Träume, Appelle, Perücken: AZ erklärt den Corona-Alltag der Löwen

Der Löwen-Alltag in der Corona-Krise: Während so mancher auf ein neues Stadion hofft, vertreiben sich die Spieler die Zeit mit Internet-Challenges. Und der Coach appelliert an die Fans, die Regeln zu befolgen.
von  Matthias Eicher
Ganz vorn dabei bei der Löwen-Challenge: Dennis Erdmann.
Ganz vorn dabei bei der Löwen-Challenge: Dennis Erdmann. © instagram.com/earthman_13

München - Der Earthman im Assi-Look, Trainer Michael Köllner beim Joggen, die Löwen-Bosse inmitten einer Diskussion über Kurzarbeit und Investor Hasan Ismaik im Zukunfts-Modus: Beim TSV 1860 herrscht weiter Ausnahmezustand.

Die Corona-Krise legt die Sechzger, den gesamten Profifußball und das öffentliche Leben lahm. Die rasende Ausbreitung des Virus zwingt die Allgemeinheit in die eigenen vier Wände. Die Konsequenzen sind, für den TSV und die restlichen Drittligaklubs, weiter unabsehbar. Die AZ zeigt den Corona-Alltag der Giesinger – inklusive Löwen-Challenge und möglicher Antworten auf existenzielle Fragen.

Kurzarbeitergeld bei den Löwen

Die Bosse: Etwa drei Viertel der Drittligisten haben bereits Kurzarbeitergeld beantragt. Das Geschäftsführer-Duo Michael Scharold und Günther Gorenzel versucht nach AZ-Informationen alles, damit den Sechzgern diese Maßnahme erspart bleibt.

Aufsichtsrat Karl-Christian Bay, der beim TSV seit Jahren als kluger Kopf hinter den Kulissen gilt, sprach sich in einer Mitteilung mit Vereinsanwalt Guido Kambli für eine Fortsetzung der Saison aus: "Kaum ein anderer Wirtschaftsbereich kann so schnell wieder hochgefahren werden, wenn die Krise überwunden ist", schrieb das Duo über den Profifußball: "Bis dahin sind zumindest Geisterspiele möglich, die im Fernsehen und anderen Medien übertragen werden und wesentlich dazu beitragen können, den Menschen wieder positive Perspektiven auf einen derzeit kaum mehr vorstellbaren, normalen Alltag zu öffnen."

Der Investor: Hasan Ismaik zeigt sich derzeit aufgrund des Coronavirus ebenfalls "sehr besorgt", wie der Jordanier auf AZ-Nachfrage erklärt – und beschäftigt sich mit der Frage, wie man in der Krise eine Chance sehen könne: "Bei 1860 wird es nie zu einer Insolvenz kommen", versichert Ismaik und strebt eine Kapitalerhöhung im größeren Stil an: "Was nicht passieren darf, ist, dass Anteile für kleines Geld verkauft werden. 1860 ist auch als Drittligist immer noch ein Premiumprodukt."

Zudem wirbt der Geldgeber erneut für eine Wiederwahl Dieter Reiters als OB und fordert einen Gipfel aller 1860-Bosse beim Stadtchef: "Wenn er als Oberbürgermeister bestätigt ist, müssen wir uns alle treffen. 1860 braucht eine echte Chance."

Humor und Löwen-Challenge bei den Spielern

Die Spieler: Aaron Berzel begeisterte die 1860-Fans im Internet mit einem Workout mit Hunden, Kult-Kicker Dennis Erdmann setzte noch einen drauf mit seiner witzigen Fortsetzung der Löwen-Challenge: Der Innenverteidiger postete ein Video, das ihn mit einer Vokuhila-Perücke, dicker Goldkette und Sonnenbrille zeigt.

Sein "Training" im bunten Trainingsanzug und Sandalen: Slalom-Dribblings zwischen Bierflaschen, ein Staffellauf zwischen Bierkasten und Kühlschrank und schließlich einer Taktikbesprechung mit einem 4-4-2-Flaschensystem: Prost! "Hat mir sehr gefallen, was ich von dir gesehen habe", sagte Tim Rieder, postete seinerseits ein Video eines Saunaganges mit seinem Hund und nominierte Timo Gebhart.

Fazit: Die Löwen halten den Unterhaltungsfaktor hoch, Trainer Michael Köllner hätte vielleicht noch ein paar Zusatzübungen parat.

Ganz vorn dabei bei der Löwen-Challenge: Dennis Erdmann.
Ganz vorn dabei bei der Löwen-Challenge: Dennis Erdmann. © instagram.com/earthman_13

Der Trainer: Köllner selbst ging mit gutem Beispiel voran und richtete sich während einer Jogging-Einheit an die Sechzger-Anhänger. "Disziplin und Durchhaltevermögen – das sind aktuell zwei Begriffe, mit denen wir uns viel beschäftigen", sagte der 50-Jährige, wünschte allen Sechzgern gute Gesundheit und mahnte an, die Ausgangsregeln der Bundesregierung und des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder zu befolgen.

Man dürfe sich aber "nicht irre machen" und müsse "fest daran glauben, dass das irgendwann wieder vorbei" sei – wie auch immer es dann weitergeht auf Giesings Höhen.

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