Superfan Peter Braun: "Aufgeben liegt den Löwen nicht"

Peter Braun ist Löwenfan seit der Meisterschaft 1966 und dem Lied „Bin i’ Radi, bin i’ König“. An seinem 51. Geburtstag hat er sich umso mehr gefreut, am 1860 Fantalk teilnehmen zu dürfen. Als Mitglied bei den Löwen glaubt er noch an seine Mannschaft...
von  Abendzeitung
Peter Braun im Löwenfan-Interview
Peter Braun im Löwenfan-Interview © az/ho

Peter Braun ist Löwenfan seit der Meisterschaft 1966 und dem Lied „Bin i’ Radi, bin i’ König“. An seinem 51. Geburtstag hat er sich umso mehr gefreut, am 1860 Fantalk teilnehmen zu dürfen. Als Mitglied bei den Löwen glaubt er noch an seine Mannschaft...

Herr Braun, gerade mal ein Spiel ist in der Rückrunde gespielt worden. Und schon scheint die Saison für die Löwen eigentlich schon gelaufen. Der Aufstieg scheint nach dem 2:2 gegen Koblenz unerreichbar, mit dem Abstieg sollten die Sechziger nichts zu tun haben. Es droht Langeweile. Wie sehen Sie die aktuelle Lage bei Ihrem Verein?

Langeweile gibt es bei den Löwen nicht, dafür lebt dieser Verein zu sehr. Ich sehe den Verein auf einen guten Weg, besonders gefiel mir, dass die Vereinsführung zu unserem Trainer steht und ihm die echte Chance gibt, hier etwas aufzubauen. Auch durch die Verkleinerung des Kaders im Winter sehe ich eine gewisse Konsolidierung im Profibereich - die Hoffnung stirbt zuletzt.

Der TSV 1860 ist seit sechs Spielen ungeschlagen. Haben Sie den Aufstieg tatsächlich noch nicht abgeschrieben?

Nein, aufgeben liegt den Löwen nicht. Eintracht Frankfurt hatte schon mal 11 Punkte Rückstand und sind damals aufgestiegen. Kämpfen, Löwen!

Die Partie in Koblenz verdeutlichte die Sturmmisere bei 1860. Benny Lauth wird gegen Rostock zwar spielen, dafür wird Sascha Rösler ausfallen. Sollten die Löwen im Sturm nochmal personell nachlegen? Bis zum 31. Januar ist das Transferfenster noch offen.

Nein, ich finde Peniel Mlapa und Manuel Schäffler zeigen gute Ansätze, geben wir ihnen eine langfristige Chance. Mit unseren begrenzten finanziellen Mitteln bekommen wir nichts besseres.

In der Abwehr ist dagegen ein fast vergessener Löwe wieder da. Mathieu Béda spielt seit der Winter-Vorbereitung in der Innenverteidigung wieder sehr stark. Hat man ihn zu früh abgeschrieben und wegjagen wollen? Wie sehen Sie den Franzosen?

Béda war beim FCK (1. FC Kaiserslautern, d. Red.) ein starker und solider Innenverteidiger und das hat dort gut gemacht. Ich persönlich glaube, dass er uns auf dieser Position schon weiterhelfen kann. Er hat dort viel zu selten sein Können zeigen dürfen. Geben wir ihm die Chance.

Florian Jungwirth soll künftig bei Dynamo Dresden kicken. Mit ihm verlässt der letzte Europameister von 2008 die Löwen. Timo Gebhart spielt beim VfB Stuttgart, Lars Bender in Leverkusen und Bruder Sven in Dortmund. Wie traurig sind Sie darüber?

Traurig bin ich nur, dass wir die Bender-Zwillinge nicht halten konnten, die haben 1860 verkörpert. Gebhart wollte gehen und Reisende soll man nicht aufhalten. Jungwirth hat es bei drei verschiedenen Trainern von 1860 nicht geschafft und auch bei Aachen war es nichts. So viele Trainer können sich nicht irren.

Was sagen Sie dazu, dass Ex-Löwe Berkant Göktan mit jetzt nach Bangkok wechselt - zu Muang Phong United in die Thai Premier League. Der Grund für den Wechsel ist seine Frau, die aus Thailand stammt.

Berki (so der Spitzname von Göktan, d. Red.) war während der Zeit bei uns ein super Fußballer, aber als Mensch war und ist er halt labil und hat wohl auch einen schlechten Umgang. Ich bin gespannt, wie lange das mit ihm in Thailand gut geht. Schade - an ihm ist ein echt guter Fußballer verloren gegangen.

Ist Ewald Lienen, Miki Stevic und Manfred Stoffers das richtige Trio, um 1860 wieder in die Erste Liga zu führen?

Seit langem haben wir mal wieder mal relative Ruhe im Verein, Miki Stevic und Ewald Lienen machen ihre Aufgabe sehr gut - weiter so. Manfred Stoffers ist ein echter Marketing-Mensch, der positiv provoziert.

Ihr Tipp gegen Rostock?

3:1 für die Löwen und „Benny Bomber“ trifft.

Interview: Reinhard Franke

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