Tor, Außenverteidiger, Sturm: Hier muss Kreuzer nachbessern

München - Oliver Kreuzer ist dieser Tage im Stress. Der Sportchef des TSV 1860 muss nicht nur einen neuen Trainer für die Löwen finden. Der 50-Jährige "baut" parallel an der Zweitliga-Mannschaft für die kommende Saison. An diesem Sonntag (15.30 Uhr, im AZ-Liveticker) hat der einstige Bayern-Profi beim Auswärtsspiel der Sechzger beim FSV Frankfurt nochmal Gelegenheit, das Spiel seines Teams genau zu analysieren.
Wo hakt es? Wo fehlen Alternativen? Und welches ist die Problemposition? Die AZ erklärt, auf welchen Positionen Kreuzer nachbessern muss.
Tor:
Kreuzer sucht einen erfahrenen Mann. Weder Vitus Eicher noch Stefan Ortega konnten in der vergangenen Saison nachhaltig überzeugen. Letzterer stand zuletzt zwischen den Pfosten. Doch gerade Ortega ist bekannt für vereinzelte Patzer. Sein Torwartspiel wirkt nicht immer souverän.
Kreuzer aber wünscht sich einen Keeper, der Ruhe ausstrahlt. Einen, der voll und ganz von sich überzeugt ist. Einen, der lautstark seine Abwehr dirigiert, die ihm wiederum vollumfänglich vertraut. Jaroslav Drobny ist solch ein Typ. Der Vertrag des Tschechen beim Hamburger SV läuft zum Saisonende aus.
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Und laut „Kicker“ soll es einen ersten Kontakt zum 36-Jährigen gegeben haben. Dieser sorgte in der vergangenen Woche für einen Eklat beim HSV, als er sich weigerte, im letzten Saisonspiel beim FC Augsburg ins Tor zu stehen, weil er über die Medien erfahren musste, dass sein Vertrag bei den Hanseaten nicht verlängert wird. Kreuzer kennt Drobny, der auch schon für den VfL Bochum und Hertha BSC in der Bundesliga spielte, bestens aus ihrer gemeinsamen Zeit in Hamburg.
Außenverteidiger:
Vor allem links klemmt es. Jannik Bandowski wird aller Voraussicht nach mit dem Ende seiner Leihe zu Borussia Dortmund zurückkehren. Maximilian Wittek steht auf dem Absprung, sollte ein lukratives Angebot für ihn reinkommen. Richard Neudecker, der die Position zeitweise übernahm, geht zum FC St. Pauli. Und Sertan Yegenoglu erwies sich wiederholt (vor allem gegen Greuther Fürth) als zu instabil, als dass er Ansprüche auf einen Stammplatz erheben könnte.
Auch auf rechts ist Bedarf da, nachzubessern. Gary Kagelmacher hat zwar noch Vertrag bis 2017 und ist mit seinen 28 Jahren routiniert. Doch der Druck, den er über die Außenbahn auf das gegnerische Tor aufbaut, ist überschaubar. Der Slowake Vladimir Kovac indes konnte zu Saisonbeginn nicht überzeugen. Der 25-Jährige kommt nur auf einen Einsatz in dieser Spielzeit und fällt seit Mitte Oktober wegen eines Syndesmosebandrisses aus.
Offensives Mittelfeld:
Maximilian Beister, wohl sicher weg. Levent Aycicek, sehr wahrscheinlich weg. Valdet Rama, vielleicht weg. Daniel Adlung, eventuell weg. Die Liste verrät, wieviel Kreuzer auf den offensiven Halbpositionen sondieren dürfte.
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Daylon Claasen überzeugte zuletzt, unterliegt in seinen Leistungen jedoch heftigen Schwankungen. Krisztian Simon dagegen hat eine Horrorsaison mit schweren Verletzungen hinter sich, aktuell fällt der 24-Jährige Ungar mit einem Kreuzbandriss aus. Bleibt nur noch Nico Karger. Das ist zu wenig, vor allem, sollte ein Trainer kommen, der im 4-2-3-1- oder 4-3-3-System spielen lässt.
Sturm:
Die Tore von Rubin Okotie werden fehlen. Auch, wenn der Österreicher zuletzt meist nur Back-up von Sascha Mölders war, der wiederum für zwei weitere Jahre bei den Löwen bleibt. Acht Liga-Tore hat der 28-jährige Okotie in 31 Spielen erzielt.
Mölders wird die Torgefahr nicht alleine stemmen können. Denn auch bei Stefan Mugosa ist längst nicht sicher, ob er bei den Sechzgern bleibt. Der 24-jährige Montenegriner hat noch kein Saisontor, war zuletzt völlig außen vor. Auch im Sturm hat Kreuzer also Nachbesserungsbedarf.
Nach AZ-Informationen dürfte es nur wenige Zugänge geben. Ergo: Die Spieler, die Kreuzer holt, müssen sitzen.