bei Heimspielen der Sechzger keine Stimmung mehr aufkomme.
„Der Lorant ist einmal im Jahr bei unseren Spielen. Ich weiß nicht, ob der das so beurteilen kann. Ich finde, dass wir schon eine gute Stimmung haben“, sagte Cassalette dazu. „Wir haben ja einen guten Zuschauerschnitt für die 2. Liga, noch dazu, wenn man sieht, wo wir stehen. Die Knallerspiele, Nürnberg und Stuttgart, hatten wir noch gar nicht.“
Sorgt Pereira für den Umschwung?
An diesem Freitag steht erstmal das bayerisch-fränkische Derby gegen Fürth an. Vielleicht kann die Mannschaft von Vitor Pereira dafür sorgen, dass schon diese Partie für alle, die es mit den Giesingern halten, zu einem Knallerspiel wird.