Test-Pleite gegen Gladbach: Bitter für Ochs

Die Löwen führen 2:0 gegen Gladbach, wechseln dann Abwehr und Torwart – und verlieren 2:4. Die zweite Reihe passt nicht, weitere Neuzugänge gibt’s nicht – und Kiraly bleibt wohl erster Keeper.
Rottach-Egern - Daniel Halfar musste am Mittwochabend ein paar Mal neu ansetzen, seinem Löwen-Kollegen Benny Lauth ging es nicht anders. Die beiden Leistungsträger der Sechzger waren beim Test in Rottach-Egern ausgewechselt worden, 1860 führte mit 2:0 und nach den zuletzt beeindruckenden Ergebnissen und fast 500 Minuten ohne Gegentor waren die Löwen drauf und dran, ein weiteres Ausrufezeichen zu setzen.
Doch nachdem Halfar und Lauth während ihren ersten Interviews einen Gegentreffer nach dem anderen mitansehen mussten und die Sechzger letztlich 2:4 gegen Borussia Mönchengladbach verloren, da konnte Halfar nur noch sagen: „Sehr schade. Am Ende ist das Ergebnis ärgerlich, zum Glück war es nur ein Test." Und Lauth ergänzte: „Eine Stunde lang war alles gut, aber danach? Naja, was soll's. Wir bewerten es nicht über."
Was den Löwen am Tegernsee deutlich vor Augen geführt wurde, ist der drastische Leistungsunterschied zwischen ihrer Stammbesetzung in der Abwehr und deren Reserve. Necat Aygün hatte diesmal wegen anhaltender Muskelbeschwerden ganz ausgesetzt, und nachdem Gui Vallori und Neuling Grzegorz Wojtkowiak ausgewechselt waren, schepperte es ein ums andere Mal im Löwen-Tor.
Für Christopher Schindler, Kai Bülow und Arne Feick waren das unschöne Minuten. „Wenn die erste Besetzung nicht im Spiel ist, sind wir vom Leistungsniveau her in einer anderen Kategorie", erkannte Trainer Reiner Maurer, der wohl gerne noch einen Spieler holen würde; doch Geschäftsführer Robert Schäfer, der das Spiel begleitet vom Dauerregen in Rottach sah, erklärte später: „Unser Kader steht jetzt fest. Wir sind gut aufgestellt."
Tatsächlich zeigten die Löwen lange eine sehr ordentliche Leistung, Maurer hatte sogar „sieben 100-prozentige Chancen für uns gezählt" und meinte: „Ein Sieg von uns hätte dem Spielverlauf eher entsprochen." Doch nur Kai Bülow (20.) und Ismael Blanco (49.) trafen für 1860, während für den Champions-League-Qualifikanten aus Gladbach Amin Younes (53.), Igor de Camargo (66., 83.) und Alexaner Bieler (88.) ins Tor von Timo Ochs trafen, der zur Pause für Gabor Kiraly ins Spiel gekommen war und später sagte: „Bitterer hätte es für mich nicht laufen können."
Ob er damit auch Maurers Entscheidung in der Frage um die Besetzung des Stammtorwarts meinte, ließ er offen. Er sagte nur: „Es gab ein Gespräch mit dem Trainer. Wir wissen jetzt, was Sache ist." Maurer erklärte: „Heute hatte Timo kein Glück. Wenn jeder Schuss des Gegners ein Treffer ist, dann ist das ärgerlich. Generell hat er aber eine gute Vorbereitung gespielt, ich habe gegenüber ihm und Gabor meine Entscheidung angedeutet."
Auch wenn sie keiner verriet, es wäre schon eine große Überraschung, würde Ochs den bisherigen Stammkeeper Kiraly aus dem Löwen-Tor verdrängen.