Traumtorpunkt: Andrade-Hammer sichert Unentschieden

Beim Auswärtsspiel in Hamburg holt der TSV 1860 München nach wiederholtem Rückstand zumindest einen Punkt. Das Spiel beim FC St. Pauli endet 2:2.
von  ME
Am Ende hat es für den TSV 1860 München doch noch zu einem Punkt gegen St. Pauli gereicht.
Am Ende hat es für den TSV 1860 München doch noch zu einem Punkt gegen St. Pauli gereicht. © sampics / Augenklick

Hamburg - St. Pauli. Millerntor. Flutlichtspiel am Donnerstagabend, zwei Traditionsteams, „Hells Bells“ beim Einlauf – das konnte nur ein rassiges Fußballspiel werden. Und das wurde es auch dank einer rasanten Schlussphase. Der TSV 1860 hat sich zum Abschluss des sechsten Spieltages in der 2. Liga mit 2:2 (0:1) vom FC St. Pauli getrennt. Christopher Buchtmann (16.) und Bernd Nehrig (76). brachten die Kiez-Kicker in Führung, Michael Liendl per Elfmeter (70.) und Joker Victor Andrade (77.) besorgten jeweils den Ausgleich. Damit rangieren die Löwen mit acht Punkten auf Platz neun.

„Wir haben alles gesehen, was ein gutes Zweitligaspiel ausmacht. Pauli war sehr gut, sie haben uns durch Kampf den Schneid abgenommen. Insgesamt geht die Punkteteilung in Ordnung“, urteilte Trainer Kosta Runjaic hinterher. Der Coach honorierte bei der Wahl seiner Startelf die starke Leistung von Levent Aycicek gegen Berlin und ließ stattdessen Daylon Claasen draußen, sonst vertraute er jener Elf, die gegen Union mit 35 Torschüssen den Zweitliga-Rekord eingestellt hatte. Die ersten Chance hatten dennoch die Kiez-Kicker: Ein Bouhaddouz-Kopfball ging drüber (5.). Einen Freistoß von Vegar Eggen Hedenstad fälschte Daniel Adlung gefährlich ab – daneben (11.).

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Pauli begann besser, und Pauli traf (gleich doppelt): Nach einem unbeabsichtigten Tritt von Aziz Bouhaddouz in die Familienplanung von Milos Degenek ging der Innenverteidiger zu Boden. Maximilian Wittek bekam nicht viel davon mit, und rutschte im Zweikampf mit Ryo Miyachi aus, anstelle den Ball ins Aus zu spielen. Jan Mauersberger konnte den ersten Versuch blocken, doch direkt vor die Füße von Christopher Buchtmann – dessen Nachschuss saß (16.).

Löwen agieren mit Wut im Bauch nach Gegentor

Die Reaktion: Sechzig agierte nach dem ärgerlichen Rückstand mit jener Wut im Bauch, die Sportchef Thomas Eichin von Beginn an gefordert hatte. Michael Liendl spielte einen Doppelpass mit Sascha Mölders, scheiterte aber freistehend an Keeper Robin Himmelmann (19.). Nach einigen Halbchancen verfehlte Mölders das Tor nach einer Wittek-Hereingabe (45.). Halbzeit-Fazit von Präsident Peter Casalette, der mit Investor Hasan Ismaik auf der Tribüne saß, bei Sky: „Hasan ist ein bisschen sauer. Genießen kann man nie, wann man hinten liegt. Wir sind erst aufgewacht nach dem Tor. Unser Problem ist, dass wir im Abschluss kein Glück haben – die Bälle müssen mal reingehen.“

Nach der Pause lief Sparprogramm, bis zur 68. Minute. Dann ging’s Schlag auf Schlag: Nehrig legte Matmour im Strafraum, Liendl blieb cool (70.). – 1:1 Das Glück währte nicht lange: Der Paulianer machte seinen Fehler mit der erneuten Führung wett (76.). Die hatte noch kürzer Bestand, dank Joker Andrade: Der Brasilianer hämmerte die Kugel aus knapp 25 Metern in den Winkel – 2:2! Runjaic: „Er hat einen Riesen-Bums. Ich freu mich riesig für ihn, heute hat er sich belohnt.“ Danach wurd’s hitzig, Tore gab es nicht mehr. Dafür wurde Runjaic mit einem Becher mit dem Konterfei von Pauli-Trainer Ewald Lienen beworfen. Den behielt er.

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