Trainer Schmidt und seine Rasselbande

Stefan Wannenwetsch, Bobby Wood, Markus Ziereis und Sebastian Maier profitieren vom neuen Löwen-Trainer Alexander Schmidt
MÜNCHEN Zwei Spiele bleiben Alexander Schmidt noch, um die Verantwortlichen des TSV 1860 restlos von seiner Arbeit zu überzeugen. Nach dem Zweitliga-Abschluss für das Jahr 2012 gegen Dynamo Dresden am Sonntag (13.30 Uhr, Sky und Liga total live) und dem Achtelfinale im DFB-Pokal beim VfL Bochum am Mittwoch werden sich die Bosse zusammensetzen und die Lage erörtern. Und über die Zukunft von Alexander Schmidt als Trainer entscheiden.
Nicht bis zur Winterpause warten wollten sie beim TSV 1860 in Sachen Stefan Wannenwetsch und Bobby Wood. Die Youngsters unterschrieben am Freitag einen Profivertrag bis 2016. „Wir sind glücklich, dass zwei unserer größten Talente auch in Zukunft für die Löwen spielen”, sagte Sportchef Florian Hinterberger. „Beide konnten zuletzt im Profibereich Fuß fassen und haben gezeigt, welches Potenzial in ihnen steckt.” Auch Schmidt ist erfreut über die Vertragsverlängerungen: „Klar, ich habe die Sache ja angeschoben. Ich habe keine Lust, dass wir wieder Talente für ein Butterbrot an einen Erstligisten abgeben müssen. Das will hier keiner im Verein.”
Wie bei Wood und Wannenwetsch stimmen auch bei Sebastian Maier und Markus Ziereis die Perspektiven. Gegen Dresden sollen beide das Sturmduo bilden. Vor der Partie gegen Dynamo zeigt die AZ den Stellenwert der vier Jungen auf. Und warum der Trainer auf sie setzt:
STEFAN WANNENWETSCH: Beim Donnerstagstraining in Italien verletzte sich der 20-Jährige leicht, kann aber am Sonntag spielen. Und wird das auch. Im defensiven Mittelfeld gehört Wannenwetsch die Zukunft. Das unterstreicht der Profivertrag. Schmidt kann und will auf seinen Arbeiter nicht verzichten: „Der Junge könnte drei Spiele lang durchlaufen.” Wannenwetsch ehrt das: „Es freut mich, wenn man eine Rückmeldung für seine tägliche Arbeit bekommt.”
BOBBY WOOD: Der 20-jährige ist der erste gebürtige Hawaiianer im deutschen Profi-Fußball, schnupperte bereits seit 2011 in den Profikader. Doch erst unter Schmidt hat er den Sprung so richtig geschafft. Er erzielte beim 1:1 in Aalen kürzlich seinen ersten Treffer. Die Belohnung: Wie Wannenwetsch verlängert Wood bis 2016, soll im Sturm als Alternative zu Benny Lauth heranreifen. Was Wood noch fehlt, ist die nötige Ausdauer. „Er ist halt ein typischer Sprintertyp”, sagt Schmidt.
SEBASTIAN MAIER: Gleich im ersten Spiel unter Schmidt durfte Maier von Beginn an ran, wurde aber nach 45 Minuten ausgewechselt und blieb seitdem außen vor. Am Sonntag soll Maier nun seine zweite Chance bekommen. Dafür hat der 19-Jährige im Trainingslager in Italien alles gegeben. „Er hat überragend trainiert. Er zwingt mich ja mehr oder weniger dazu, ihn aufzustellen. Es ist eine Augenweide, ihm zuzuschauen”, sagt Schmidt, der am Freitag eine wahre Lobeshymne auf Maier losgelassen hat: „Sein Potenzial ist ganz toll. Er hat nochmal einen richtigen Schub bekommen. Basti hat einen brutalen Schuss, deshalb werde ich in nahe am Tor aufbieten.”
MARKUS ZIEREIS: Dürfte am Sonntag der Partner von Maier im Angriff sein. Zuletzt hatte sich Schmidt zwar noch gescheut, den 20-Jährigen in der Startelf aufzubieten. Gegen Dresden soll Ziereis nun seine Chance bekommen. Zum einen, weil Bobby Wood eine Pause benötigt und Ismael Blanco in Regensburg mal wieder enttäuschte. Zum anderen, weil Ziereis jetzt an der Reihe ist, seine starken Eindrücke auch über eine längere Distanz zu beweisen.