Trinkfest, saubere Seele
München - Das Münchner Nachtleben hat schon den Abgang einiger Fußballer-Stammgäste, ohne Namen nennen zu wollen, überlebt. Insofern werden die Münchner Diskotheken- und Nachtclubbesitzer auch der Abschied Mate Ghvinianidzes vom TSV 1860 verkraften. Auch, wenn der Umsatz etwas in den Keller gehen sollte.
Mittwochabend unterschrieb der als sehr trinkfest geltende Ghvinianidze, über dessen Feierlust zuletzt sogar Löwen-Coach Reiner Maurer nur noch Witzchen machte, einen Vertrag beim ukrainischen Erstligaletzten FC Seweastopol. Der Kontrakt läuft bis 2014, die Löwen sollen nach AZ-Informationen eine Ablöse von 200.000 Euro kassiert haben für den 24-Jährigen Lebemann
Kein schlechter Preis für einen Spieler, der zwar georgischer Nationalspieler ist und laut Löwen-Sportdirektor Miki Stevic „unser komplettester und bester Verteidiger” gewesen sei, dessen Vertrag aber in einem halben Jahr ausgelaufen wäre und der in seiner sportlichen Entwicklung seit 2006 kaum einen Schritt vorwärts gemacht hat und unter Trainer Reiner Maurer zuletzt oft nicht mal mehr auf der Bank saß.
„Ich habe ihn immer gemocht und ich wünsche Mate von Herzen, dass er sportlich richtig die Kurve kriegt. Der Trainer hat hier nicht mehr mit ihm geplant, da war eine Trennung für alle Beteiligten besser”, so Stevic, „aber Mate ist ein guter Junge und hat eine saubere Seele – auch, wenn er sein Potential nicht immer ausnutzt.”
Inklusive Ghvinianidze haben die Löwen nun acht Spieler abgegeben im Winter. Einen Stammplatz unter Maurer hatte davon keiner – bis auf Moritz Leitner, den es nach Augsburg gezogen hat. „Unser Kader ist jetzt, so wie wir es uns gewünscht haben, sehr schlank”, sagt Stevic.
Nun arbeitet er daran, dass er nächste Saison nicht zu schlank wird. Mit Keeper Gabor Kiraly ist man sich fast über eine Vertragsverlängerung einig.
- Themen:
- Moritz Leitner
- TSV 1860 München