"Tödliche Fehler": Bittere Heimpleite der Löwen gegen den KSC

MÜNCHEN - Bittere Heimpleite für die Löwen! Nach eklatanten Abwehrfehlern und einem verschossenen Elfmeter von Stürmerstar Lauth unterliegt das Team dem Karlsruher SC mit 1:3 – und Trainer Lienen tobt
Geht das schon wieder los? Eine Woche nach dem „Betriebsunfall“ von Rostock, wie 1860-Sportdirektor Miki Stevic die 1:2-Pleite bei Hansa bezeichnet hatte, verloren die Löwen gestern ihr Heimspiel gegen den KSC. Die Badener gewannen unter Interimscoach Markus Kauczinski gegen die vor allem in Halbzeit zwei völlig indisponierten Sechzger mit 3:1. Die Löwen sind somit nur noch 13. der Zweitliga-Tabelle.
Auch wenn nach dem dritten Spieltag natürlich noch alles offen ist, die Euphorie rund um die Grünwalder Straße, die sich nach dem 2:0 am ersten Spieltag gegen Koblenz gebildet hatte, ist vorerst vorbei. Vor allem weil die Sechzger sich gleich mehrere „tödliche Fehler“ erlaubte, wie Trainer Ewald Lienen es nach dem Spiel aufgebracht formulierte. Während in Rostock nur Innenverteidiger Mate Ghvinianidze einmal pennte, schliefen gestern drei Mal kollektiv alle Hintermänner. [GRUNDTEXT]Auch hier gilt: Alles offen!
„Zu glauben, dass der KSC angeschlagen ist, weil sie nur einen Punkt geholt hatten, ist unprofessionell“, sagte Lienen, „ich hatte meine Spielern gewarnt, dass der KSC nach vorne stürmen müsste und wir diszipliniert schon im Mittelfeld verteidigen müssen“, meinte der Coach. Richtig zugehört haben ihm seine Spieler aber offensichtlich nicht. Im Gegenteil. „Wir haben das Spiel verloren, weil wir undiszipliniert waren“, so Lienen.
Dabei hatten die Löwen gar nicht so schlecht begonnen. Nach 18 Minuten erreichte Stürmer Kenny Cooper ein feiner Pass von Aleksandar Ignjovski, der im defensiven Mittelfeld den nach Leverkusen abgewanderten Lars Bender ersetzte. Cooper schoss ins lange Eck – und traf.
Doch dann nahm das Löwen-Übel seinen Lauf:
Direkt nach dem Wiederanpfiff – das Löwen-Mittelfeld um Ignjovski und Florin Lovin war wohl noch in Feierlaune – schnappte sich Karlsruhes Mittelfeldwusler Gaetan Krebs den Ball, passte ihn unbedrängt zum Ex-Löwen Anton Fink, der ihn ebenso unbedrängt an Christian Timm weiterleiten konnte, der dann vollstreckte. Ein erfolgreicher Konter direkt nach der eigenen Führung – eine Aktion mit Seltenheitswert. Dies war einer „tödlichen Fehler“, meinte Lienen.
Und es kam noch schlimmer.In der 39. Minute holte Benny Lauth in cleverer Manier einen zweifelhaften Elfmeter heraus, übrigens den ersten Strafstoß für die Löwen seit 46 Zweitligaspielen. Lauth trat selbst an, schoss – und traf die Unterlatte, von der der Ball ins Feld sprang. „Normalerweise schieße ich links oder rechts“, meinte Lauth, „ich weiß nicht, warum ich oben in die Mitte geschossen habe. Das war der erste Elfer, den ich verschossen habe.“
Nach der Pause verloren die Sechzger total den Faden. Lienen stellte die Taktik auf eine Raute um, schickte Alexander Ludwig von der linken Außenbahn auf dessen Lieblingsposition hinter den Spitzen. Eigentlich eine gute Idee, um mehr Druck zu machen. Doch Ludwig enttäuschte komplett – und sah zu, wie Gaetan Krebs Abwehrboss Radhouene Felhi davonlief und zum 2:1 traf (59.). Zehn Minuten später klaute dann Schiedsrichter Peter Gagelmann den Löwen einen diesmal umso klareren Elfmeter, nachdem Sandro Kaiser gefoult worden war. Doch nur drei Minuten später beendete Sebastian Langkamp mir dem Treffer zum 3:1 alle Träume der Löwen.
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