TSV 1860: Blaue Charakterköpfe gefragt!

1860 ist weiter mit der Aufarbeitung des 0:3 von Lautern beschäftigt. In der AZ sagen Kiraly, Vallori und Lauth, wie sie die Wende schaffen wollen.
von  Maximilian Wessing
Im Fokus: Benny Lauth (l.).
Im Fokus: Benny Lauth (l.). © sampics/augenklick

Der TSV 1860 ist weiter mit der Aufarbeitung des 0:3 von Lautern beschäftigt, die Mannschaft ist gefordert. In der AZ sagen Kiraly, Vallori und Lauth, wie sie nun gegen Cottbus die Wende schaffen wollen.

München - Feiertag? Arbeiten war angesagt an der Grünwalder Straße. "Die Mannschaft weiß, dass sie Mist gebaut hat. Es ist nun ihre Pflicht, das wieder geradezurücken", sagte Löwentrainer Friedhelm Funkel am Donnerstag – ein Appell für das richtungsweisende Heimspiel gegen Cottbus am Sonntag (13.30 Uhr).

Nach dem 0:3 von Lautern sucht Funkel: Blaue Charakterköpfe! Er braucht: Führungsspieler. Die 1860 aus dem Schlamassel ziehen.

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Die AZ zeigt, wer das sein kann.

DAS VORBILD: Der Mann ist Professionalität in Person, ein Paradebeispiel an Ehrgeiz. Trotz seines Alters. "Ich bin mit 37 Jahren noch lange nicht am Ende und noch immer topmotiviert", sagt Löwen-Schlussmann Gabor Kiraly. "Ich will damit ein Vorbild sein, andere Spieler mitreißen. Ich habe genug Erfahrung, um zu wissen, in welche Richtung es jetzt gehen muss", sagt der Ungar.

725 Pflichtspiele in seiner Karriere sind Beweis genug. Aber er weiß: Er kann nicht der Einzige sein, der das Zepter schwingt. "Wir müssen jetzt alle Charakter zeigen! Mehrere Spieler müssen nun vorangehen!"

DER ANFÜHRER: Na, klar. Der Kapitän. Guillermo Vallori. Gerade er muss nun Führungsstärke beweisen. "Natürlich nehme ich mich auch ab und zu Spieler zur Seite", erklärt Friedhelm Funkel. Vallori ist einer von ihnen. "Der Kapitän ist immer ein Vorbild für andere Spieler", meint der Innenverteidiger. "Aber ich sage nicht: Schaut alle nur auf mich!"

Den 31-Jährigen wurmt der jüngste Misserfolg besonders stark, sagt: "Nach fünf Stunden Busfahrt von Kaiserslautern nach München habe ich mich noch immer gefragt: Was haben wir da bloß gemacht?" Aber: "Es kann auch nicht sein, dass wir fast immer nur Negativerlebnisse im Kopf haben."

DIE VERSICHERUNG: Benny Lauth wehrt sich vehement gegen den Vorwurf der Charakterlosigkeit: "Ich bin der Meinung, wir haben Charakter!", betont der 32-Jährige. "Hier wird leider immer nur das letzte Spiel gesehen."

Nun ja, Änderung kann der 1860-Rekordtorschütze selbst herbeiführen, ist unter Funkel – im Gegensatz zum Alles-Umschmeißer Schmidt – im Sturm gesetzt. "Ich glaube, dass ich bis auf das Spiel in Lautern ordentlich gespielt habe, wenn auch die Tore noch fehlen." Die sollen wieder folgen. "Das zeichnet mich aus und damit kann ich am meisten helfen."

DER MÖGLICHE RÜCKKEHRER: Dass Necat Aygün (33) lieber heute als morgen zu den Profis zurückkehren würde, ist kein Geheimnis. Im Dezember 2012 durfte er dort zuletzt spielen, ehe er von Ex-Trainer Alexander Schmidt in die U21 verbannt wurde. In dieser Woche durfte er mit seinen ehemaligen Kollegen gemeinsam auf die Wiesn – noch auf Einladung Robert Schäfers.

Der kann Aygün jedoch nicht mehr helfen. Die Zeit des Geschäftsführers bei den Löwen ist beendet. Fest steht jedoch: Aygün ist nicht nur bei den Fans äußerst beliebt, sondern auch in der Mannschaft. Sein Wohnzimmer ist noch immer Treffpunkt vieler Spieler. Er ist noch immer mittendrin.

Die Entscheidungsgewalt hat allerdings ein anderer: Friedhelm Funkel. Der sagt, nicht abgeneigt: "Ich muss noch schauen, ob er uns leistungsmäßig nach vorne bringt. Wenn das gewährleistet ist, kommt natürlich erfreulicherweise hinzu, dass er solch eine Identifikationsfigur ist."

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