Ticker-Nachlese: Löwen-PK mit Kurt Kowarz

Nach der bitteren 0:1-Pleite gegen Fürth wollen die Löwen am Dienstag in Mainz die Pokal-Sensation schaffen. Sehen Sie hier die PK mit Möhlmann-Vertreter Kurt Kowarz zum Nachlesen!
von  me
Der Übergangschef war nach der Niederlage gegen Fürth sauer.
Der Übergangschef war nach der Niederlage gegen Fürth sauer. © sampics/Augenklick

München - Das DFB-Pokalspiel am Dienstag (19 Uhr) beim FSV Mainz 05 dürfte für die Löwen-Spieler ein willkommener Ausflug aus dem Liga-Alltag sein. In diesem sind die Spieler mittlerweile geplagt vom Abstiegskampf, von fünf Punkten Rückstand zu den Nichtabstiegsplätzen. Darunter leidet das Selbstvertrauen, einen Erfolg hätten die Sechzger dringend nötig. Einen solchen feierten die Löwen zuletzt in der ersten Pokalrunde Anfang August. Mit 2:0 räumte 1860 den Erstligisten TSG Hoffenheim in der Allianz-Arena aus dem Weg. In der zweiten Runde in Mainz erwartet niemand ein Weiterkommen der Sechzger.

Die PK mit Kurt Kowarz im Liveticker.

12:26 Uhr: Hallo und herzlich willkommen zum AZ-Liveticker! Benno Möhlmann kann nach seiner Gallenblasen-OP nach wie vor nicht an der Seitenlinie stehen. Anstelle des Chefcoaches wird ein zweites Mal Torwarttrainer Kurt Kowarz die Löwen coachen - vielleicht diesmal ein bisschen aktiver als beim 0:1 in Fürth. Klare Aussagen gab's immerhin vom 57-Jährigen nach der Pleite. Wir sind gespannt, was er nun zu sagen hat. -

12:28 Uhr: Und schon kommt Kowarz ins Pressestüberl der Löwen. Überpünktlich. -

12:29 Uhr: Pressesprecherin Lil Zercher beginnt wie gewohnt: "Schöne Grüße von Benno Möhlmann. Er fühlt sich immer besser. Er wird nochmal bei den Ärzten vorstellig und dann entscheiden, wann er zurückkehrt. Er hat vor, am Donnerstag wieder auf dem Platz zu stehen. Er drückt für morgen die Daumen - und wird diesmal auch ein Bewegtbild am Bett haben." Das Fürth-Spiel konnte Möhlmann wegen einer Panne nur im Radio hören. -

12:30 Uhr: Kowarz zum Pokalspiel: "Das ist eine Riesenchance für uns. Die Mannschaft kann einfach mal den Alltag vergessen, die Tabelle vergessen. Und vielleicht die Sensation schaffen. Wir wollen weiterkommen, dass es ein schwieriges Unterfangen ist, dessen sind wir uns bewusst. Aber auch dieses Spiel geht bei Null los." -

12:32 Uhr: Der Torwarttrainer zum Personal: "Stefan Ortega wird definitiv im Tor stehen. Er brennt auch darauf. Dadurch, dass wir verloren haben, ist es womöglich schon angedacht, dass wir den ein oder anderen Wechsel vornehmen. Wir haben mit Benno noch nicht gesprochen, die Trainingseindrücke noch nicht besprochen. Er wird wieder die Aufstellung machen. Sven Kmetsch war am Samstag vor Ort und hat Benno bereits ausführlich über unsere Eindrücke von Fürth informiert. Er ist bestens informiert." -

12:33 Uhr: Wie war Möhlmanns Feedback nach der Fürth-Pleite? Kowarz: "Das war 1:1 das, was wir auch gesagt haben: Am Anfang hat die Kompaktheit gefehlt. Danach hat man gesehen, was passiert ist: Wir hatten zwei, drei hochkarätige Chancen. Da will ich mal sehen, wie es ausgeht, wenn wir einen reinmachen. " -

12:35 Uhr: Kowarz weiter: "Die Schwierigkeit war vorher, dass die Spieler bei der Nationalmannschaft waren, viele verletzt waren. Da war es extrem schwierig für Benno, sich die finalen Eindrücke zu verschaffen. Natürlich ist es wichtig, dass er bald zurückkehrt und die Mannschaft besser kennelernt. György Hursan und Felix Weber waren heute im Training. Das ist der Tatsache geschuldet, dass Rodnei nicht zur Verfügung steht. Deswegen müssen wir gewappnet sein. Nicht unmittelbar gegen Mainz, sondern auch im Hinblick aufs Wochenende." -

12:35 Uhr: Kowarz zum Kader: "Wir bleiben bei dem Kader, den wir hatten. Rodnei fällt aus, dafür kommt Krisztian Simon zurück." -

12:37 Uhr: Kowarz zur Zielsetzung: "Ich kann klar verneinen: Wir werden das Spiel nicht abschenken, wir fahren mit dem Ziel nach Mainz, um eine Runde weiterzukommen. Wir dürfen von den Profis erwarten, dass sie innerhalb von fünf Tagen wieder voll einsatzbereit sind", erklärt er hinsichtlich der anstehenden Aufgabe in der Liga - dort geht's am Wochenende gegen Duisburg: Letzter gegen Vorletzter. -

12:40 Uhr: Kowarz: Was wir in Mainz anfangen, müssen wir in Duisburg dann fortsetzen. Man kann nicht irgendwelche Spieler herbeizaubern, die nicht zur Verfügung stehen: Vallori, Bülow, Hain, Stahl, ich kann sie alle aufzählen: Sie würden uns natürlich gut zu Gesicht stehen, den Konkurrenzkampf schüren, etc. Wir müssen mit dem Personal auskommen, das wir momentan haben. Auf diese Spieler sind wir zugegangen, mit ihnen müssen wir arbeiten." -

12:42 Uhr: Kowarz über die Krise: "Wichtig ist: Die Spieler müssen sich als Team präsentieren. Miteinander umgehen und kommunizieren. Wir müssen die Spieler permanent darauf hinwiesen, dass es NUR als Mannschaft geht. In der letzten Zeit ist ganz einfach das passiert, dass wir einige Spiele verloren haben, hinten reingerutscht sind der Druck größer geworden ist. Wir haben am Anfang der Saison sehr guten Fußball gespielt, uns teilweise auch hinter den guten Leistungen versteckt. Wir haben fünf Spiele 1:0 verloren. 1:0 Knapper geht's ja nicht", sagt Kowarz und zählt auf, wann die Löwen Punkte hätten holen müssen: Gegen Freiburg, Nürnberg und Union Berlin. "Dann würden wir ganz anders dastehen." -

12:51 Uhr: "Es gibt viele Dinge, die wir uns in Erinnerung rufen müssen: Die Relegation, den Sieg gegen Nürnberg. Wir müssen Hoffenheim reinkriegen, als wir ein gutes Spiel gemacht haben und 2:0 gewonnen haben. Die Spieler dürfen sich nicht vergraben. Wenn wir uns mit positiven Dingen beschäftigen, können wir daraus Positives ziehen." -

12:53 Uhr: Kowarz weiter: "Es liegt am Spieler selbst: Wenn er ständig mit seinen Fehlern bombardiert wird, was er falsch macht, dann wird er den nächsten Fehler machen. Bei positiven Gedanken wird er nicht wie ein gebügelter Hund den Platz verlassen. Wir wissen schon einzuordnen, dass das Spiel gegen Kiel eines der Wichtigsten von Sechzig überhaupt war. Wir wissen auch, dass wir in dieser Saison auch gute Spiele gemacht haben und dass andere nicht gut waren." -

12:55 Uhr: Wird es Verstärkungen im Winter geben? "Es dauert noch zwei Monate bis dahin. Ich kann nicht sagen, ob sich Möhlmann damit beschäftigt, das ist auch Sache der Geschäftsführung und von Sportchef Necat Aygün. Wir als Trainerteam beschäftigen uns mit dem Tagesgeschäft. Dass das schon ein Stück weit aufs Gemüt schlägt, ist auch klar. So bitter solche Niederlagen sind, so viel Leid sie mit sich bringen, sie haben auch etwas Positives. Das Positive ist, aus seinen Fehlern zu lernen und daran zu arbeiten. Wenn man dazu bereit ist, das anzunehmen." -

12:59 Uhr: "Das kleinste Kind lernt aus seinen Fehlern. Wenn es beim Radfahren fünfmal hinfällt, sechsmal, fängt es an zu lernen und muss sehen, wie es die Balance hält. Ich bin 57, ich lerne tagtäglich noch dazu. Ich versuche, es das nächste Mal anders zu machen. Es ist ein schwieriger Prozess für die Spieler. Oft werden Fehler hin und hergeschoben. Beim Gegentor in Fürth haben acht Spieler einen Fehler gemacht. Wenn jeder Verantwortung übernimmt, werden wir aus unseren Fehlern lernen. Unsere Spieler haben Qualitäten, sonst wären sie nicht bei Sechzig." -

13:03 Uhr: Angesichts der Krise ein deutliches Statement von Kowarz: "Es gibt Spieler, die leben den Löwen mehr. Und es gibt Spieler, die leben den Löwen weniger. Künftig, und da stimmen wir mit Benno überein, werden wir mit den Spielern arbeiten, die sich für Sechzig München den Hintern aufreißen. Wir müssen einfordern: Wenn die Spieler mitbekommen, wenn sie sich gemeinsam verkaufen, dann wird das zum Erfolg führen. Da nutzt individuelle Klasse noch wenig. Jeder muss erstmal seine Basics erfüllen: Disziplin, Ordnung, Kompaktheit und miteinander arbeiten." -

13:07 Uhr: Zum Abschluss wird Kowarz noch zu einem möglichen Kurz-Trainingslager gefragt, das womöglich den Zusammenhalt fördern würde. "Das war sicher angedacht, als Benno kam", sagt Kowarz, vor dem Duisburg-Spiel sei es wegen dem anstehenden Pokalspiel schwierig. Scheiterte es gar an den Finanzen? "Ich kann ihnen eines sagen, und da lege ich meine Hand ins Feuer: Wenn ein Trainingslager an finanziellen Mitteln scheitern würde, dann hätte jeder Betreuer, jeder Spieler, das selbst bezahlt." -

13:10 Uhr: Damit endet eine denkwürdige Pressekonferenz, deren Thema nur am Rande Mainz, hauptsächlich aber die Löwen-Krise war. Somit verabschieden wir uns aus dem AZ-Liveticker, vielen Dank für's Mitlesen und bis zum morgigen Pokal-Auftritt der Löwen - wie gewohnt im AZ-Liveticker. Auf Wiedersehen! -
 

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