Supertalent Bell (18) geht lieber zu 1860 als zu Inter

Der Mainzer Junioren-Nationalspieler Stefan Bell hat ein Angebot aus Mailand abgelehnt. Jetzt soll er zu den Löwen wechseln. Stevic sagt: „Die Sache ist konkret“.
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Stefan Bell im Mainz-Trikot
Imago Stefan Bell im Mainz-Trikot

Der Mainzer Junioren-Nationalspieler Stefan Bell hat ein Angebot aus Mailand abgelehnt. Jetzt soll er zu den Löwen wechseln. Stevic sagt: „Die Sache ist konkret“.

MÜNCHEN Rund drei Monate sind vergangen, seit Stefan Bell der – wie er es selbst nannte – „irrealen“ Versuchung widerstand. Der 18-jährige Mainzer sagte damals eine sehr lukrative Offerte vom Champions-League-Sieger Inter Mailand und dessen damaligen Trainer José Mourinho ab. Er entschied sich stattdessen, lieber bei seinem Heimatklub zu bleiben. Bell befand: „Ich bin ehrlich genug zu mir selbst, um zu wissen, dass ich nächste Saison bei Inter wohl keine einzige Minute gespielt hätte.“

Diese realistische Einschätzung imponierte damals auch 1860-Sportdirektor Miki Stevic. „Dass er ein Angebot von Inter Mailand abgelehnt hat, spricht für seinen Charakter. Es gibt nur wenige solcher Persönlichkeiten“, sagt Stevic.

Und nun kommt der Clou: Rund drei Monate nach seiner Inter-Absage steht Bell, eines der höchsten gehandelten Fußballtalente Deutschlands, vor einem Wechsel zu 1860.

Stevic möchte Bell, der in Mainz zunächst nur für die Regionalligamannschaft vorgesehen ist, für ein Jahr ausleihen. „Es gibt eine diesbezügliche Anfrage aus München“, bestätigte Mainz-Sportdirektor Christian Heidel der „Rhein Zeitung“. Und ergänzte: „Die Sechzger bemühen sich sehr stark um Stefan.“

Dies bestätigt auch Stevic: „Wir stehen schon seit langem mit ihm und seinem Berater in Kontakt. Die Sache ist konkret. Trainer Reiner Maurer möchte den Jungen unbedingt haben, er ist überzeugt von dem Spieler, bei uns könnte er spielen.“

Vor allem deswegen können sich Heidel und Mainz-Coach Thomas Tuchel eine Ausleihe zu 1860 vorstellen. Heidel: „Wir können davon ausgehen, dass Stefan bei 1860 auch spielen wird. Und ein Jahr lang Zweite Liga zu spielen, könnte für ihn unter Umständen im Moment der bessere Weg sein als bei uns weiterzumachen und Regionalliga zu spielen.“

Während Inter für Bell 1,5 Millionen Euro geboten haben soll, bekämen ihn die Löwen für einen überschaubaren Preis – Bell hat in Mainz nur einen Amateur-Vertrag – ein Top-Talent. Bell würde bei 1860 die letzte Planstelle in Maurers Kader besetzen, mit den Innenverteidigern Mate Ghvinianidze und Kai Bülow um einen Stammplatz kämpfen und nächste Saison versuchen, in Mainz den Sprung in die Bundesliga zu schaffen.

„Wichtig ist nur, dass Stefan Mainzer bleibt“, meint Heidel – die Löwen würden keine Kaufoption für den 1,93 Meter großen Innenverteidiger bekommen.

„Wir treffen uns Mittwoch auf halber Strecke mit dem Spieler, seinem Vater und seinem Berater“, sagt Stevic. Danach könnte das Talent, das Inter widerstand, ein Löwe werden.

Filippo Cataldo, Reinhard Franke, Marco Plein

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