TSV 1860 besteht Feuertaufe gegen Dynamo Dresden: Weißblaue Teufelskerle

Der TSV 1860 setzt sich zum Drittliga-Auftakt im Spitzenspiel bei Aufstiegsfavorit Dynamo Dresden mit 4:3 durch. "Das war ein Ausrufezeichen, weil hier gewinnt nicht jede Mannschaft", sagt Torjäger Bär.
Matthias Eicher
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Drei Matchwinner eines teuflisch guten Löwen-Teams im Dresdener Hexenkessel (v.l.): Fynn Lakenmacher, Marcel Bär und Tim Rieder.
Drei Matchwinner eines teuflisch guten Löwen-Teams im Dresdener Hexenkessel (v.l.): Fynn Lakenmacher, Marcel Bär und Tim Rieder. © IMAGO/Picture Point LE

Als Kapitän Stefan Lex seine Löwen auf den Rasen des Rudolf-Harbig-Stadions führte, leuchtete es in schwarz-gelb von den Rängen. Ohrenbetäubende "Dynamo, Dynamo!"-Schlachtrufe dröhnten aus dem berühmt-berüchtigten K-Block.

TSV 1860 gegen Dynamo Dresden: Ein echtes Löwen-Spektakel

Da könnte dem ein oder anderen Sechzger glatt der Gedanke durch den Kopf geschossen sein: "Wie sollen wir hier bloß bestehen? Aber: Die Löwen bestanden ihre Feuertaufe. "Fast volles Stadion, Auftakt, Livespiel - da musst du dich zeigen, darfst dich nicht verstecken", ließ Top-Torjäger Marcel Bär nach dem Auftakt-Kracher des TSV 1860 bei Dynamo Dresden nochmal Revue passieren. Genüsslich konnte er zu diesem Zeitpunkt bilanzieren: "Das war ein Ausrufezeichen, weil hier in Dresden gewinnt nicht jede Mannschaft!"

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Mit 4:3 gewannen sie, die Giesinger. Sie gestalteten die Ouvertüre der Drittliga-Saison 2022/23 zu einem echten Löwen-Spektakel. "Wir haben in einem Stadion gesiegt, dass für den Gegner die Hölle ist", meinte Trainer Michael Köllner: "Am Schluss war es für uns der Himmel." Köllner und seine weißblauen Teufelskerle.

Premieren-Assistgeber Stefan Lex

Teufelskerl Lex war es, der die Binde trug. Und die Verantwortung. Prompt nahm der 32-Jährige sein Herz in die Hand und erzwang mit seiner Hereingabe das 1:0 durch Eigentor-Schütze Kevin Ehlers (8.). "Uns auch recht, wenn der andere dann das Tor macht", meinte Premieren-Assistgeber-Lex.

Marcel Bär muss Neulöwe Fynn Lakenmacher den Vorzug lassen

Teufelskerl Tim Rieder war es, der das 2:0 nachlegte. "Aber du musst vor jedem den Hut ziehen: Jeder von uns hat gekämpft, auch die Einwechselspieler"; lobte der Sechser alle Sechzger: "Jeder hat den Fight angenommen." Teufelskerl Bär war es, der zunächst nur als Joker auf der Bank saß – und Neulöwe Fynn Lakenmacher den Vorzug lassen musste.

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Kein Problem für den amtierenden Torschützenkönig der Dritten Liga: Der 21-Tore-Mann kam nach gut einer Stunde als Joker und schnürte gleich in Spiel eins durch zwei mustergültige Angriffe seinen ersten Doppelpack (68., 71.).

Die Dresdner gaben nicht auf

Dumm nur, dass sich zwischendurch konsternierte Dresdner, angeführt von Sturm-Hüne Stefan Kutschke, nie aufgaben. Dennis Borkowski (70., 82.) ließ Dynamo-Hoffnung aufkeimen und Sechzig zittern, Ex-Löwe Manuel Schäffler erzielt bei seinem Debüt glatt ein Jokertor (73.).

Das Dresdner Bullen-Duo

"Dresden ist mit die beste Kick- and Rush-Mannschaft der Liga - wenn man sieht, was die für Ochsen vorne drin haben", meinte Lex vor allem im Hinblick auf das Bullen-Duo Kutschke und Schäffler sowie Borkowski, den Dynamo von den Bullen von RB Leipzig entliehen hat. Die Kritik des Erdingers: "Wir haben es unnötig spannend gemacht."

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Junglöwe Morgalla im Einsatz

Weil 1860 an diesem Tag aber eine ganz Elf voller Teufelskerle in den eigenen Reihen hatte, reichte es am Ende doch noch zum Statement-Dreier. Köllner zeigte sich mit der Hereinnahme von Junglöwen-Juwel Leandro Morgalla als Rechtsverteidiger mutig, der erst 17-Jährige legte mit Ausnahme eines Patzers vor dem 1:3 eine blitzsaubere Leistung hin.

Überragende Paraden von Hiller

Torhüter Marco Hiller stemmte sich mit mehreren überragenden Paraden gegen weitere (und frühere) Gegentreffer, Abwehrchef Jesper Verlaat hielt den Laden doch noch irgendwie zusammen. Schließlich hatte 1860 mit Lakenmacher auch selbst so einen Sturm-Bullen, der gleich zwei Treffer einleitete. Eine teuflisch gute und breite Mischung, die zeigt: Mit 1860 ist zu rechnen im Aufstiegskampf.

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4 Kommentare
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  • Wolfi Oberlöwe am 25.07.2022 17:26 Uhr / Bewertung:

    Dieses Eröffnungsspiel war eine sehr gute Werbung für die 3. Liga.
    Der Sieg war sicherlich etwas glücklich, aber in Dresden einen Sieg einzufahren verdient schon meine volle Anerkennnung. Wieder einmal war es Marco Hiller mit seinen tollen Paraden und Cello Bär mit seiner Abgeklärheit vor dem Tor.
    Die Mannschaft wollte, das hat man in der Körpersprache und dem Einsatz gesehen.
    Die Breite des Kaders stimmt mich zuversichtlich für diese Saison. Spielerisch ist da deutlich eine Verbesserung vorhanden. Weiter so liebe Löwen, die Unterstützung Eurer Fans habt ihr auf alle Fälle.

  • Günni Löwenherz am 25.07.2022 11:49 Uhr / Bewertung:

    Bitte nicht wieder gleich komplett übertreiben, nur damit man die Mannschaft bei nächstbester Gelegenheit wieder in die Pfanne haut. Es war zweifelsfrei ein guter Auftritt bei einem Mitfavoriten. Aber wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Wäre das Spiel vielleicht noch 10 Minuten länger gelaufen bin ich mir ziemlich sicher, dass noch der Ausgleich gefallen wäre. Klar, dass Dresden nochmal alles nach vorne geworfen hat und da hat man aber auch gemerkt, wie schnell die Abwehr hinten noch ins Schwimmen gerät. Da müssen die Abstimmungen noch besser werden und vor allem billige und unnötige Abspiele möglichst vollumfänglich reduziert werden. Der Sturm hat mir gut gefallen, das Mittelfeld hatte gute wie schlechte Aktionen und hinten stand man ordentlich, kam dann aber gegen Ende das Spiels ganz schön ins Schwimmen. Aber egal. 3 Punkte gegen einen Mitkonkurrenten auswärts, ich denke das gibt auf alle Fälle Rückenwind für die nächsten Spiele. Ich hoffe da vergoldet man das gute Ergebnis.

  • Benedikt am 25.07.2022 10:41 Uhr / Bewertung:

    In so einem Hexenkessel bestehen, das ist schon was. Die Gegentreffer schreibe ich der Müdigkeit zu, jeder hat sich verausgabt. Trotzdem hätten wir leicht verlieren können. Ein 3:0, ein 4:1 sollte die
    Ruhe und Abgeklärtheit widerspiegeln. Es zeigt sich, dass wir hinten noch lange nicht stabil sind.

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