Tomasov und Stoppel - die Neuen bei 1860
Löwen präsentieren am Montag gleich zwei Offensivkräfte mit Erstligaerfahrung. Der Kroate Tomasov liegt eigentlich nicht ganz in der Gehaltsklasse der Sechzger.
OBERSTAUFEN - Seine Oberarme sind kaum dicker als die eines Zwölfjährigen. Die Größe seines Shirts ist höchstens „small”. Kurzum: Furchterregend schaut dieser Marin Tomasov wahrlich nicht aus. Und doch erwarten sich die Löwen einiges von ihrem neuesten und insgesamt vierten Neuzugang. Drei Monate sollen sich Trainer Reiner Maurer und Sportdirektor Florian Hinterbeger um den 24 Jahre alten Kroaten bemüht haben, am Montag ging es dann Schlag auf Schlag. Nach der letzten Verhandlungsrunde an der Grünwalder Straße unterschrieb der offensive Mittelfeldspieler und Rechtsaußen, der die letzten Jahre beim kroatischen Traditionsklub Hajduk Split verbrachte und bei 1860 den nach Frankfurt abgewanderten Stefan Aigner ersetzen soll, einen Dreijahresvertrag und reiste seinen neuen Mannschaftskollegen anschließend hinterher ins Trainingslager in Oberstaufen.
Dort, im evviva-Hotel von Weltmeister Kalle Riedle, in dem die Löwen während des Trainingslagers logieren, traf Tomasov auch auf Moritz Stoppelkamp, den zweiten offensiven Neuling im Team – die Defensivkräfte Moritz Volz und Grzegorz Wojtkowiak beginnen ihre Vorbereitung ja erst in eine paar Wochen. Stoppelkamp hatten die Löwen bereits am Sonntag präsentiert, und der bisherige Hannoveraner zeigte sich bei seiner Vorstellungsrunde vorbereitet. „Münchens große Liebe oder so ähnlich nennt man den Verein doch", sagte er. Nicht schlecht für den Anfang. Zudem ziemlich hilfreich: „Ich kenne Necat Aygün noch aus Duisburger Zeiten, es sind mir somit nicht alle unbekannt." Klar, dass sich die beiden nun im Allgäu ein Zimmer teilen. „Nennt mich einfach Stoppel”, sagte er, der mit der Nummer 10 auflaufen wird.
Ob Tomasov auch einen Spitznamen hat, ist noch nicht bekannt. „Wir waren nicht der einzige Interessent. Wir sind stolz, dass er sich für uns entschieden hat", meinte aber Hinterberger. Weil der Kroate eigentlich nicht ganz in der Gehaltsklasse der Löwen liegt. Wegen ausbleibender Gehälter hatte Tomasov im April seinen Vertrag bei Split, wo er in der Vorrunde in 17 Spielen acht Mal getroffen hatte aufgehoben, in der Rückrunde hat er kein Spiel gemacht. Das machte ihn günstiger, so dass die Löwen zuschlagen konnten.