TSV 1860: Aufstiegs-Check in der 3. Liga – die torreichen Sieben

München - Derby-Dreier bejubelt, den Kontakt gehalten zur Spitzengruppe in der Dritten Liga: Mit dem 3:1-Heimsieg am Freitagabend gegen die SpVgg Unterhaching hat sich der TSV 1860 im Aufstiegsrennen eindrucksvoll zurückgemeldet. Aktuell sieht es ganz danach aus, als würden da oben gleich eine Reihe von Teams ein Aufstiegs-Wörtchen mitreden.
Sieben Teams der 3. Liga im Kampf um den Aufstieg
"Wenn wir jetzt denken: Wir brauchen eine Serie, dann können wir nochmal oben angreifen - das macht alles keinen Sinn! Dann verlierst du wieder zwei Spiele, dann bist du wieder der Gearschte", stellte Löwen-Spielmacher Richard Neudecker nach der so wichtigen Trendwende des TSV 1860 klar. Der 24-Jährige sieht das XXL-Aufstiegsrennen so: "Wenn wir jetzt an Duisburg denken, da alles reinwerfen, da vielleicht Punkte holen, dann wird es nochmal interessant. Der Rest ist scheißegal." Die AZ wirft dennoch einen Blick auf die oberen sieben Teams mit den meisten Punkten und Toren auf dem Konto - der Check der torreichen Sieben:
Dynamo Dresden (25 Spiele, 51 Punkte, Platz 1): Mit dem glücklichen 2:1-Heimsieg im Hinspiel gegen 1860 begann der zuvor etwas schwächelnde Zweitliga-Absteiger seinen bärenstarken Lauf: Mit sieben Siegen und einem Remis aus acht Spielen untermauerte der Traditionsklub seine Wiederaufstiegs-Ambitionen. Nach kurzer Schwächephase gelang dem Team von Trainer Markus Kauczinski zuletzt mit vier Siegen und einem Unentschieden aus fünf Spielen die nächste Ungeschlagen-Serie. Zuletzt gingen die Schanzer gen Dresden mit 0:4 unter.
AZ-Prognose: Drittliga-Meisterschaft und direkter Aufstieg
Hansa Rostock liefert bislang starke Ergebnisse
Hansa Rostock (24, 45, 2): Die Hansa-Kogge schmeckt nun schon seit einigen Jahren hin an den Aufstieg. Aktuell schaut es dank der starken Serie von acht Siegen, - unterbrochen nur durch das 0:0 in Unterzahl bei 1860 - erneut vielversprechend aus. Die Winter-Transfers des Nord-Klubs zeigen: Hansa will hoch in Liga zwei.
AZ-Prognose: Rang 2 bis 4
SV Wehen Wiesbaden (25, 44, 3): Der zweite Zweitliga-Absteiger will ebenfalls wieder hoch. Den schmerzhaften Abgang von Ex-Löwe und Top-Torjäger Manuel Schäffler kriegt der SVWW nur teils kompensiert. Einer Unentschieden-Serie von vier Remis folgten zuletzt fünf Siege am Stück.
AZ-Prognose: Rang 2 bis 4
TSV 1860: Kampfgeist zählt bei den Löwen zur DNA
FC Ingolstadt 04 (24,44, 4): Die Schanzer kamen zuletzt nicht nur gegen Dresden unter die Räder. Mit den wenigsten Treffern aller Aufstiegsaspiranten (32) drückt der Schuh ber eher in der Offensive.
AZ-Prognose: Die Horror-Erfahrung des Last-Minute-K.o. gegen den 1. FC Nürnberg in der Relegation der vergangenen Saison könnte im Saison-Endspurt entweder antreiben - oder für Kopf-Kino und Nervenflattern sorgen. Rang 2 bis 5
TSV 1860 (25, 41, 5): Die Löwen haben sich mit dem 3:1 über Haching eindrucksvoll zurückgemeldet. Auftreten, Einstellung und Kampfgeist zählen bei 1860 zur DNA, die Tor-Produktion haben Mölders und Co. auch wieder angeworfen (46 Tore). Den Titel der besten Offensive musste sich 1860 von Aufsteiger SC Verl (47) abjagen lassen, der Aufsteiger findet jedoch als etwas zu inkonstanter Tabellen-Achter (37 Punkte) hier deshalb keine Berücksichtigung. Sechzigs absoluter Pluspunkt heißt Teamgeist, Coach Michael Köllner hat eine funktionierende Einheit geformt und auf Giesings Höhen herrscht aktuell mehr Harmonie denn je. Alpha-Löwe Mölders hat mit seinen fast 36 Jahren noch den einen großen Traum von der Zweiten Liga. Wenn nicht jetzt, wann dann?
AZ-Prognose: Rang 3 bis 7
Zweiter Münchner Klub im Aufstiegskampf: Türkgücü
1. FC Saarbrücken: (24, 40, 6): Den Saarländern schien schon etwas die Luft auszugehen im Aufstiegsrennen, doch die Sechzger holten sie mit einer 1:2-Pleite in Völklingen mehr oder weniger freiwillig zurück. Dennoch die vermeintlich schwächste Mannschaft im Verbund.
AZ-Prognose: Rang 4 bis 7

Türkgücü (26, 40, 7): Unter Neu-Trainer Serdar Dayat musste sich der Aufsteiger mit einem 1:1 gegen den FSF Zwickau zufriedengeben. Dennoch ist dem Investoren-Klub des türkischen Geschäftsmannes Hasan Kivran alles zuzutrauen: Eine starke, im Winter rundum verstärkte Mannschaft um Kapitän Sercan Sararer, aber auch immer wieder Turbulenzen wie zuletzt über Dayats angeblich erschlichene Praktika im Rahmen seiner Fußballlehrer-Lizenz.
AZ-Prognose: Rang 3 bis 8