Trainingslager in Kössen: Der TSV 1860 München und der halbe Daniel Bierofka
München - Nach Bodenmais ist vor Kössen: Der TSV 1860 ist am Dienstag nach dem dreitägigen Trainingslager in Bodenmais, umrandet von den beiden Testspielen gegen den FC Dingolfing (5:0) und den VfB Eichstätt (2:0), in Richtung Österreich aufgebrochen: In Kössen/Tirol warten fünf weitere schweißtreibende Tage und zwei Tests auf die Mannschaft von Daniel Bierofka.
Der Chef wird dabei aber nur in Teilzeit mit von der Partie sein. "Mit Kössen kommen wir in die vierte Woche der Vorbereitung, dann geht es in den Feinschliff gegen zwei Top-Mannschaften. Danach sind wir ganz gut vorbereitet, glaube ich", erklärte Sechzig-Trainer Bierofka kürzlich, bevor der Löwen-Schweiß auf den Trainingsplätzen neben dem Teamhotel "Sonneck" zu fließen begann.
Hier starten die Löwen in Kössen durch
TSV 1860 testet am Donnerstag und am Samstag
Dort treffen die Sechzger am Samstag um 19 Uhr auf Basaksehir Istanbul, zuvor geht's am Donnerstag gegen den russischen Erstligisten FK Ufa im nahegelegenen Angerberg (Anpfiff: 18 Uhr). Dumm nur: Rundherum wird Bierofka einmal mehr aufgrund seiner Trainerausbildung zum Fußball-Lehrer in Hennef nicht da sein – und am Sonntag für neun Tage zur U19-EM nach Finnland fliegen. Auch die Generalproben gegen den SV Sandhausen und den VfR Garching (Freitag und Samstag) wird er verpassen.
"Analyse Spitzenfußball", erklärte der 39-Jährige und weiß: "Es ist einfach schön, bei der Mannschaft zu sein: Schade, dass es immer relativ kurz ist." Oft genug ist er schnell wieder weg.
Die Vorbereitung liefert bereits einen Vorgeschmack darauf, was den Aufstiegs-Löwen auch im Ernstfall in der Dritten Liga blüht: Für Sechzig gibt's, betrachtet man die Trainingswoche, nur noch einen halben Bierofka. Ob und inwieweit den eigenen Aussagen zufolge "belastbaren" Coach die Doppelbelastung stresst, bleibt abzuwarten.
TSV 1860: Deutliche Antwort von Aushilfscoach Gorenzel
Aushilfscoach wird weiter Sportchef Günther Gorenzel sein, der besagte Trainerlizenz bereits vor Jahren mit der Traumnote 1,0 bestanden und die Ausbildung als "knallhart" bezeichnet hatte. Und auch für die Sechzger erkannte er nach dem Eichstätt-Sieg, dass die Giesinger "noch viel Arbeit" vor sich hätten.
Markanter Unterschied zu Bierofka: Während der seine Akteure mehr in Schutz zu nehmen pflegt, spricht Gorenzel die Dinge schärfer an und urteilte kürzlich, dass die Gorenzel-Löwen "vogelwilde Abläufe" gezeigt hätten. Während sich die Trainer-Frage, wer denn an der Seitenlinie steht, in den kommenden Monaten immer wieder stellt, ist die Kapitänsfrage schon geklärt.
Übrigens: Bierofkas verlängerter Arm Felix Weber bescheinigt seinem Chefcoach wie dessen Aushilfstrainer "ein gutes Training". Auf die Frage, ob er froh darüber sei, wenn Bierofka auf Abwegen ist, antwortete er lachend: "Da sag' ich jetzt lieber nix dazu."