Tor-Held aus dem Löwenstüberl
"Also hab ich’s einfach mal gemacht." - Und so schoss Fabian Johnson 1860 ins Viertelfinale. Schon wieder ein großer Tag für den 20-Jährigen.
An diesen Gesichtsausdruck könnte er sich vermutlich glatt gewöhnen. Fabian Johnson steht mit einem ganz breiten Grinsen in der Interview-Zone des Aachener Tivoli. Der Defensivspieler weiß, dass er mit seinen Löwen Großes vollbracht hat. Und er weiß auch, dass er der Held des Abends ist. Weil er das Tor geschossen hat. Dieses 3:2, das den TSV 1860 in das Viertelfinale des DFB-Pokals gebracht hat. Schon wieder ein großer Tag für Johnson.
„Am Samstag nach dem Derby haben mich alle gelobt, dass ich Ribéry ausgeschaltet habe, aber das heute ist viel geiler“, sagt Johnson. Tatsächlich sah Bayern-Superstar Franck Ribéry letzten Samstag kein Land gegen Johnson. Doch am Dienstagabend hat er eben noch mehr, noch Außergewöhnlicheres geleistet. Er, der 20-jährige Fabian Johnson aus Giesing, hat seinen Klub in letzter Minute in die nächste Runde geballert. Was ist dagegen schon so ein 1:1 im Freundschafts-Derby gegen die Bayern?
Ein Tor mit Ansage
„Johnny war sensationell“, sagt deshalb auch Löwen-Manager Stefan Reuter. „Das war ein Tor mit Ansage von ihm. Man hat draußen gespürt, dass er es genauso machen wollte.“ Und Kapitän Danny Schwarz meint: „Fabian hat genau gewusst, was er da tat. Dieses Tor war alles andere als ein Zufallsprodukt.“
Stimmt – meint Johnson selbst und beschreibt seine Großtat: „Lars Bender hat den Ball aufgelegt, und ich wusste ja ungefähr, wo das Tor steht. Also hab ich’s einfach mal gemacht.“ Wenn Fußball nur immer so einfach wäre. Und wenn Löwen-Fußball nur immer so schön wäre.
Mitten in Giesing aufgewachsen
„Fabian steht wie kaum ein anderer für 1860 und die totale Identifikation mit dem Verein“, lobt Reuter den Last-Minute-Torschützen. Und tatsächlich ist Johnny, wie ihn alle nur nennen, der dienstälteste Löwe. Und das mit 20! Der U20-Nationalspieler ist mitten in Giesing aufgewachsen, wechselte mit neun Jahren von den Sportfreunden München zu den Löwen, durchlief dort alle Jugendteams. Vor eineinhalb Jahren machte der Halbamerikaner sein erstes Spiel bei den Profis. Johnny ist buchstäblich aufgewachsen an der Grünwalder Straße; seine Mutter Silvia arbeitet im Löwenstüberl. Johnny, der Pokalheld aus dem Löwenstüberl.
F. Cataldo