Tomasov: Ich? Linksverteidiger?

München - Mit einer Körpertäuschung ließ er seinen Gegenspieler aussteigen, zog außen vorbei und flankte punktgenau vor das Tor. Knipser Rubin Okotie bedankte sich und verwertete Marin Tomasovs Flanke im DFB-Pokal-Erstrundenduell des TSV 1860 gegen Holstein Kiel zum wichtigen Ausgleich. Später traf Okotie nochmal und die Löwen zogen in die nächste Runde ein.
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Daran hatte auch Tomasov seinen Anteil. Der Kroate, der vom kroatischen Klub NK Zadar 2012 als Hoffnungsträger zu den Löwen gewechselt war, geriet schnell aufs Abstellgleis und sollte wieder verkauft werden. Zu teuer, hieß es.
Jetzt hat Trainer Ricardo Moniz den Rechtsaußen zum Verteidiger umfunktioniert. "Tomasov war wichtig gegen Kiel. Er gibt uns etwas", sagt Moniz über den Kroaten, den er erst zu seinem Glück zwingen musste: "Wir hatten einen Streit, weil er nicht Verteidiger spielen wollte. Aber mittlerweile hat er es eingesehen, dass es eine Chance für ihn ist."
Als Linksverteidiger hatte Moniz bisher mehrere Kandidaten getestet: Während der Vorbereitung durfte Youngster Maxi Wittek meist auf links auflaufen, machte dabei auch einen guten Eindruck. Als beim Saisonauftakt in Kaiserslautern Stabilität gefragt war, beorderte Moniz den Innenverteidiger Chris Schindler auf Außen, was angesichts der 2:3-Pleite auch nicht die Königslösung darstellte.
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Nachdem wiederrum Wittek gegen Leipzig nach einem verschuldeten Elfmeter und seiner Auswechslung zur Pause schlecht aussah, erhielt Tomasov seine Chance. Der 26-Jährige nutzte sie aber nur teilweise: "Nach vorne war er stark, aber verteidigen muss er noch lernen."
Sollte Tomasov das auch wollen, hat er als Linksverteidiger gute Karten.