Test gegen Wohlen: 7 Tore – und sonst?
München - Zugegeben: Der TSV 1860 hatte schon hochklassigere Testspielgegner als den FC Wohlen. Doch ein Name des Gegners, der in der Schweiz Tabellenführer der 2. Liga ist, ist in München bestens bekannt: Ciriaco Sforza, der Trainer, war in den 90er Jahren Spielmacher beim FC Bayern und dem 1. FC Kaiserslautern in der Bundesliga.
200 Kilometer reisten die Löwen am Donnerstag nach Friedrichshafen, um 14 Uhr ging’s dort im Zeppelinstadion gegen Wohlen. Das Ergebnis: ein souveränes und ungefährdetes 7:1 gegen den Sforza-Klub. Bester Mann auf Sechz’ger-Seite: Daylon Claasen. Der Südafrikaner erzielte einen Viererpack (13., 61., 70., 80.), Marin Tomasov traf doppelt (10., 30.) und auch Marius Wolf durfte sich in die Torschützenliste eintragen (76.).
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Samir Ramizi erzielte immerhin den Ehrentreffer (68.) für die Schweizer gegen 1860, bei dem der serbische U21-Sturmriese Fejsal Mulic sein Profi-Debüt feierte.
Wie sich an den Namen der 1860-Torschützen, die ansonsten nur selten zum Stammpersonal zählen, ablesen lässt, kam das Spiel aus sportlicher Sicht – zumindest in dieser Form – zu einem eher ungünstigen Zeitpunkt.
Denn: Der Test kollidierte mit einem Sponsorentermin, zu dem drei Stammspieler antanzen mussten. Stefan Ortega, Chris Schindler und Daniel Adlung hatten daher nicht die Reise an den Bodensee angetreten, sondern waren in München geblieben.
Gerade in einer Phase, in der die Löwen jede Minute Wettkampf bräuchten, um sich einzuspielen, musste Trainer Markus von Ahlen auf drei seiner wichtigsten Spieler verzichten. Damit reduzierte sich der Kader des Tabellen-15. auf ein Minimum.
Neben den drei Erwähnten fehlen bereits sämtliche Nationalspieler wie Rubin Okotie, Julian Weigl, Maxi Wittek, Martin Angha, Bobby Wood und Richard Neudecker. Hinzu kamen die Verletzten Valdet Rama, Rodri, Edu Bedia, Stephan Hain und Dominik Stahl. Summa Summarum fielen beim Test also nicht weniger als 14 Spieler aus – mehr als eine komplette Mannschaft.
Weil die U21 am Samstag wieder in der Regionalliga ran muss (um 14 Uhr gegen Garching), war von vornherein unwahrscheinlich, dass von Ahlen 48 Stunden vorher den Youngstern Fejsal Mulic und Korbinian Vollmann viel Einsatzzeit geben wird. Dabei wollte er sie ursprünglich für die Profis ausführlich testen.
Und so kam es dann auch: Während Korbinian Vollmann erst Mitte des zweiten Durchgangs ins Spiel kam, durfte Mulic immerhin rund eine Stunde ran und bereitete das 1:0 und das 3:0, jeweils erzielt von Tomasov, vor.
Der 20 Jahre alte Serbe (2,03 Meter) konnte sich gegen einen schwachen Gegner desöfteren gut in Szene setzen, wirkte ob seiner Körpergröße aber gelegentlich etwas ungelenk. „Es war ein wichtiger Test“, sagte Trainer Markus von Ahlen. „Wir haben eine gute Leistung gezeigt und weitere Erkenntnisse gewonnen.“