TSV 1860: Abstiegsgefahr! Was die Löwen nun angehen müssen

München - Wie groß waren nach Aufstieg und Saisonauftakt in der Dritten Liga die Hoffnungen in Giesing – nun, rund drei Monate später, hat sich die Situation beim TSV 1860 umgekehrt.
Die Sechzger können - trotz zwischenzeitlich prächtiger Ausgangslage - nicht oben angreifen. Die Löwen müssen vor der Winterpause bei noch vier verbleibenden Spielen vielmehr aufpassen, dass sie vor Weihnachten nicht noch ganz unten reinrutschen in den Abstiegsschlamassel. <strong>(Lesen Sie auch: Gesprächsbedarf! Daniel Bierofka mit Marathon-Kabinen-Sitzung)</strong>
Die AZ erklärt die Punkte, die Coach Daniel Bierofka mit seiner Mannschaft jetzt besser anpacken sollte:
Löwen suchen ihren Anführer
Anführer finden: Die Ansage des Löwen-Coaches war unmissverständlich: "Ich muss schauen, die Jungs aufzustellen, die Gras fressen, die wissen, um was es geht. Die muss ich jetzt finden", meinte der 39-Jährige.
Bezeichnend war im Wildparkstadion die Leistung des zweitligaerfahrenen Quirin Moll. Der Ex-Braunschweiger verstolperte einfachste Bälle, bekam nur die AZ-Note 5. Ratlos wirkte auch Topscorer Adriano Grimaldi. "Wir haben gerade 2:3 verloren und jetzt soll ich sagen, wie wir nächste Woche gewinnen? Sorry – kann ich nicht", sagte der 27-jährige Angreifer: "Ich muss erstmal klarkommen."
Zwar hatte die Sturmkante nach zusammengerechnet fünf Spielen ohne eigenes Tor in der Nachspielzeit zum Anschluss getroffen, war aber insgesamt blass geblieben. Bittere Erkenntnis: Bislang tut sich kein Spieler als wirklicher Anführer hervor.

Grimaldi sucht seine Form
Grimaldis Selbstverständnis: "Was soll ich sagen? Bin ich der Grimaldi? Also! Ich kann nicht in ihn reinschauen", erklärte Bierofka dünnhäutig zur Formkrise seines Königstransfers. Kurzum: Der Fanliebling wirkt auf dem Platz nicht ganz bei der Sache. "Was soll ich zu meiner Leistung sagen? Das sollen andere beurteilen", meinte der Angreifer trotzig.
Er haderte sichtlich – und forderte Rat von Bierofka: "Am wichtigsten ist, dass der Trainer mir aufzeigt, was ich besser machen kann."

Sechzig sucht einen Spielgestalter
Impulse für die Kreativzentrale: "Wir haben das System umgestellt, sind mit Efkan Bekiroglu auf der Zehn ‘all in’ gegangen", meinte der Löwen-Coach zu seinen Umstellungen nach der Halbzeit. Für eine Aufholjagd genügte es nicht.
Was auffällt: Sechzig fehlt ein Spielgestalter. Einer, der das Spiel liest und bestenfalls diktiert. Einer wie einst Timo Gebhart. Sportchef Günther Gorenzel erklärte jüngst, dass der Ex-Löwe für Sechzig immer eine Option sei. Und Kult-Trainer Karsten Wettberg forderte im Interview mit der AZ einen Zehner wie Sascha Bigalke (SpVgg Unterhaching). Um diesen Makel zu beheben, müsste der TSV 1860 wohl im Winter auf dem Transfermarkt handeln.