Toni Polster: "Okotie und Liendl? Werd bass'n"

München - Pacult. Cerny. Stranzl. Weissenberger. Baumgartlinger – die Liste der Österreicher beim TSV 1860 ist lang. Immer wieder waren die Alpen-Kicker hier gern gesehen. Jetzt gibt’s sogar ein neues Ösi-Duo.
Torjäger Rubin Okotie weilt schon gut ein Jahr bei Sechzig, nun hat er Gesellschaft: Landsmann Michael Liendl, 1860-Neuzugang aus Düsseldorf, soll künftig aber nicht nur für Unterstützung aus der Alpenrepublik sorgen, sondern die Treffer des bisher torlosen Stürmer auflegen – Okotie und Liendl, zwei Ösis für mehr Löwen-Torgefahr.
„Des werd bass‘n“, sagt Österreichs Fußball-Ikone Toni Polster der AZ. Der frühere Kölner Knipser und dreimalige österreichische Meister hält große Stücke auf den Neuzugang der Löwen: „Der Michi Liendl ist ein ganz fantastischer Spieler, der über hervorragenden linken Fuß verfügt, bei Freistoßen ungemein gefährlich ist. Er ist ein Stratege und Spielmacher, der die Spielsituationen oft schon im Voraus ahnt.“
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Aber auch Okotie, der bei den Löwen vor Jahresfrist „wie die Phönix aus der Asche gestiegen“ sei, werde wieder zu alter Stärke finden, glaubt Polster: „Wenn er gesund bleibt, werden seine Tore bald wieder kommen.“ Und das nicht zuletzt wegen Landsmann Liendl, sagt Polster über das neue Ösi-Duo: „Der Eine legt sie auf, der Andere macht sie rein – Liendl spielt die tödlichen Bälle und Okotie hat ja schon bewiesen, dass er eine kalte Schnauze hat. Das kann ein Top-Duo werden.“
Und nicht nur in der Zweiten Liga könnten sich Vorbereiter und Goalgetter ergänzen. Der 1860-Stürmer wurde bereits von Austria-Teamchef Marcel Koller für die beiden anstehenden EM-Qualifikationsspieler nominiert, sein neuer Kollege sagte bei seiner Vorstellung am Mittwoch gleich vollmundig, dass er sich im Sommer 2016, wenn die EM in Frankreich stattfindet, noch nichts vorgenommen habe – sprich durch seinen Wechsel nach München auch die Aussichten im Team Austria verbessern will. Der 95-malige Nationalspieler Polster dazu: „Er ist auf jeden Fall eine Option. Es wäre ihm zu wünschen, dass er‘s schafft.“
Angreifer Okotie habe trotz Sechzig-Ladehemmung im Nationalteam einen Bonus: „Er hat uns den Weg geebnet durch seine zwei Siegtore“, sagt Polster und meint die beiden entscheidenden Treffer des 1860-Stürmers gegen Montenegro und Russland: Mit acht Punkten vor den drittplatzierten Russen kann nicht mehr viel schief gehen. Polster: „Es schaut gut aus! Das ist schon was ganz besonderes: Österreich bei einem solchen Großereignis.“
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Aber: Erstmal müssen die Liga-Hausaufgaben gemacht werden. Löwen-Trainer Torsten Fröhling wolle sich offenhalten, ob Liendl am Montag bei Tabellenführer Bochum gleich zeigen darf, wie gut er Okotie und Co. einsetzen kann: „Erstmal muss man sehen, inwieweit sie sich ergänzen“, sagt Fröhling, lobt seinen neuen Zehner aber: „Man sieht schon, dass er Spielerfahrung und Praxis hat, dass er eine ganze Menge mit Auge macht. Er spielt kluge Bälle.“ Gut auch, dass sich Liendl hohe Ziele stecke: „Ich freue mich über jeden, der es über Sechzig in die Nationalelf schafft. Ich denke, er ist auch hierhergekommen, um den nächsten Schritt zu gehen.“ Wie der heißt, hat Liendl ja schon angekündigt.